Gebrüder Schumann <Zwickau>
Aus der Biographie von Friedrich August Gottlob Schumann (geb. 2. März 1773 in Endschütz; gest. 10. August 1826 in Zwickau), dem Begründer des Verlags:
1795 eröffnete Schumann daher selbst einen Materialladen in Ronneburg, in den er 1000 Taler, den Gewinn aus seiner Schriftstellerei der letzten anderthalb Jahre investierte. Im gleichen Jahr durfte Schumann Johanna Christiane Schnabel heiraten, die sechs Kinder zur Welt brachte. Seine umfangreiche Büchersammlung richtete Schumann als öffentliche Leihbibliothek ein und setzte seine literarischen Arbeiten fort. Der erste, 1799 gegründete Verlag bot fast ausschließlich Werke aus seiner Feder. 1808 trat sein Bruder Friedrich Schumann in das Geschäft ein, und die Buchhandlung wurde nach Zwickau verlegt. Der Verlag Gebrüder Schumann in Zwickau gab eine Taschenbibliothek der ausländischen Classiker in neuen Verdeutschungen heraus, die es auf über 250 Bände brachte. Die vielbeachteten Übersetzungen der englischsprachigen Werke von Walter Scott und Lord Byron wurden beispielsweise von Elise von Hohenhausen besorgt. Zugleich erschienen die Werke der englischen, französischen, italienischen, spanischen Klassiker jeweils in der Originalsprache (Pocket edition, Bibliothèque portative, Bibliotheca portatile bzw. Bibliotheca portátil). Die Reihen konnten auch im Abonnement bezogen werden.
"Das Aeussere dieser niedlichen, besonders auf Reisen und Spaziergängen gewiss jedem Freunde der Literatur vorzüglich willkommenen Ausgaben ist so nett und zierlich, dass es in der That nichts zu wünschen übrig lässt," urteilte ein Rezensent der Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung: "Druck und Papier sind gleich schön und sauber und die Titelkupfer zwar nicht durchgängig, aber doch weit dem größten Theile nach, in Zeichnung und Stich wohl gerathen, und eine um so angenehmere Zugabe, als sie die Porträts der sämmtlichen Schriftsteller enthalten, deren Biographie und allgemeine Charakteristik zugleich, in einer sehr zweckmäßigen und aus den besten Quellen geschöpften Uebersicht, überall beigegeben ist."
Seit 1800 gab er unter dem Titel Das gewerbfleißige Deutschland ein Kaufleute- und Fabrikantenadressbuch heraus. Später begründete August Schumann das Provinzialblatt Der erzgebirgische Bote (1807-1812) sowie die Erinnerungsblätter für gebildete Leser aus allen Ständen (1813-1826). Die Herausgabe einer Bildnissammlung von "ausgezeichneten Fürsten, Staatsmänner und Militärs" wurde zu einem weiteren ökonomischen Standbein.
Aus der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur verlegte Schumann unter anderem die Werke von Bürger, Klopstock und Musäus. Das berühmteste Verlagswerk war das 18-bändige Vollständige Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, dessen Herausgabe nach seinem Tod von Albert Schiffner fortgesetzt und vollendet wurde.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/August_Schumann (05.04.2011)