Isang Yun
Isang Yun (* 17. September 1917 nördlich der Hafenstadt Tongyeong, Keisho-nando, Provinz Cho-sen, damaliges Japanisches Kaiserreich, heutiges Südkorea; gest. 3. November 1995 in Berlin) war ein deutscher Komponist koreanischer Abstammung. Yun komponierte innerhalb der Spannung zwischen seiner koreanischen Heimat und seiner Wahlheimat Deutschland; er verschmolz chinesisch-koreanische Musiktraditionen mit Techniken der westlichen Avantgarde. Sein Musikstudium begann in den 1930er Jahren in Seoul sowie Osaka (Violoncello und Musiktheorie) und Tokyo (Kontrapunkt und Komposition). 1955 mit dem Kulturpreis der Stadt Seoul ausgezeichnet, konnte er 1956 bis 1959 in Paris und Berlin (u. a. bei Boris Blacher und Josef Rufer) erneut studieren. Von Deutschland aus fand er den Anschluss an die internationale Avantgarde. Aufsehen erregte die Uraufführung seines Orchesterwerks Réak (1966) bei den Donaueschinger Musiktagen 1966. 1967 vom südkoreanischen Geheimdienst nach Seoul entführt und gefoltert, wurde Yun des Landesverrats angeklagt. In erster Instanz zu lebenslänglicher Haft verurteilt, kam er nach internationalen Protesten 1969 frei. 1971 wurde er deutscher Staatsbürger. Von 1970 bis 1985 lehrte Yun Komposition an der Universität der Künste Berlin. Seine Ehrengrabstelle der Stadt Berlin befindet sich auf dem landeseigenen Landschaftsfriedhof Gatow im Feld Abschnitt B, Abt. 3.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Isang_Yun (05.01.2011)