Krash Verlag
Der KRASH Verlag wurde 1988 von Jörn Loges, Dietmar Pokoyski, Anke und Enno Stahl gegründet. Ab 1991 waren Pokoyski und Stahl alleinverantwortlich für das Programm. Er ging aus der Literatur-Zeitschrift "ZeilenSprung" hervor, die von derselben Besetzung 1986-1991 herausgegeben wurde. KRASH war kein normaler Verlag, sondern ein multimedial angelegtes Unternehmen, das neben Büchern, Videos, Künstler-Editionen und Buchobjekten zahlreiche Live-Events organisierte, die als eigenständiger, künstlerischer Bestandteil der Arbeit angesehen wurden. So veranstaltete man 1993 im Kölner Rhenania die "1. Deutsche Literaturmeisterschaft: Dichter in den Ring!", die als erster Poetry-Slam auf deutschem Boden anzusehen ist. Ihr folgten noch eine 2. Ausgabe (1995) und eine dritte Ausgabe in der Volksbühne im Prater (1997). Außerdem druckte man Kurzkrimis auf Kopfkissen und andere tExtile tExte, die 1995 im Rahmen der sog. "1. literarischen Modenshow der Welt" in Weimar und Köln präsentiert wurden. Lilterarisch bemühte sich KRASH insbesondere durch die sog. "Gossenheft"-Reihe (ursprünglich mit Düsseldorfer Autor A.J. Weigoni konzipiert), "kompromisslose" Texte im Groschenheft-Outfit für wenig Geld zu verbreiten. Neben sprachexeprimentellen Texten propagierte KRASH so genannte "Trash"-Literatur, eine stark naturalistisch geprägte Prosa, die sich vornehmlich mit den sozialen Randlagen befasst.
Die Materialien des KRASH Verlages, der 2004 seine Aktivität in dieser Form einstellte, werden im Historischen Archiv der Stadt Köln verwahrt.