Mathilde Franziska Anneke
Mathilde Franziska Anneke wurde geboren am 3. April 1817 in Ober-Leveringhausen, sie starb am 25. November 1884 in Milwaukee. - Heiratete 1836 den Weinhändler Alfred von Tabouillot, Trennung und Umzug nach Wesel; 1839 Scheidungsprozess; Übersiedlung nach Münster; 1843-1846 erste Kontakte zur demokratischen Bewegung, insbesondere durch den preußischen Ex-Offizier Fritz Anneke (1818-1870), den sie 1847 heiratete;1846/47 verfasste sie die Flugschrift "Das Weib in Conflict mit den socialen Verhältnissen", eines der ersten emanzipatorischen Manifeste in deutscher Sprache. 1847 Übersiedlung nach Köln und Gründung eines "ästhetischen Kränzchens von lauter Communisten", aus dem der Kölner Arbeiterverein hervorging. 1848 nach der Verhaftung ihres Mannes Herausgabe der von Fritz Anneke und Friedrich Beust geplanten "Neuen Kölnischen Zeitung" und der "Frauen-Zeitung". Bekanntschaft mit Ferdinand Freiligrath, Carl Schurz, Gottfried Kinkel und Karl Marx. 1849 Teilnahme an den revolutionären Kämpfen in der Pfalz und in Baden teil; 1849 Flucht in die Schweiz, dann nach Amerika, wo sie zeitlebens stark in der Frauenbewegung engagiert war.
Werke u.a.:
Damen Almanach 1842
Oithono od. Die Tempelweihe (Dr.) 1844[?]
Die Sclaven-Auction. Gebrochene Ketten. Uhland in Texas 1860-65
Das Geisterhaus in New-York (Rom.) 1864
Literatur: Kölner Autorenlexikon, Bd. 1; Gertrud Wegener, Literarisches Leben in Köln, Bd. 3: 1840-1850, Köln 2008.
Autor: Enno Stahl, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf