Tadatoshi
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 328
Tätig in Nagoya
Arbeitete in Holz
Motive: Tiere und Figuren
Laut Ueda lebte Tadatoshi in der Temmei und Kansei Periode (1781 1801). Heute ist man sich jedoch einig, dass er ein Schnitzer der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war. Er lebte in Kinjô higashi, östlich des Kinjô-Schlosses in Nagoya.
Tadatoshi schnitzte fast ausschließlich in Kirschholz. Die Augen der Tiere sind oft in hellem Horn eingelegt. In der Regel nutzte er eine natürliche Öffnung im Gefüge des Netsuke für das himotôshi.
Laut Meinertzhagen arbeitete er zunächst in der Art des Tametaka (? 1794), bevor er später seinen eigenen Stil entwickelte. Das bei Lazarnick abgebildete Kiyohime Netsuke könnte aus der frühen Zeit stammen, als er noch unter dem Einfluss des Tametaka stand. Wie ein Vergleich mit einer Kiyohime von Tametaka zeigt, bringt Tadatoshi mehr Bewegung und eine größere Dramatik in das Sujet. Tadatoshis beliebtestes Motiv ist der schlafende shôjô, liegend oder sitzend, den Kopf weinselig und müde in die Hand gestützt. Diese Netsuke können ca. 1820 1840 datiert werden. Es wird vermutet, dass Tadatoshi der Schöpfer dieses Motives ist und dass Ikkan (ca. 1790 1870), der auch für dieses Sujet bekannt wurde, es von Tadatoshi übernahm (NKSJ, Jg. 8, Nr. 2, Summer 1988, S. 11). Mehrfach wählte er auch das Thema der Meerjungfrau.
Tadatoshi fertigte außerdem nicht nur Darstellungen von Zodiakus Tieren, sondern auch Schnecken, Schlangen und Pilze. Diese feinen Arbeiten sind mit vielen raffinierten Details ausgestattet.
Die Signatur ist fast immer kursiv und in ukibori Technik geschrieben und befindet sich in einer rechteckigen Reserve. Gelegentlich fügt er die Ortsbezeichnung hinzu: Chôfu jû oder Kinjô higashi jû.