Philip Taylor
Philip Taylor begann seine Tanzausbildung mit acht Jahren an der Delayne School of Dance in Ledds. Dort erhielt er Schauspielunterricht und die Grundausbildung in Steptanz und Ballett und nahm darüber hinaus am neu gegründeten Theatre Arts Course der Intake High School teil. Mit 17 Jahren ging er nach London und studierte an der London School of Contemporary Dance Modernen Tanz, Ballett und Choreografie, wo er drei Jahre später seinen Abschluss machte.
1980 wurde er zunächst Solo-Tänzer beim London Contemporary Dance Theatre, wechselte dann an das Nederlands Dans Theater II, wo er mit den bedeutendsten modernen Ballett-Choregrafen wie Jirí Kylián, Hans van Manen, Mats Ek, Glen Tetley und Ohad Naharin zusammenarbeitete. Vier Jahre darauf wurde er unter dem Künstlerischen Direktor Jirí Kylián Solo-Tänzer beim Nederlands Dans Theater I, wo sich diese prominente Arbeit fortsetzte. Hier blieb Philip Taylor bis 1991 unter Vertrag, machte sich dann selbständig, um als Tänzer und Choreograf gleichermaßen zu arbeiten.
1994 wurde Philip Taylor als Ballettdirektor an die Städtischen Bühnen Augsburg berufen. Hier schuf er die Choreografien Carmina Burana zu Musik von Carl Orff, Last Sleep of the Virgin zu Musik von John Taverner, Small Dances zu Musik von Michael Nyman, Dimitri Schostakowitsch u. a., Aufbruch (Stationen) zu Kompositionen von John Adams und das Ballett Warten Auf Schnee zu Musik von Alfred Schnittke.
1996 trat er die Position des Ballettdirektors und Leitenden Choreografen des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München an. Drei Jahre später gründete er die zeitgenössische Ballettcompagnie Ballett Theater München, die ihre Residenz am Staatstheater am Gärtnerplatz in München fand. Bis 2007 schuf er in dieser Position und mit dem von ihm gegründeten Ballett Theater München mehr als 30 eigene Choreografien. Zu den wichtigsten Arbeiten zählen hier Rhapsody in Blue, Kreaturen, Goldberg Variations und Air.
Neben den festen Engagements schuf er als freischaffender Choreograf seit 1985 eigene Arbeiten, vor allem in den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland.
Während seiner aktiven Zeit als Tänzer unterrichtete er an zahlreichen Schulen und Universitäten. Auch als choreografierender Ballettdirektor setzt er die schon 1979 begonnene Tätigkeit als Lehrer bis heute fort. Er war als Gastlehrer an der Australian School of Ballet in Melbourne, am Koninglijk Conservatorium in Den Haag, der Marine School of Ballet in San Francisco, der Theatre School of Modernedans Amsterdam, der Akademie des Tanzes Mannheim, der London School of Contemporary Dance, der Northern School of Contemporary Dance, Leeds, und der Artez Dans Academie Holland tätig.
Die von ihm ins Leben gerufene Produktion Tanz macht Schule war die erste Produktion in Deutschland, bei der Profimusiker auf Laienmusiker und Profitänzer auf Laientänzer trafen und die diese neue Begegnungsform von Profi- und Amateurkünstlern umsetzte.
Quelle und weiterführende Informationen: http://www.staatstheater.karlsruhe.de/ensemble/id/2082/ [Stand: Juni 2016]