Konrad Junghänel
Konrad Junghänel wuchs in einer Familie auf, in der die Musik des Spätmittelalters eine große Rolle spielte. Er studierte Musik an der Musikhochschule in Köln und arbeitete auf einer Südamerika-Tournee als Lautenlehrer.
Bereits früh nach seinem Studium setzte er sich mit der Laute auf dem Gebiet der vorklassischen Musik durch. Schon mit 20 Jahren arbeitete er mit René Jacobs zusammen, dem neben Alfred Deller bedeutendsten Countertenor. Er spielte mit verschiedenen Ensembles früher Musik, so mit den Gebrüdern Kuijken, der Petite Bande, den Art Florissants und dem Concerto Vocale. Als Solist machte er Tourneen in Europa und in den USA. Besonders widmete er sich der französischen Musikliteratur für Laute sowie der von Johann Sebastian Bach und Sylvius Leopold Weiss.
Er spielt auf einer Barock-Laute mit 13 Saiten, die der niederländische Instrumentenbauer Nico B. van der Waals 1985 für ihn als Kopie nach einem Original von Johann Christian Hoffmann (Leipzig, um 1730), einem der bevorzugten Instrumentenbauer Johann Sebastian Bachs und Sylvius Leopold Weiss', baute.
1987 gründete J. das Kölner Vokalensemble Cantus Coelln und ist seither dessen Dirigent. Dieses solistische Ensemble besteht aus fünf Solisten - Johanna Koslowsky (Sopran), Elisabeth Popien (Alt), Hans-Jörg Mammel (Tenor), Wilfried Jochens (Tenor) und Wolf Matthias Friedrich (Bass) - und der Laute von J. Sein Repertoire besteht aus deutscher und italienischer Vokalmusik der Renaissance und des Barock und findet beim Publikum großen Anklang, was sich an seinen Auftritten in ganz Europa, bei Festivals in Holland, Spanien, Belgien, Österreich und Deutschland und an den Einladungen nach Übersee, nach Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Australien, ablesen lässt. Das Ensemble arbeitete bislang exklusiv mit dem Plattenlabel Harmonia Mundi France zusammen und brachte es inzwischen auf ca. 30 CD-Einspielungen.
An der Musikhochschule Köln unterrichtet er seit 1978 (Professor seit 1994). In jüngerer Zeit trat er auch öfter als Dirigent insbesondere szenischer Produktionen auf.
Quelle: http://www.munzinger.de (Stand: Nov. 2009)