Object numberTMIN_1990-1991 Gelsenkirchen3
My Fair Lady
UntertitelMusical nach Bernard Shaws 'Pygmalion' und dem Film von Gabriel Pascal
Autor*in
Alan Jay Lerner
(1918 - 1986)
Komponist*in
Frederick Loewe
(1901 - 1988)
Übersetzer*in
Robert Gilbert
(1899 - 1978)
Vorlage von
George Bernard Shaw
(1856 - 1950)
Theater
Musiktheater im Revier <Gelsenkirchen>
(gegründet 1959)
Musikalische Leitung
Koen Schoots
Regie
Günter Roth
(1925 - 2015)
Bühnenbild
Erwin W. Zimmer
(1931 - 1998)
Kostüm
Ottowerner Meyer
(geboren 1927)
Date21.06.1991 (1990/1991)
DescriptionInhalt: Professor Higgins, ein angesehener Philologe und Phonetiker, trifft nach einem Opernbesuch auf dem Blumenmarkt bei Covent Garden in London auf die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle. Ihre kraftvoll-vulgäre Sprache nimmt er als Beispiel für die Deformierung der Muttersprache. Higgins glaubt, dass der Mensch sich nicht über die Herkunft, sondern seine Sprache definiere; selbst ein Blumenmädchen wie Eliza, so Higgins, könne ihren Stand verbessern und eine anerkannte Dame sein, sogar einen respektablen Blumenladen führen, sofern sie richtiges Englisch spräche.
Eliza ist von dieser Vorstellung bezaubert, die Wünsche, die sie äußert, sind bescheiden. Sie muss jeden Tag um ihren Lebensunterhalt kämpfen und zudem ihren Vater, Alfred P. Doolittle, durchbringen, der sich regelmäßig auf ihre Kosten durchs Leben schlägt. Er weist jede Verantwortung und Moral von sich und lebt in den Tag hinein. Auf diese Weise „gesellschaftlich“ vorbelastet und ohne Schulbildung, scheint es, als hätte Eliza keine Chance, je über den Status eines armen Blumenmädchens hinauszukommen.
Eliza nimmt Higgins Gerede für bare Münze und taucht beim Professor auf, um Sprachunterricht zu nehmen. Die Sache ist Higgins kaum eine Diskussion wert, da schlägt ihm sein Freund Oberst Pickering eine Wette vor: Wenn es Higgins gelänge, innerhalb von sechs Monaten aus Eliza eine Dame zu machen, würde er die Kosten der Ausbildung übernehmen. Elizas „Abschlussprüfung“ soll der Diplomatenball im Buckingham Palace sein. Higgins nimmt die Wette an, Eliza bekommt ein Zimmer in seinem Haus zugewiesen, und es beginnt eine schwere Lehrzeit bei dem eingefleischten Junggesellen. Eliza muss von morgens bis abends sprechen üben, wird von Higgins ruppig und herablassend behandelt, so dass der Unterricht eher einer Dressur gleicht.
Endlich gelingt Eliza der phonetische Durchbruch. Dies wird euphorisch gefeiert, und die völlig aufgedrehte Eliza findet in der Nacht keinen Schlaf. Nun muss Eliza den Testlauf in der feinen Gesellschaft bestehen. Professor Higgins und Colonel Pickering wählen das Pferderennen in Ascot aus. Eliza erhält strenge Vorgaben für die Konversation: sie darf nur über das Wetter und die Gesundheit sprechen. Doch auch diese scheinbar unverfänglichen Themen bergen ihre Tücken, so berichtet Eliza der feinen Gesellschaft im besten Englisch, dass ihre Tante „abgemurkst“ worden sei. Wenig später schockiert sie das Publikum, als sie mit derben Worten beim Rennen ihr Pferd anfeuert.
Ihr unkonventionelles Auftreten in Ascot beschert ihr einen Verehrer aus besseren Kreisen: Freddy Eynsford-Hill ist sehr angetan von der hübschen und erfrischenden Eliza. Er beginnt in ihrer Straße zu patrouillieren, in der Hoffnung, dass Eliza einmal das Haus verlässt. Außerdem schreibt er ihr Liebesbriefe und schickt Blumen. Die Angebetete bekommt davon allerdings nicht viel mit. Sprechen kann sie zwar nun, aber ihre Bildung lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Als dann der große Abend heranrückt, vermag Eliza beim Diplomatenball im Buckingham Palace zu brillieren. Sie verzaubert durch ihr außergewöhnliches und anmutiges Wesen. Es wird gerätselt, wer denn die schöne Fremde sei. Der ungarische Phonetiker Prof. Zoltan Karpathy, ein ehemaliger Schüler von Higgins, versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Zu Higgins und Pickerings Erbauung lautet seine Diagnose: So sauberes Englisch spricht man nur im Ausland, seiner Meinung nach ist Eliza eine ungarische Prinzessin!
Am selben Abend beglückwünschen sich Higgins und Pickering gegenseitig für die gelungene Arbeit. Sie klopfen sich auf die Schultern und feiern ihren Triumph. Eliza fühlt sich übergangen: sie wurde dressiert, hat funktioniert, doch der Ruhm geht allein an den Professor, für den sie die Wette gewann. Sie gibt Higgins zu verstehen, wie sehr sie sich missachtet und erniedrigt fühlt. Auf die Frage, was nun aus ihr werden soll, wirft Higgins ihr Undankbarkeit vor. Er meint, sie sei ein dummes Kind, und ist umso erstaunter, als Eliza am nächsten Tag verschwunden ist.
Zusammen mit Freddy Eynsford-Hill, der vor Higgins Haus Wache hält, besucht sie jenes Viertel Londons, in dem sie noch vor einem halben Jahr zu Hause war. Doch dort wird sie nicht mehr erkannt. Für eine Blumenfrau ist sie nun zu fein, aber für eine feine Dame fehlt ihr das Geld. Eliza fasst den Entschluss, selbst Phonetik zu unterrichten und Freddy zu heiraten.
Als sie Prof. Higgins mit diesem Entschluss konfrontiert, muss er erkennen, dass er Eliza vermisst, was Eliza hört, da sie wegen einiger Sachen, die sie noch holen will, sich zufällig im Haus des Professors aufhält.
Das Ende bleibt offen: Während ist in Shaw's Original ein Happy-End gibt (Eliza heiratet Freddy), kommentierte Lerner: „Ich weiß nicht, ob Shaw recht hat.“
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/My_Fair_Lady [Stand: Juli 2020]
ClassificationsInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungMusical
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
TM Inszenierung