Object numberTMIN_2016-2017 Essen3
Parzifal
Untertitelnach Richard Wagner und "Parzival" von Tankred Dorst
Vorlage von
Richard Wagner
(DE, 1813 - 1883)
Vorlage von
Tankred Dorst
(DE, 1925 - 2017)
Theater
Theater und Philharmonie Essen
Regie
Gustav Rueb
(geboren 1975)
Musikalische Leitung
Eric Schaefer
(geboren 1976)
Bühnenbildund Video:
Florian Barth
(geboren 1974)
Kostüm
Dorothee Joisten
(geboren 1982)
Date22.10.2016 (2016/2017)
DescriptionInhalt: Mitten im Wald, fernab der Menschen lebt der junge Parsifal. Ohne Vater und von seiner Mutter Herzeloide streng behütet aufgewachsen, weiß er nichts von der Welt, in die es ihn zieht und die für ihn mit unbegreiflichen Lichtgestalten, Engeln und Rittern bevölkert scheint. Als die Mutter stirbt, macht sich Parsifal auf den Weg: ein Weltensuchender, Weltenzerstörer und Weltenschöpfer auf der Jagd nach einem Prinzip, einem sinnstiftenden Zusammenhang, einer Aufgabe, einem Gott.
Zugleich schwindet die Kraft der Gralsgesellschaft: Ihrem Anführer König Amfortas wurde in einem Moment der Schwäche durch die Verführung der rätselhaft-schönen Kundry von seinem Gegenspieler Klingsor eine gefährliche Wunde beigebracht. Zwar bleibt Amfortas durch die regelmäßige Enthüllung des Heiligen Grals am Leben, die Wunde des Königs verheilt jedoch nicht, bricht immer wieder auf. Die Situation scheint ausweglos. Doch da betritt Parsifal die Bildfläche. Ein junger Mann ohne gültiges Leitbild in einer patriarchalisch geprägten Welt macht sich auf die Suche nach einem Ordnungsprinzip und findet die Gralsgemeinschaft, eine Gruppe zutiefst diszipliniert-religiöser Männer, die sich einem besonderen Kodex verschrieben haben.
Heute scheint eine neue Generation von Parsifals heranzuwachsen, verzweifelt auf der Suche nach einem Wertesystem, mit dessen Hilfe sich die Welt in richtig/falsch, gut/böse und konsequent-radikal/inkonsequent-verweichlicht unterteilen lässt.
Wagners auf drei Akte verdichtete Version des Mythos gestaltet Parsifal zum "reinen Toren", zu einer Imitatio Christi, befähigt, der leidenden Gralsgesellschaft die verlorene Reliquie des heiligen Speers, vor allem aber den Glauben und die Stärke ihrer Prinzipien zurück zu bringen. Tankred Dorsts "Parzival" geht gut 100 Jahre später einen ganz anderen, ebenso schmerzensreichen Weg, der in den Rausch des Tötens und der Zerstörung führt und dem Dorst "bis nach Stalingrad und auf den Himalaya" folgt.
Quelle: http://www.schauspiel-essen.de/ [Stand: November 2016]
ClassificationsInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
TM Inszenierung
Unbekannt
10. Jahrhundert, vielleicht auch 8./9. Jahrhundert