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Johann Schaper (Künstler*in), Becher mit Parforcejagd, ca. 1665
Becher mit Parforcejagd
Becher mit Parforcejagd
Foto: Kunstpalast, Düsseldorf
Object numberP 1940-94

Becher mit Parforcejagd

TitelBeaker with Par Force Hunting Scenes
NameBecher
Künstler*in (1621‒1670)
Provenienz (Shanghai 1887–1972 Bremen)
Dateca. 1665
MediumEntfärbtes Glas, frei geblasen, radierte Schwarzlotmalerei
ReignBarock
Dimensions(H x D): 10 × 9 cm
DescriptionSchwarzlotmalerei: Jäger mit Hirschfänger und Horn zu Pferde, setzt nach rechts einem von zwei Hunden gehetzten Rothirsch nach; hinter einem alten, abgängigen Baum versteckt sich ein zweiter Jäger und schießt auf den auf ihn zukommenden Hirsch, aus der Mündung und dem Schloss steigt Pulverdampf empor. Baum- und Felsenlandschaft, zwischen den Beinen des Pferdes eine weitere Hirschjagd zu Pferde im Hintergrund..
Notes
  • Zusammen mit weiteren 13 Glasobjekten war dieses Glas im Februar 2000 aus dem Glasmuseum Hentrich gestohlen worden. Im Juli 2020 konnte es von der Polizei sichergestellt werden.
  • Together with 13 other works of glass art, this object had been stolen from the Glasmuseum Hentrich in February 2000. In July 2020, it was seized by the police.

  • Es lohnt sich, bei diesem Becher der Freude am Detail nachzuspüren. So steigen die Rauschwaden, die der Jäger hinter dem Baum mit einem Vorderladerschuss verursacht, nicht nur aus der Laufmündung aus, sondern auch aus dem Steinschloss, mit dem er das Schwarzpulver zur Zündung bringt. Zu diesem Becher ist ein signiertes Gegenstück bekannt; bei beiden Bechern ist der Kopf des Pferds zu klein gebildet. Der in Nürnberg tätige Hausmaler nahm sich eine gedruckte Jagdserie des Kupferstechers Matthäus Merian um 1617/18 zum Vorbild, die er frei abwandelte und ergänzte.

    Zwei weitere Becher mit diesem Motiv sind bekannt, beide von Johann Schaper mit dem Monogramm IS signiert. Einer befand sich im Schlossmuseum in Berlin und ist seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen (Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler. Emailfarbendekor auf Gläsern und in Fayencen der Barockzeit, München 1984, S. 90, Nr. 48). Ein zweiter Becher befindet sich im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon (Alexandra Rodrigues u.a. [Hg.], Reflection on a glass collection. The assemblage of Ferdinand II of Portugal, Lissabon 2021, S. 42–43, Inv.-Nr. MNAA 1061 vid). Die Darstellung auf dem Lissaboner Becher ist lebhafter und spontaner, und es gibt kompositionelle Unterschiede. Die „Jagd im Hintergrund" ist beim Düsseldorfer Exemplar auf der Vorderseite, zwischen den Beinen des großen Pferdes dargestellt. Sie suggeriert Tiefe und erweckt den Anschein, auf der Gegenseite gemalt worden zu sein. Bei dem Becher in Lissabon ist die Szene tatsächlich auf der Gegenseite aufgemalt, dort aber wiederum in die Tiefe gerückt, indem sich davor ein Landschaftsabschnitt und ein Teich befinden, die die Becherrundung aufnehmen und wiederum einen trompe-l-œil-Effekt erzeugen. Der Düsseldorfer Becher zeigt zusätzliche Szenen, insbesondere den Jäger, der hinter einem Baumstumpf kauert und einen Schuss abgibt.

    Der Düsseldorfer Becher ist nicht signiert, aber die Qualität hält mit dem Lissaboner signierten Becher mit. Dennoch gibt es stilistische Unterschiede, die vielleicht auf eine unterschiedliche Zeit im Schaffen des Künstlers hinweisen mögen. Denkbar ist, dass der Düsseldorfer Becher relativ früh entstand und Schaper damals auf saubere Ausführung wert legte, während er später spontaner und freier wurde.
Klassifikation(en)
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Bibliography Text- BK Jantzen, Deutsches Glas, Düsseldorf 1960, Kat.-Nr. 66, Tafel 28.
- BK Heinemeyer, Glas 1, Düsseldorf 1966, Kat.-Nr. 205.
- BK Ricke, Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte, 2., erweiterte und verbesserte Auflage, Düsseldorf 1995, Kat.-Nr. 150.
- Helmut Ricke, Glass Art: Reflecting the Centuries. Masterpieces from the Glasmuseum Hentrich in museum kunst palast, Düsseldorf, Munich: Prestel, 2002, p. 94, no. 150.
- Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler. Emailfarbendekor auf Gläsern und in Fayencen der Barockzeit, München 1984, S. 91, Nr. 49.

Institution Kunstpalast
ProvenanceUm 1665 Johann Schaper; […]; o.D. Margarete Oppenheim (Leipzig 1857 - 2.9.1935 Berlin), Berlin; […]; ? - spät. 1940 Dr. Johannes Jantzen (Shanghai 1887 - 1972 Bremen), Bremen; 7.1.1941angekauft von Johannes Jantzen

Forschungsstand: Februar 2023

Dieses Werk ist aktuell Gegenstand der Provenienzforschung der Landeshauptstadt Düsseldorf: Wir untersuchen die Besitz- und Eigentumsgeschichte. Falls Sie Fragen haben oder weitergehende Informationen zu dem Werk benötigen, richten Sie Ihre Anfrage bitte per E-Mail an provenienzforschung@duesseldorf.de oder postalisch an:

Landeshauptstadt Düsseldorf
Dezernat für Kultur und Integration
Provenienzforschung

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