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Die Todten an die Lebenden (Abschrift?), Provenienz: Heinrich-Heine-Institut
Die Todten an die Lebenden (Abschrift?)
Die Todten an die Lebenden (Abschrift?), Provenienz: Heinrich-Heine-Institut
Die Todten an die Lebenden (Abschrift?), Provenienz: Heinrich-Heine-Institut
Object numberHHI.Rkult.vormaerz100

Die Todten an die Lebenden (Abschrift?)

UntertitelRevolution in Düsseldorf
NameArchivalie
Verfasser*in (1810 - 1876)
Date1848
DescriptionDer Dichter Ferdinand Freiligrath war, nachdem er von den revolutionären Ereignissen in Deutschland hörte, aus England zurückgekehrt und ließ sich im April 1848 für einige Zeit in Düsseldorf nieder. Er war Mitglied im "Düsseldorfer Volksklub", wo er am 1. August 1848 unter großem Beifall sein Gedicht "Die Todten an die Lebenden" vortrug. Der Volksklub entschied, davon bei der Franckschen Buchhandlung in der Neustraße ein Flugblatt zu drucken, das in 9000 Exemplaren zum Preis von einem Silbergroschen zugunsten des Düsseldorfer Volksklubs verkauft wurde. Der Text ist hier allerdings auf den Juli 1848 datiert. In der Folge wurde Freiligrath am 28. August 1848 verhaftet und ebenso wie der Vorsitzende des Volksklubs, der Notariatskandidat Julius Wulff, wegen Aufreizung zum Umsturz der bestehenden Staatseinrichtung angeklagt.

Die Handschrift des Freiligrath-Gedichts befindet sich im Heine-Schumann-Archiv des Heinrich-Heine-Instituts und wurde lange Zeit für eine Originalhandschrift Freiligraths gehalten. Die Signatur macht diese Interpretation allerdings zweifelhaft, da die Unterschrift sich von anderen Autographen Freiligraths unterscheidet. Interessant ist diesee Autograph dennoch, denn er weist eine Reihe von Faltungen auf, die - wenn man sie nachverfolgt - das Papier sehr klein zusammenfalten lässt.

Anscheinend ist es zu Agitationszwecken benutzt worden und konnte, so auf eine minimale Größe gebracht, in der Kleidung gut versteckt werden. Das wirft ein Licht auf die Rezeption von Lyrik zur damaligen Zeit, dass sie also unmittelbar im politischen Kampf eingesetzt wurde - Ähnliches hatten wir beim "Weberlied" gesehen. Auch die zu vermutende Darbietungsweise, dass solche Texte in geeigneten Situationen öffentlich verlesen wurden, ist ein interessanter Hinweis auf alternative Verbreitungsformen.
ClassificationsArchivalie
Curatorial RemarksHandschrift
SchlagwortDüsseldorf
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