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Unbekannt (Künstler*in), Silberdeckeldose in Form eines Schwans, wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Silberdeckeldose in Form eines Schwans
Silberdeckeldose in Form eines Schwans
Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Object numberP 2005-1250

Silberdeckeldose in Form eines Schwans

NameDose
Künstler*in
Datewohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
MediumSilber, getrieben und graviert
DimensionsH 6,4, B 7,6, T 10,3 cm, Gewicht: 101 Gramm
DescriptionDiese Deckeldose vermittelt die Gestalt eines liegenden, beziehungsweise die eines sitzenden Höker-Schwans,* mit fast zur Mitte seines Körpers zurückgezogenem Haupt. Die Strukturen, dies heißt die unterschiedlichen Muster seines Federkleides sind präzis, gestalterisch wie optisch glaubhaft durch Treibarbeit herausgebildet und dargestellt.

Wahrscheinlich diente diese in der Formgebung originelle und mit einem wirklichen Naturverständnis sehr gut gestaltete wie handwerklich völlig sicher gearbeitete Silberdose zur Aufbewahrung von Betelnüssen oder von Geschmacksstoffen wie aber auch von Kalk im Zusammenhang des Betelnusskonsums.** Zudem wurden kambodschanische Silberdosen für die Lagerung von Gewürznelken benutzt.

Diese Dosen wurden auch immer wieder zu Hochzeiten oder zu anderen Festlichkeiten verschenkt. Manchmal spielten sie zudem im sakralen Kult eine Rolle und fanden eine Verwendung auf dem familiären Hausaltar.

Bis etwa zur Mitte des letzten Jahrhunderts waren es Silbermünzen oder Chiang-Sycee-Silberbarren, sogenanntes Sattelgeld (siehe dazu die Nr. mkp.P 2005-1203 und mkp.P 2005-1296), die das Grundmaterial für diese Behältnisse lieferten. Später wurde Silber auch aus dem europäischen Ausland, aus China und aus den USA nach Kambodscha eingeführt, aus dem die Behältnisse hergestellt wurden.

Frühe Dosen mit Tierdarstellungen aus Kambodscha stammen aus dem 19. Jh. und sind möglicherweise beeinflusst durch die Rezeption keramischer Gefäße der Khmer - den Vorfahren der heutigen Kambodschaner - aus dem 11. Jh.
Ab dem letzten Viertel des 19. Jh. ist durch den Einfluss der Franzosen auch europäisches Formenvokabular bei der Silberschmiedekunst, jedoch mit traditionellem Dekor vermischt, vermehrt festzustellen. Besonders zwischen den beiden Weltkriegen wurden Deckeldosen in Tierform hergestellt, wobei Elefanten und Löwen-Hunde die beliebtesten Motive waren. Deckeldosen des 20. Jh. sind aufwendiger und vor allem kleinteiliger dekoriert als jene eher schlichten des vorhergehenden Jahrhunderts.

Alte kambodschanische Dosen gehören durch ihren Formenreichtum zweifellos zu den schönsten und auf das aufwendigste gearbeiteten Silberwaren ganz Südost-Asiens. Besonders durch ihre originellen, an der Natur orientierten Darstellungen sind sie berühmt und begehrt. Und dies so sehr, dass sie vielfach nach alten Vorlagen heute nachgearbeitet werden. Durch ihre Qualität, auch ausgedrückt in ihrem Variationsreichtum, stellen sie neben den Waren chinesischer Handwerker wohl die Spitze der Silberschmiedekunst dieser Region dar.


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Der Schwan gilt in vielen Kulturen als ein starkes Symbol. Sicherlich gilt er als eines der edelsten Vögel und steht wegen der Verteidigungsbereitschaft seiner Jungvögel auch für Mut. In der abendländischen Musikkultur ist er ein Todessymbol, welches etwa in der Oper "Lohengrin" von Richard Wagner (1813 - 1883) bearbeitet wird, ebenso in der Ballettmusik "Schwanensee" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840 - 1893).


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Die Samen der Betelnuss-Früchte der in fast allen tropischen Gebieten in Asien vorkommenden Betelnusspalme (Areca catechu) werden überwiegend von Männern konsumiert.
Die für diesen Zweck zerkleinerten Betelnusssamen werden mit auf Blättern aufgebrachtem, gelöschtem Kalk sowie mit Geschmackszusatzstoffen - zum Beispiel mit Pfefferminze oder mit Kau-Tabak vermischt - und über Stunden im Munde gehalten. Der dabei entstehende Speichel ist Rot gefärbt und wird regelmäßig an allen Orten ausgespuckt.
Der Betelnusskonsum hat durch den Wirkstoff Arecolin eine leicht anregende Wirkung, zudem mildert er ein etwaiges Hungergefühl. Der Genuss ist aber vor allem wegen des drohenden Mundschleimhaut- und Zahnverfalls bedenklich und daher potentiell stark gesundheitsschädlich. Nach langem Gebrauch verfärben sich als sichtbares Ergebnis die Zähne tief-schwarz. Dennoch ist der Betelnuss-Gebrauch fast überall in Asien, besonders in ländlichen Gebieten, noch immer sehr populär. W. Alberg

ClassificationsAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
Entstehungsort
SchlagwortSilber
SchlagwortFabelwesen
SchlagwortTiere
SchlagwortSchwan
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Bibliography TextDas grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann:
//www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html, 19. Oktober 2011,
Sylvia Fraser-Lu: Silverware of South-East Asia, Singapore 1989,
K. I. Matics: Cambodian Silver Animals - A Long Tradition of Artistic Heritage, Bangkok/Thailand 2002
Institution Kunstpalast
ProvenanceSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
MarkingsAuf dem Dosenboden befindet sich eine Punze des Silberschmieds
Silberdeckeldose in Elefantenform
Unbekannt
Wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Runde Silberdeckeldose
Unbekannt
Ende 19. bis erste Hälfte 20. Jahrhundert
Runde Silberdeckeldose
Unbekannt
wohl Anfang 20. Jahrhundert
Silberdeckeldose in Form eines Löwenhundes - Shishi
Unbekannt
Wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Silberdeckeldose in Elefantenform
Unbekannt
Wohl 19. Jahrhundert
Silberdeckeldose in Elefantenform
Unbekannt
Wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Silberdeckeldose mit der Darstellung des Matchanu, Sohn des  Affengottes Hanuman
Unbekannt
wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert oder später
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