Jesusknabe
TitelSogenannter Schänk-Knabe
NameFigur
Hersteller*in
Unbekannt
Provenienz
Hermann Josef Lückger
(1864–1951)
Date1450-1500
MediumPfeifenton aus zweischaligem Model gedruckt. Nach den Beschädigungen und nach dem Zusammenkleben in zwei Schichten bemalt.
Dimensions(H x B x T): 7,1 x 2,8 x 2,1 cm
DescriptionStehender Knabe mit gelocktem Haar, der in der Rechten eine Karaffe und in der Linken eine Schale hält. Bekleidet ist er mit einem Gürtel von dem vor dem Geschlecht ein Geldbeutel herabhängt. Die Oberfläche ist stark bestoßen. Die Beine fehlen von den Knien abwärts. Schultern und Kopf sind angeklebt. Nach dem Zerbrechen wurde die gesamte Figur fleischfarben bemalt. Nachdem ein Teil der Bemalung abgegangen ist und die Kopfpartie mit dem Torso verbunden wurde, wurde das Kopffragment erneut in Gelb bemalt, wobei einzelne Farbspuren auch auf den Torso zu finden sind. Rundes Stockloch an der Unterseite des Torsos (1,5 mm) und halbrundes Stockloch unterhalb der Karaffe (2 mm).Beitrag G.V. Grimm:
Stehender Jesusknabe mit Karaffe, Schale und Börse. Roswitha Neu-Kock: Heilige und Gaukler. Kölner Statuetten aus Pfeifenton. Sonderheft Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln (Köln 1988) S. 28 hält diese Figuren für eindeutig weltlich. Das Attribut Geldbeutel findet sich auch bei anderen Christusknaben (Roswitha Neu-Kock: Heilige und Gaukler. Kölner Statuetten aus Pfeifenton. Sonderheft Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln (Köln 1988) Abb. S. 18 unten links und 2. v.l.). Zudem gibt es weitere Jesusknäblein mit Karaffe (Kölnisches Stadtmuseum KSM 2004/195, unpubliziert; modellogleiches Stück in Privatbesitz, unpubliziert, den Hinweis auf dieses Stück verdanke ich Mirko Gutjahr, Halle), die wohl als Attribut im Hinblick auf das Heilsgeschehen zu verstehen ist, wie auch für die häufiger auf Darstellungen zu findenden Weintrauben. Die Nacktheit einer Bedienung wäre zudem im Spätmittelalter sehr ungewöhnlich.
Alle typgleichen Stücke stammen aus Köln, das Stück aus dem Massenfund am Breslauer Platz gehört bereits einer jüngeren Modelgeneration an. Dagegen steht der unpublizierte Neufund (KSM 2004 / 201) dem Figürchen im Hetjens-Museum näher. Dem Stil nach könnten die frühen Exemplare dieses Typus bereits im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts entstanden sein.
ClassificationsAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
- Rheinland
- Deutschland
SchlagwortPfeifenton
SchlagwortJesuskind
Object numberHM.LR-1929
Institution
Hetjens-Museum
Department
Hetjens-Museum