Object numberHHI.88.G.1000.1241
Jerusalem (Wenn ich den blauweißen Schal)
UntertitelGedicht über die jüdische Tradition
Verfasser*in
Rose Ausländer
(1901 - 1988)
Dateo. D. (ca. 1964)
DescriptionIn Rose Ausländers Gedicht "Jerusalem" thematisiert die Autorin ihre jüdische Herkunft, ihre Zugehörigkeit zum Volk und zur Schicksalsgemeinschaft der Juden: So alt wie die Religion ist das Wissen der Menschen, in der poetischen Wahrnehmung wird der Schal (in "blauweiß" erinnert er an den Tallit, den traditionellen Gebetsschal der Juden) zur "Schaukel" hin zum idealen, zeitlosen Jerusalem. In diesem fernen, schemenhaften Städtebild ersteht metaphorisch die jüdische Tradition "5000 Jahre jung", also alt hergebracht und ewig jugendlich zugleich. Das "Orangenaroma" der mythischen Stadt dringt über die weite Entfernung bis in den Sinnesbereich des lyrischen Ichs, das im Verein mit seinen "Altersgenossen" ein gemeinsames "Spiel in der Luft" besitzt, das Ungreifbare und doch immer Präsente der Herkunft, der Erinnerung, des Erbes.
Das Gedicht erschien erstmalig 1976, als Rose Ausländer bereits bettlägrig im Düsseldorfer Nelly-Sachs-Heim lebte. In der Ausländer-Gesamtausgabe findet es sich im Band 4: Im Ascheregen die Spur deines Namens. Gedichte und Prosa 1976. Gesammelte Werke in 7 Bänden. Hrsg. von Helmut Braun, Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1984, S. 77.
Das Manuskript wird hier reproduziert mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags.
ClassificationsArchivalie - Werkmanuskript
Curatorial Remarks1 eigenhändiges Gedichtsmanuskript ; 3 eigenhändige Durchschläge ; 1 Gedichtstyposkript mit eigenhändigen Korrekturen ; 1 Durchschlag mit eigenhändiger Unterschrift ; 1 Durchschlag ; 4 Kopien
Published ReferencesAusländer, Rose: Gesammelte Gedichte, Köln, Literarischer Verlag Braun, 1976. - S. 358; GA 11157 / 69Collections
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Department
HH Schriftstellernachlässe
1955-1992