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Die Bibliothek zu Göttingen, um 1790
Die Bibliothek zu Göttingen
Die Bibliothek zu Göttingen, um 1790
Die Bibliothek zu Göttingen, um 1790
Object numberHHI.MUS.XVI.70901

Die Bibliothek zu Göttingen

NameLandschaftsdarstellung
Stecher*in (DE; IT, 1778 - 1814)
Dateca./ c. 1790
MediumKupferstich
DimensionsBlattmaß: 12,5 × 21 cm
Maße Bildfläche/painted surface: 7,7 × 13,1 cm
DescriptionKupferstich der Bibliothek in Göttingen.

Die Bibliothek der Stadt Göttingen beherbegt laut Heinrich Heines Darstellungen in "Die Harzreise" "die seltensten Werke" für tiefgründige Studien:

"Im Allgemeinen werden die Bewohner Göttingens eingetheilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh; welche vier Stände doch nichts weniger als streng geschieden sind. Der Viehstand ist der bedeutendste. Die Namen aller Studenten und aller ordentlichen und unordentlichen Professoren hier herzuzählen, wäre zu weitläuftig; auch sind mir in diesem Augenblick nicht alle Studentennamen im Gedächtnisse, und unter den Professoren sind manche, die noch gar keinen Namen haben. Die Zahl der göttinger Philister muß sehr groß seyn, wie Sand, oder besser gesagt, wie Koth am Meer; wahrlich, wenn ich sie des Morgens, mit ihren schmutzigen Gesichtern und weißen Rechnungen, vor den Pforten des akademischen Gerichtes aufgepflanzt sah, so mochte ich kaum begreifen, wie Gott nur so viel Lumpenpack erschaffen konnte.
Ausführlicheres über die Stadt Göttingen läßt sich sehr bequem nachlesen in der Topographie derselben von K. F. H. Marx. Obzwar ich gegen den Verfasser, der mein Arzt war und mir viel Liebes erzeigte, die heiligsten Verpflichtungen hege, so kann ich doch sein Werk nicht unbedingt empfehlen, und ich muß tadeln, daß er jener falschen Meinung, als hätten die Göttingerinnen allzugroße Füße, nicht streng genug widerspricht. Ja, ich habe mich sogar seit Jahr und Tag mit einer ernsten Widerlegung dieser Meinung beschäftigt, ich habe deßhalb vergleichende Anatomie gehört, die seltensten Werke auf der Bibliothek excerpirt, auf der Weenderstraße stundenlang die Füße der vorübergehenden Damen studiert, und in der grundgelehrten Abhandlung, so die Resultate dieser Studien enthalten wird, spreche ich 1° von den Füßen überhaupt, 2° von den Füßen bey den Alten, 3° von den Füßen der Elephanten, 4° von den Füßen der Göttingerinnen, 5° stelle ich Alles zusammen, was über diese Füße auf Ullrichs Garten schon gesagt worden, 6° betrachte ich diese Füße in ihrem Zusammenhang, und verbreite mich bey dieser Gelegenheit auch über Waden, Knie u. s. w., und endlich 7°, wenn ich nur so großes Papier auftreiben kann, füge ich noch hinzu einige Kupfertafeln mit dem Facsimile göttingischer Damenfüße. –"

(Heinrich Heine: Die Harzreise, 1824)
ClassificationsGrafik - Druckgrafik
Dargestellter Ort
Department HH Museum
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