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Karikaturen

Druckschriften des Vormärz



Nicht nur Zeitungen, Zeitschriften und Bücher wurden im Vormärz als Mittel im politischen Kampf eingesetzt, sondern auch Karikaturen und Bilder. Politische Zeichnungen und Drucke gewannen hier eine einzigartige Bedeutung und waren infolgedessen auch stark zensorischen Beschränkungen ausgesetzt.
Nur in der Zeit von 1842/43 gab es so etwas wie eine preußische "Bilderfreiheit" (vgl. Heidermann), während dieser Phase fiel die Vorzensur weg, was zu einer einzigartigen Blüte der politischen Karikatur führte, insbesondere die Figur des "deutschen Michel" wurde - von Richard Seel erfunden - vielfach eingesetzt, um die Knebelung oder auch die Lethargie und Duldsamkeit der deutschen Bevölkerung darzustellen.

Eine erneute Hochphase erlebte die Karikatur während der Revolution von 1848/49 selbst, zahlreiche tagespolitische Ereignisse wurden in Zeichnungen und Karikaturen glossiert, die ebenso in Zeitungen wie als Einzelblätter veröffentlicht wurden. Enttäuschungen über das Parlament und die verlorenen Errungenschaften der Revolution stellen ein weiteres großes Thema dar.

Anhand der folgenden Bilddarstellungen lassen sich die Ereignisse in den Jahren 1830-1849 gut veranschaulichen. Neben dem satirischen Biss und dem Ideenreichtum dieser politischen Karikatur ist daher auch ihr historischer Dokumentationswert für die heutige Beschäftigung mit der Vormärz-Zeit von Bedeutung.

Literatur:
Horst Heidermann, Der König war in England gewesen. Preußens kleine Bilderfreiheit 1842/1843, In: Europäische Karikaturen im Vor- und Nachmärz (Hg. Hubertus Fischer und Florian Vaßen), Forum Vormärz Forschung, Jahrbuch 2005, Bielefeld: Aisthesis Verlag 2006, S. 197-246.
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