James Brown
- James Brown
1933 - 2006
GeschlechtMännlich
James Browns erste Platte Please, Please, Please erschien 1956 bei Federal Records, einem Tochterlabel von King Records und wurde zum Millionenseller. Er veröffentlichte daraufhin einige weitere Singles, die jedoch floppten. Andere Titel waren aber Ende der 1950er Jahre erfolgreich und damit etablierte er sich im Showbusiness. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit der Veröffentlichung der LP "Live at the Apollo" im Jahr 1963, die er selbst finanzierte. Es folgten weitere erfolgreiche Songs. Im Jahr 1968 veröffentlichte Brown ein zweites im New Yorker Apollo aufgenommenes Doppel-Album, das ebenso wie die erste heute als Klassiker gilt. Später veröffentlichte er noch weitere dort aufgenommene Alben. Diese Aufnahmen gelten als Dokumente von Browns ausgesprochen charismatischer Bühnenpräsenz, die entscheidend zu seinem Erfolg beitrug.
Seit den 60er Jahren traten die rhythmischen Elemente von Browns Musik mehr und mehr in den Vordergrund. Er skelettierte seine Stücke bis auf das rhythmische Gerüst, die Melodien wurden auf riffartige Kürzel reduziert. Dominierend wurde hingegen ein meist von Schlagzeug, E-Gitarre und Bass gespielter, scharf akzentuierter und treibender Groove, der oft minutenlang beibehalten und variiert wurde. Der Gesang James Browns entwickelte sich zu einem rhythmischen Sprechgesang, womit er Elemente des Rap vorwegnahm. Teilweise reduzierte Brown die Rolle seiner Stimme sogar auf kurze vokale Einwürfe wie "Hit Me!" oder nur noch auf hervorgestoßenes Ächzen und Kreischen. Den Höhepunkt dieser Entwicklung erreichte James Brown Anfang der 70er Jahre.
Als für die damalige Zeit provozierend selbstbewusst auftretender Afro-Amerikaner wurde er ab Ende der 60er Jahre zu einer Identifikationsfigur der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Sein Lied "Say It Loud - I'm Black And I'm Proud" lieferte ein Schlagwort für diese Bewegung. Dies ließ ihn zwar zu einem Idol der schwarzen Bevölkerung der USA werden, kostete ihn aber auch Sympathien bei den Weißen. Auch sein offensives Zurschaustellen der eigenen Sexualität - Lied: "Sex Machine" - sorgte für Aufsehen. James Brown galt lange Zeit als einer der meistbeschäftigten Künstler im Show-Business mit bis zu 300 Auftritten und oft mehreren LP-Veröffentlichungen im Jahr.
Im Herbst 1974 trat er mit Miriam Makeba, B.B. King, The Spinners und The Crusaders auf einem Großkonzert in Afrika auf. Es war Teil des Rahmenprogramms für den von Don King veranstalteten historischen Boxkampf zwischen dem damaligen Schwergewichts-Weltmeister George Foreman und dem Ex-Weltmeister Muhammad Ali in Kinshasa (Zaire, heute: Demokratische Republik Kongo). Die gesamte Veranstaltung war für das Selbstwertgefühl der indigenen Bevölkerung Afrikas von ungeheuerer Bedeutung, da bis zu jenem Zeitpunkt keine anderen Großereignisse wie Olympische Spiele oder eine Fußball-WM auf diesem Kontinent stattgefunden hatten.
Mitte der 70er Jahre ließ James Browns Erfolg mit dem Aufkommen der Disco-Musik, deren Entstehen paradoxerweise ohne James Brown kaum denkbar gewesen wäre, nach. Bei Aufnahmen und Auftritten aus dieser Zeit sind auch Verschleißerscheinungen und nachlassende Inspiration festzustellen, was einige seiner Musiker bewog, sich andere Engagements zu suchen. Im Jahr 1976 blieb ihm daher nur noch ein Teil seiner bisherigen Band. Außerdem sackten die Verkaufszahlen seiner Platten ab, so dass Polydor James Brown schließlich seinen Plattenvertrag kündigte.
Ab Mitte der 80er Jahre wurde seine Musik jedoch vor allem von Hip-Hop-Musikern wiederentdeckt und häufig gesampelt. Ein von seinem damaligen Schlagzeuger Clyde Stubblefield gespielter Drumbreak aus Browns Stück "Funky Drummer" aus dem Jahr 1969 gilt als eine der am häufigsten gesampelten Aufnahmen überhaupt. In der Folge des Revivals seiner Musik erlebte James Brown 1986 mit der Single "Living In America" ein kommerzielles Comeback, das jedoch nicht von Dauer war. Seine danach erschienenen Platten waren verglichen mit seinen klassischen Aufnahmen qualitativ unbeständig, wurden bei Kritik und Publikum teils entsprechend skeptisch aufgenommen und konnten nicht an seine früheren kommerziellen Erfolge anknüpfen. Dies hielt James Brown jedoch nicht davon ab, weiterhin auf der ganzen Welt aufzutreten. Er blieb mit seiner Show nach wie vor ein Publikumsmagnet.
Neben seiner Karriere im Musikbetrieb wirkte Brown auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, sei es als Beiträger zur Filmmusik, sei es als Interpret seiner eigenen Stücke. Bekannte Beiträge dieser Art waren sein Auftritt als Showband in Rocky IV mit dem Stück Living in America sowie sein Auftritt als Reverend in den Filmen Blues Brothers und Blues Brothers 2000.
Als einer der ersten afro-amerikanischen Musiker, die sich aktiv für die Rechte Farbiger in den USA einsetzten, ist James Brown bis heute eine Symbolfigur schwarzen Selbstbewusstseins.
Quelle und weiterführende Informatioenen: http://de.wikipedia.org/wiki/James_Brown [Stand: Dezember 2011]
GND-Nummer119125102
VIAF-Nummer80007811
Nationalität: USA
Atlanta/USA, 1929 - 1931