Objekte von: Gyokuhôsai
Tätig in Edo/Tokyo
Arbeitete in Elfenbein
Motive: Figuren und Stilleben, manjû
Yamada Bunjirô (oder Motojirô) verwendete das chômei Ryûchin sowie das gô Gyokuhôsai, Gyokuhô und Gyokusai. Laut Ueda war er der Schüler des Ryûkei in Edo/Tokyo und von der Ära Keiô (1865-1868) bis in die Meiji Zeit tätig. Meinertzhagen jedoch bringt ihn auch in Verbindung mit Gyokuyôsai. Die von ihm vermutete Schaffensperiode, ca. 1830-1860, dürfte im Hinblick auf seinen Stil zu früh angesetzt sein. Er war Lehrer des Nishino Hômeisai Kôgyoku (1858-?).
Die verschiedenen gô Gyokuhôsai, Gyokuhô und Gyokusai führen zu einer ziemlichen Verwirrung, vor allem, wenn der Schnitzer nur mit einem dieser gô signierte. Die Signaturen Gyokuhô sind in einer klaren Regelschrift geschrieben. Das kaô ist mit dem des Ryûchin vergleichbar, aber nicht identisch. Die manjû haben eine große, flache, runde Form oder sind klein und abgerundet viereckig.
Der Schriftstil der Signatur Gyokuhôsai in Regelschrift, die gelegentlich von dem Siegel Ryûchin gefolgt ist, ist sehr vergleichbar mit den Signaturen Ryûchin.
Die kursiv geschriebene Signatur Gyokuhôsai muß nicht unbedingt mit Gyokuhôsai Ryûchin identisch sein. Die in Kursivschrift Gyokuhôsai signierten Netsuke stellen in den meisten Fällen Früchte oder dichte Arrangements von Gegenständen dar, die denen des Ryûchin sehr ähneln.
Die zahlreichen, figürlichen Netsuke des Ryûchin haben einen erzählerischen Charakter. Um eine Hauptfigur gruppieren sich kleinere Gestalten. Bei den Zodiakusgruppen zeigt sich eine Vorliebe für dichte, kompakte Arrangements.
Die Ryûchin-Werkstatt schuf vor allem Stilleben-Netsuke, die meist Gyokuhôsai signiert sind: Spielzeug, Muscheln und Fische, Teezeremonie- und Küchenuntensilien sowie Gegenstände, die die vier Stände repräsentieren. Oft wurden die Früchte oder die Schneckengehäuse mit Landschaften in anabori versehen. Ryûchin wählte Ansichten von Uji, den berühmten Häfen und den sankei (die drei schönsten Landschaften Japans: Miyajima, Matsushima und Amanohashidate) oder Tamagawa-Ansichten. In den meisten Fällen wird die Szenerie durch eine Inschrift in feiner, schwarz eingefärbter Gravur identifiziert.
--> siehe auch Ryûchin
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 299