ObjektnummerHHI.2016.G.1001.71
Frauenkleidung
Verfasser*in
Amely Bölte
(1811 - 1891)
Datierungo.D.
BeschreibungTranskription:Frauen Kleidung
Die Bestrebungen unserer Zeit in Bezug auf die Er-
ziehung der Töchter zielen vor allen Dingen dahin sie auf wirt-
schaftlichem Gebiete gebildet zu machen, um des arbeitenden Mannes
schwer erworbenes Geld sorgsam zu verwalten. Zu den Kenntnissen, die
einer umsichtigen Hausfrau besonders notwendig sind, gehört der Ge-
brauch der Nähmaschine und die Kunst der Anfertigung der Frauen-
kleidung, soweit diese viel, viel Zeit zu ihrer Gestaltung erfordert, so
beansprucht das Arbeiten hohen Arbeitslohn und kann dabei mit der Hand allein die Arbeit nicht mehr
bewältigen. Um nun den Frauen und Töchtern des Mittelstandes
Gelegenheit zu geben sich im Zuschneiden und Anfertigen des eigenen
Bedarfes zu unterweisen, sind Schulen entstanden, worin nach ...
fachlichen Methoden ihnen die dazu notwendige Anleitung ertheilt
wird. Unter diesen Methoden steht ob an die von Heinrich Demm
Direktor der Bekleidungsschneiderei in Dresden, der durch seine Erfindung
Der Berechnung der Körper durch Zahlen eine Art des Zuschneidens ermöglicht hat,
die weltberühmt geworden ist und ihn zum reichen Mann gemacht
hat.-
Nach seiner Methode unterrichtet Fräulein Wilhelmine Kudler in Karlsruhe
Und sie beabsichtigt im Januar nächsten Jahres in Nürnberg eine Filiale ihrer
vortefflichen Schule zu errichten. Denn obwohl dort eine Frauenarbeitsschule
vorhanden ist, die nach xxx Methode geführt wird und auch recht gut ist,
so bietet ihre Art zu unterrichten doch Vortheile
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, so daß sie weder ihrer gewohnten Lebensweise noch
sonstigen Verpflichtungen zu entsagen brauchen, um eine neue Kunst
zu erlernen, die sicherlich nicht die weniger wichtige für sie ist. In allen
grossen Städten sind nach und nach, neben einer Hauptschule, solche
Nebenschulen entstanden, die dem Bedürfnis derjenigen entsprechen,
die durch die Arbeit der Hand ihren Broderwerb suchen, die nur in-
nerhalb der Familie damit nützlich sein wollen. Eine solche Schule
wird sicherlich in einer, durch ihren Kunst(?)fleiß seit Jahrhunderten
ausgezeichneten Stadt reichen Anklang finden und mit Freuden
von allen jenen Frauen, Mädchen und Müttern begrüßt wer-
den, denen an einer weisen und sparsamen Führung des
Hauswesens gelegen ist.
Amely Bölte
KlassifikationArchivalie - Werkmanuskript
Anzahl/Art/Umfang1 eigenhändiges Manuskript mit Unterschrift, 2 Seiten
In Sammlung(en)
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Abteilung
HH Schriftstellernachlässe
15./16. Jahrhundert
Wohl 14. Jahrhundert
14. Jahrhundert
Wohl 14./15. Jahrhundert
11./13. Jahrhundert
Unbekannt
10. Jahrhundert, vielleicht auch 8./9. Jahrhundert
14./15. Jahrhundert
Wohl 14. Jahrhundert
Wohl 14./15. Jahrhundert
15. Jahrhundert