ObjektnummerP 13025
Besatzstück einer Tunika
ObjektbezeichnungKoptische Textilien
Datierung3.– 9. Jahrhundert
Material/TechnikMaterial: Gewebe in Wirkerei, Leinwand mit Ripseffekt mit Muster und einfarbigem Schusseintrag. Alle Kanten sind Schnittkanten
Technik: Wirkerei mit fliegender Nadel in Flachs; Kette: Flachs, ungefärbt/goldgelb, s, zwei- bis dreifach, ca. 8 F/cm; Schuss: Flachs, ungefärbt/goldgelb, 32-44 F/cm; Musterdetails: Wolle, braun, s, 48-50 F/cm.
Technik: Wirkerei mit fliegender Nadel in Flachs; Kette: Flachs, ungefärbt/goldgelb, s, zwei- bis dreifach, ca. 8 F/cm; Schuss: Flachs, ungefärbt/goldgelb, 32-44 F/cm; Musterdetails: Wolle, braun, s, 48-50 F/cm.
MaßeKette (Länge) x Schuss (Breite): 17 x 16,5 cm
Beschreibung"Während von der das Zentralquadrat umgebenden Wirkerei nur noch spärliche Reste eines dekorierten Rundzackenfrieses und floraler Elemente vorhanden sind, ist die eigentliche Bildfläche gut zu erkennen. Lange Zeit ist die Bedeutung dieser Stoffe unerkannt geblieben. So sah Bock in den beiden nimbierten Gestalten aufgrund der nicht richtig gelesenen Beischriften "Dido" und "Nilos (?)". Diese Meinung wurde auch noch im Katalog Essen beibehalten. Erst Noll gelang es, diese Beischriften als kopt. zu entziffern. Aeneas ist durch eine phrygische Mütze als Fremdling aus dem Osten gekennzeichnet. Dido erscheint in der Geste des triumphierenden Reiters. Als Begleittiere hat Dido einen Löwen und Aeneas einen Panther oder eine Löwin. Das Textil stellt eine Jagdszene dar, bietet also eine Illustration zu der Liebesgeschichte zwischen Dido und Aeneas, wie sie Vergil im 4. Gesang (Vers 129 ff.) seiner Aeneis erzählt."Karl-Heinz Brune, aus: Die koptischen Textilien im museum kunst palast Düsseldorf, Wiesbaden 2004, Teil 1: Wirkereien mit figürlichen Motiven, S. 150, Nr. 92
Die Sammlung der Koptischen Textilien gehört mit rund 450 Exponaten zu den größten ihrer Art in Deutschland. Sie wurde Mitte der 1880er-Jahre vom ehemaligen Kunstgewerbemuseum unter der Leitung von Direktor Dr. Heinrich Frauberger durch Ankauf von Franz Bock erworben. Dr. Franz Johann Joseph Bock (Aachen 1823-1899 Burtscheid) war Kanonikus, Geistlicher und Kunsthistoriker. Auf seinen Reisen nach Mittelägypten (Achmin – Panopolis) trug er die Sammlung von koptischen Textilfragmenten zusammen, die er sukzessive an Museen verkaufte. In der Regel handelt es sich dabei um Teilstücke von Decken, Kissen, Tuniken und Hosen, die zur Bestattung der Toten dienten. Da Bock diese Objekte beschnitt, finden sich weitere Fragmente in verschiedenen Textilsammlungen, zum Beispiel im Museum für Byzantinische Kunst / Staatliche Museen Berlin, im Museum für angewandte Kunst, Wien, im Metropolitan Museum of Art, New York.
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Textil/Kostüm
Fundort
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf
PublikationenBK Wiesbaden 2004Karl-Heinz Brune, Die koptischen Textilien im museum kunst palast Düsseldorf, Teil 1: Wirkereien mit figürlichen Motiven, S. 150, Nr. 92
Bock 1887, S. 66, Nr. 365. Kat. Essen, S. 316 £, Nr. 294. Noll 1983, S. 260-270, Taf. 1. Brune 1996, S. 313, Nr. 355
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
ProvenienzEhemals Kunstgewerbemuseum Düsseldorf (1882-1927)
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
4.–6. Jahrhundert / 10.–12. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert