ObjektnummerBEN.B 2011/5
Drei Putten mit Confiserie-Tablett
älterer TitelAmorettengruppe mit Confiserie-Tablett
ObjektbezeichnungPorzellanfigur
Modell von
Johann Wilhelm Lanz
(Vermutlich) (1725 - 1760)
Hersteller*in
Porzellanmanufaktur Frankenthal
, Besitzer Paul Hannong (1755-1799)
Datierung1756/1759
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Maße(H x B x T): 18 × 11,5 × 6,6 cm
BeschreibungAuf gestapelten Steinplatten – drei niedrige im Vordergrund, zwei erhöhte im Hintergrund – sitzen gestaffelt drei Putten auf einer Rasenkante. Die erhöhte Putte zurückgelehnt und nach unten blickend mit einem geschwungenen blauen Tuch um rechten Oberschenkel bis zur Schulter. Vor Brust und Bauch ein vergoldeter Riemen. Darunter eine nach oben blickende Putte, auf einem purpurnen Tuch sitzend, das sich um den rechten Oberschenkel wickelt, auf dem ein braun-beiges Tablett liegt. Auf dem purpur und gold gefassten Rocaillesockel kniend, eine Putte, die mit angewinkeltem Bein und sich mit dem linken Arm abstützend, die rechte Hand und den Kopf zu den anderen beiden Putten erhoben hat. Diese frühe Plastik geht auf ein Modell Johann Wilhelm Lanz zurück. Charakteristisch für Lanz sind die stämmigen Kinder mit runden Köpfen und Pausbacken, die er bereits in seiner Straßburger Zeit ausformte. Aus dieser stammt vermutlich auch der Entwurf für diese Gruppe. Ein Vergleichsbeispiel mit lediglich zwei Putten, bei dem die höchste Putte fehlt und die einen Lebkuchensockel aufweist, befindet sich in den Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim. Eine bei Hofmann abgebildete Gruppe, bei der die oberste Putte einen Vogel in der Hand hat (Hofmann, Friedrich H.: Frankenthaler Porzellan, 2 Bde., München 1911, Nr. 29), weist in Anlage und Vollständigkeit besonders große Ähnlichkeiten mit der Benrather Gruppe auf. Anhand dieser drei Objekte lässt sich beispielhaft zeigen, wie frei die Bossierer in Frankenthal mit den einzelnen Figurengruppen umgingen und Veränderungen bei der An- sowie Beiordnung einzelner Elemente den Sinngehalt einer Gruppe verändern können.
Bearbeiter: Sebastian Bank
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Literatur/QuellenHofmann, Friedrich H.: Frankenthaler Porzellan, 2 Bde., München 1911, Nr. 29; Beaucamp-Markowsky, Barbara: Frankenthaler Porzellan, Bd. 1: Die Plastik, München 2008, S. 121, Nr. 27.
In Sammlung(en)
Institution
Stiftung Schloss und Park Benrath
Abteilung
Museum Corps de Logis
Eigentümer/DanksagungStadt Düsseldorf
Stempel/ZeichenBlaumarke: Aufsteigender Löwe
Ritzmarke: PH, 6
Position: Unter dem Sockel
Peter-Anton von Verschaffelt
um 1760
Filippo Bellini
1585/1590er-Jahre