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Blick auf Adolfseck im Rheingau
Blick auf Adolfseck im Rheingau
Blick auf Adolfseck im Rheingau
Blick auf Adolfseck im Rheingau
Foto: Kunstpalast – Horst Kolberg
ObjektnummerK 1922-347

Blick auf Adolfseck im Rheingau

ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (1759 - 1841)
Datierung1788
Material/TechnikFeder in Grau, aquarelliert, über Bleistift, mit schwarzer Tusche gerändert
MaßeBlattmaß: 27,1 × 36,1 cm
BeschreibungAls ältester Sohn eines Försters wurde Johann Georg von Dillis "in der Einöde" von Bayern geboren. Er studierte Theologie in Ingolstadt, wechselte jedoch nach seinem Priesterexamen 1782 nach München und nahm dort Unterricht an der 1770 gegründeten Zeichenschule. Seine Begabung und Bildung ermöglichten es ihm schon bald, als Zeichenlehrer für hohe adelige Beamten tätig zu werden.

Der Blick auf Adolfseck im Rheingau entstand auf Dillis erster Reise, die ihn 1788 als Begleiter von Carl Graf von Preysing und Hofratskanzler Karl Albrecht von Vacchiery an den Oberrhein, nach Strassburg, Mannheim, Frankfurt, Mainz über Adolfseck bis nach Schwalbach führte. Als junger Künstler hatte er die Erwartungen seiner Auftraggeber zu erfüllen, die Veduten verlangten, d.h. die gefällige Wiedergabe einer erkennbaren Sehenswürdigkeit ergänzt um Kompositionselemente wie standardisierte Bäume oder Staffagefiguren. Obwohl Dillis der Aufgabe durchaus nachkam, lässt sich bereits in diesem frühen Blatt seine Begabung erkennen, alles Gesehene in Farbeindrücke, hier in eine Symphonie aus silbrigen Grün-Blau-Ockertönen zu verwandeln.

Mit einer Folge von Aquarellen, die er um 1790 im Alpenland mit kurfürstlicher Unterstützung anfertigte und die wie dieses Blatt nicht als Studien sondern als vollendete, autonome Kabinettstücke gelten, schuf er eine neue Gattung, in der, von der Beobachtung der Natur ausgehend, die bayerische Landschaft erstmals Thema der Kunst wurde.

Dillis intensive Beschäftigung mit Landschaftsdarstellungen verschaffte ihm von 1808 bis 1814 die Professur für Landschaftsmalerei an der Münchener Kunstakademie. Zahlreiche Reisen führten ihn allein elf Mal nach Italien.
Parallel zu seiner Karriere als Künstler war Dillis seit 1790 als Inspektor der kurfürstlichen, später königlichen Sammlungen tätig und plante seit 1822 gemeinsam mit Leo von Klenze die 1836 eröffnete Pinakothek in München.

GL
KlassifikationGrafik - Zeichnung
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast – Horst Kolberg
Ausstellungsgeschichte13.05.2015 – 23.08.2015
Waiblingen, Galerie Stihl: Spiegel der Seele

17.12.2012 – 31.03.2013
Madrid, Museo Nacional del Romanticismo: Espejos del alma. Paisaje romantic alemán

1968
London-York

13.10.1961 – 05.11.1961
Iserlohn, Haus der Heimat: Deutsche Handzeichnungen aus 5 Jahrhunderten


Literatur/QuellenAusst. Kat. Los Espejos del Alma. Paisaje alemán en el romanticismo, Museo Nacional del Romanticismo, 2012, Kat. 1

Heise, Brigitte: Zum Sehen geboren. Handzeichnungen der Goethezeit und des 19. Jahrhunderts, Leipzig 2007, S. 39

Baumgärtel, Bettina und Sitt, Martina: Angesichts der Natur. Positionen der Landschaft in Malerei und Zeichnung zwischen 1780 und 1850, Düsseldorf 1995, S. 37

Kunstmuseum Düsseldorf: Handzeichnungen und Aquarelle 1800-1850, Düsseldorf 1971, S. 66

Ausst. Kat. Nineteenth Century German Drawings and Watercolours, National Gallery of Ireland, 1976, Kat. 27

Kat. Ausst. London-York 1968, Nr. 25, Abb. 1

Internetquelle: http://www.kettererkunst.de/kunst/kd/details.phpobnr=100701023&anummer=326, letzter Zugriff am 04.07.2012

Deutsche Handzeichnungen aus 5 Jahrhunderten, Ausst.-Katalog, Iserlohn 1961 (Nr 52)
Institution Kunstpalast
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