ObjektnummerFM.Film.58202
DEUTSCHLANDSPIEGEL 348
Regie
Unbekannt
Datierung1983
Beschreibung"01. Camping-Tourismus in der Bundesrepublik(Siehe D 288 / 2) Campingplätze am Meer und in Süddeutschland. Wohnwagen stehen nebeneinander. Autokennzeichen aus aller Welt. Aufbau von Zelten. Kuh, groß. Kühe auf der Wiese. Grillen im Freien. Rothaariges Mädchengesicht, groß. Boot wird zu Wasser gelassen. Urlauber in Schlauchbooten, beim Segeln und Surfen.
Kinderfest auf dem Campingplatz. Bunte Luftballons werden hochgelassen. Mann und Frau beim Schachspiel mit Großfiguren. Minigolf. Skatspiel im Grünen. Gemeinsamer Abend auf der Campingwiese. Singen. Junges Paar küßt sich.
(50 m)
02. Siemensstadt Berlin
Eingang U-Bahnhof Siemensdamm. Leute kommen aus dem Eingang. Autoverkehr. Mann mit Schutzhelm auf dem Weg zur Arbeit. Gebäude von Siemensstadt. Hinterhofwerkstatt, in der Werner von Siemens 1870 den Grundstein für sein Weltunternehmen legte. Fotos Werner von Siemens und aus der Geschichte des Werkes. Werkhalle. Röhrenherstellung. Einkaufsläden. Wohnungen, kleine Häuser für Werksangehörige. Bau von Fernsehern, von medizinischen Gärten, Computer, Hochspannungsmasten, Kabelrollen. Angestellte verlassen Werk an Feierabend.
(66 m)
03. Mitarbeit der Bundesrepublik in der UNO
UNO Gebäude in New York.
Rückblick: Beitritt der beiden deutschen Staaten in die UNO. Hissen der Flaggen und Anzeige auf Anzeigetafel. Außenminister Scheel spricht vor der UNO O-Ton. Außenminister Genscher am Rednerpult. Stadtbild Bonn.
Schilder an Haus: UNO Verlag - UNICEF - Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen - Deutsche Stiftung für UNO Flüchtlingshilfe. Aktenborde. Fotos vom Elend der 3. Welt werden betrachtet. Kleine dünne verhungerte schwarze Kinderhand liegt auf weißer Hand. Broschüren werden versendet. Seminar. Filmvorführung vom Elend der 3. Welt. UNICEF-Stand auf Straße. Informationsmaterial. UNICEF Luftballons.
Besuch des UNO Generalsekretärs Perez de Cuellas in Bonn neben Helmut Kohl, groß. Photographen. Pressekonferenz. De Cuellas in Berlin, trägt sich in das Gästebuch der Stadt ein. Das Ehepaar von Weizsäcker, groß. UNO Vollversammlung.
(95 m)
04. Filmfest München
Filmplakate u.a. Konrad in der Konservenbüchse.
Stühle und Tische im Freien auf der Straße mit Gästen. Fußgänger. Junge Frau mit Pferdeschwanz. Gedränge in Kinofoyer. Kulissen der Bavaria Filmstudios. Kohlenzeche des 19. Jahrhunderts. Das U-Boot aus dem Film "Das Boot". Hobbyfilmer filmen Filmszene. Klappe wird geschlagen. Arbeitstreffen der Filmleute im Kunsthaus mit Filmvorführung.
(54 m)
05. Die Bundesrepublik geophysikalisch gesehen
Landschaft der Oberpfalz. In Wald entnehmen 2 Männer Bodenproben, die sie in mobilem Labor analysieren. Die Bundesanstalt für Geo-Wissenschaften und Rohstoffe in Hannover. Laborforschung mit Erdproben aus dem ganzen Land. Mikroskopische Daten. Druck eines geophysikalischen Atlasses der Bundesrepublik. Bauer pflügt. Kühe weiden, Walstraße.
(57 m)
06. Sportler aus der 3. Welt in der Bundesrepublik
Afrikanische Sportlehrer und Lehrerinnen absolvieren Trainingslehrgang in der Bundesrepublik. Lockerungsübungen. Theorieunterricht. Hürdentraining. Krafttraining in sportmedizinischer Klinik. Hürdenlauf über Autoreifen. Hürdentraining der Sportler ZL.
(54 m)
Sprechertext
01. Camping-Tourismus
Wer zufällig auf einen der vielen Camping-Plätze zwischen Nordsee und Alpen stößt, lernt die Deutschen von einer ungewohnten Seite kennen: als begeisterte Anhänger der Caravan-Bewegung. Im eigenen Ferien- und Freizeitheim auf Rädern ist man in allen Ländern zu Hause. Auf den deutschen Camping-Plätzen wurden im letzten Jahr 67 Millionen Übernachtungen gezählt.
Hautnaher Kontakt zur Natur, dazu beweglich und ungebunden: das reizt von Jahr zu Jahr mehr Bundesbürger. Die Freizeit-Wirtschaft hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt. Hunderte von neuen Camping-Plätzen mit einem vielfältigen Spiel-, Sportund Unterhaltungsangebot entstanden in landschaftlich schönen Gebieten.
In Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten und allgemeinen Sparens sind finanzielle Höhenflüge auch im Urlaub nicht möglich. Auch deswegen nimmt der Trend zu preiswerten Camping-Ferien zu. Und das gilt für alle Bevölkerungsschichten, mit größerem oder kleinerem Geldbeutel.
Der Strom ausländischer Caravan-Touristen sorgt dafür, daß die Deutschen nicht unter sich bleiben. Europäische Annäherung ohne politische Kommuniqués - die Campingfreunde fühlen sich als große Familie.
02. Siemensstadt
Frühmorgens in Siemensstadt - einem Stadtteil West-Berlins. Die meisten Arbeiter und Angestellten haben dasselbe Ziel: die Siemens-Werke, das Zentrum der Elektroindustrie. 24.000 Menschen haben hier ihren Arbeitsplatz, 15 Prozent der Erwerbstätigen der Berliner Industrie.
In einer Hinterhof-Werkstatt fing Werner von Siemens 1847 an. Hier legte er den Grundstein für ein Weltunternehmen, in dessen Werkhallen und Büros bald Tausende Arbeit fanden. Siemens leitete mit einem selbstkonstruierten Telegraphenapparat die Entwicklung der modernen Nachrichtentechnik ein.
Der gute Ruf des Unternehmens - begründet durch hohe Qualität und technische Innovationen - hatte schon vor 100 Jahren die Grenzen Berlins überschritten: weltweit beschäftigt der Konzern heute mehr als 300.000 Menschen.
Einkaufs-, Wohn- und Freizeiteinrichtungen von Siemensstadt sind mit den Arbeitsplätzen entstanden und gewachsen. Eine Stadt in der Stadt mit abwechlungsreicher Architektur, die zum Teil in die 20er Jahre zurückreicht; Mietshäuser neben idyllischen Wohnhöfen, Reihen- und Einzelhäuser - Leben in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes.
Von Fernschreibern über Satelliten-Funkstationen, modernsten medizinischen Geräten bis zu Großanlagen der Energietechnik reicht die Produkt-Palette des Unternehmens - und daneben hochspezialisierte Forschung auf allen Gebieten der Elektrotechnik.
Daß Siemens auch die wirtschaftliche Rezession relativ gut überstanden hat, verdankt es nicht zuletzt dem Export und den Investitionen im Ausland. Die internationale Verflechtung hilft auch, die Arbeitsplätze zu Hause, in Berlin, zu sichern.
03. Die Mitarbeit der Bundesrepublik in der UNO
New York, Sitz der Vereinten Nationen, vor dem Glaspalast der Weltorganisation wurden vor 10 Jahren erstmals die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR gehißt. Die Mitgliedschaft beider deutscher Staaten steht nicht im Widerspruch zu dem politischen Ziel der Bundesrepublik, auf einen Zustand des Friedens in Europa hinzuwirken, in dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt. Vor der UN-Vollversammlung umriß der damalige Außenminister der Bundesrepublik, Scheel, dir Grundsätze der Bonner UN-Politik.
Daran hat sich die Bundesrepublik gehalten. Sie schaltete sich durch Außenminister Genscher immer wieder in die völkerverbindende Arbeit der Vereinten Nationen ein - so mit Initiativen zur Abrüstung, zur Durchsetzung der Menschenrechte und zur Eindämmung der Flüchtlingsströme.
Bonn am Rhein, Hauptstadt der Bundesrepublik. Hier sind auch viele UN-Unterorganisationen vertreten, in denen die Bundesrepublik schon vor ihrem Beitritt mitgearbeitet hat. Als eine Art Werbungs- und Informationszentrum wirkt die "Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen": eine nicht-staatliche, vorwiegend durch Spenden finanzierte Organisation, in der viele Vertreter des öffentlichen Lebens ehrenamtlich tätig sind, um der Idee der internationalen Völkergemeinschaft zum Durchbruch zu verhelfen.
Die Helfer und Mitarbeiter nutzen alle Mittel moderner öffentlichkeitsarbeit, um für die Vereinten Nationen zu werben und möglichst viele Menschen mit den Zielen der Weltorganisation bekannt zu machen. Mit Seminaren und Filmvorführungen warden besonders sogenannte "Meinungsmacher" angesprochen, Politiker, Journalisten, Lehrer und Vertreter der Erwachsenenbildung.
Von humanitären Problemen, etwa den internationalen Flüchtlingsströmen oder der Not vieler Kinder in der Welt, fühlen sich die Bundesbürger besonders angesprochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es viele Flüchtlinge und notleidende Kinder in Deutschland und Europa. Ihnen half damals das Kinderhilfswerk Unicef, heute tragen die Deutschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu bei, daß Unicef solchen Kindern überall in der Welt helfen kann.
Beim Besuch des UN-Generalsekretärs Perez de Cuellar versicherte Bundeskanzler Kohl, daß sich die Bundesrepublik auch künftig bemühen wird, die Position der Vereinten Nationen zu stärken. Nach wie vor ist die Bundesrepublik auch einer der größten Beitragszahler. Von Bonn reiste der Generalsekretär nach Berlin, wo er sich über die Lage der geteilten Stadt informierte. Hier wird für jeden Besucher deutlich, daß die Bundesrepublik auch das Interesse des eigenen Volkes im Auge hat, wenn sie für das Selbstbestimmungsrecht aller Völker eintritt. Der Besuch des Generalsekretärs wurde allgemein als Anerkennung für die bisherige Mitarbeit der Bundesrepublik Deutschland in den Vereinten Nationen empfunden.
04. Das Münchner Filmfest
Neun Tage lang war München ein Schaufenster des deutschen und internationalen Films. Zwar hat Bayerns Hauptstadt mit ihrer breiten kulturellen Szene und ihrem weltläufigen Charme die Cineasten schon immer angezogen. Aber ein richtiges Filmfest fand zum ersten Mal statt.
Mit dem Glamour der großen Festivals wie Cannes, Berlin oder Venedig kann und will das Münchner Filmfest nicht konkurrieren. Man suchte den engen Kontakt zwischen Publikum und Filmemachern. Und die Geheimnisse des Kulissenzaubers wurden in München gelüftet. Die großen Bavaria-Filmstudios öffneten ihre Tore für jedermann. Besondere Anziehungspunkte: der Nachbau einer Kohlenzeche aus dem vorigen Jahrhundert und das U-Boot-Modell für den hier produzierten Welterfolg "Das Boot".
"Filmen Sie mit in unseren Dekorationen" - so lautete die Aufforderung an die Hobbyfilmer. Als die Klappe fiel, surrten die Super-8- und die Video-Kameras der Besucher, und professionelle Regisseure und Schauspieler machten mit - natürlich ohne Gage.
Das Münchner Filmfest wollte den Leuten wieder Lust am Kino machen. Ein Arbeitstreffen, das die Vitalität und die Vielfalt des Kinos zeigte und auch für ambitionierte Filme warb, die nicht das große Geld machen, sondern in cineastisches Neuland vorstoßen.
05. Die Bundesrepublik geophysikalisch gesehen
Die Oberpfalz am Südostrand der Bundesrepublik. Hier, weitab von Industrie und Großstädten, sind Männer mit einer Arbeit beschäftigt, die auf den ersten Blick ans Goldschürfen erinnert. Es sind Geochemiker, die aus Bächen und deren Ablagerungen Proben entnehmen.
Stützpunkt der Forscher: ein mobiles Labor-Camp, Dort werden die Wasser- und Erdproben analysiert, denn die Wissenschaftler wollen herausfinden, wo welche Metalle in der Bundesrepublik zu finden sind. Schwermetalle wie zum Beispiel Kadmium und Blei, können in größeren Mengen extreme Gesundheitsschäden verursachen. Nicht immer ist ihre Anhäufung das Ergebnis industrieller Umweltbelastung; oft sind es einige der 92 Elemente, die von Natur aus in der Erdkruste vorkommen.
In der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover hat man fast 100.000 Bach- und Sedimentproben weiteruntersucht, die im ganzen Land erstmals flächendeckend entnommen wurden. Zusammengefaßt werden die Ergebnisse den ersten geochemischen Atlas der Bundesrepublik ergeben.
Spektroskopische Analysen liefern die Daten, die von Computern gespeichert, geordnet und in Reliefkarten umgesetzt werden, um gleichsam aus der Satelliten-Perspektive zu zeigen, wo und in welcher Konzentration Metalle vorkommen.
Mag sein, daß dieser Bauer auf einem Boden erntet, der bisher unbekannte Zinnvorkommen birgt. Die Bundesrepublik ist auf den Import von Rohstoffen angewiesen. Wahrscheinlich besitzt auch sie einige wertvolle Metalle, die aber bis jetzt noch nicht systematisch registriert worden sind. Der geochemische Atlas ist also nicht nur für die Umweltschutzpolitik wichtig, sondern auch für die Rohstoffsuche.
06. Sportler aus der Dritten Welt
In den Trainingszentren und Sporthochschulen der Bundesrepublik Deutschland sind ausländische Kollegen oft und gern gesehene Gäste. Besonders in der Zusammenarbeit mit der Dritten Welt spielt der Sport eine wichtige Rolle. Ein Beispiel von vielen: 25 afrikanische Sportlehrer absolvierten auf Einladung der Bundesregierung und der UNESCO einen Fortbildungslehrgang für Leichtathletik. Vier Wochen wurden sie von Sportwissenschaftlern und Trainern mit der Trainings- und Bewegungslehre sowie Sportpädagogik vertraut gemacht.
Vom Hörsaal auf die Aschenbahn. Trotz hervorragender Leistungen einzelner Spitzenathleten fehlt es in vielen Entwicklungsländern noch an den Voraussetzungen einer systematischen Breitenarbeit. Wie man jungen Sportschülern von Beginn an die richtige Hürdenlauftechnik bermittelt, war einer der Programmpunkte.
Wer für diesen Lehrgang ausgewählt wurde, von dem wird nach der Rückkehr in die Heimat viel erwartet. Nicht nur die athletische Ausbildung ist gefragt. Grundlagen der Ernährungswissenschaft, Physiologie und Psychologie gehören zum Wissen eines guten Sportlehrers: die Pädagogen aus Afrika besuchten auch eine sportmedizinische Klinik.
Wo in einer Dorfschule richtige Hürden fehlen, gibt es vielleicht alte Autoreifen, mit denen junge Talente üben können. Sport besteht nicht nur aus prestigeträchtigen Höchstleistungen. Der Sport kann im internationalen Zusammenleben vor allem helfen, Hindernisse zu überwinden."
(Quelle: Das Bundesarchiv, Jan 2019)
Klassifikation(en)
Produktionsland
FilmgenreMonatsschau
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme