FREISCHWIMMER

Datierung2007

BeschreibungRico Bartsch (Frederick Lau) ist ein Außenseiter und Einzelgänger. Bei den Mädchen hat der 15-Jährige keinen Erfolg, im Sport sind ihm seine Schulkameraden voraus. Sein zusätzliches Handicap: ein eingeschränktes Hörvermögen, das ihn immer wieder in seine ganz eigene Welt abtauchen lässt. Und wenn ihm die anderen auf die Nerven gehen, schaltet Rico sein Hörgerät einfach aus. Eines Tages stirbt Mitschüler Robert Greiner (Philipp Danne) nach dem Schwimmtraining an einem vergifteten Gebäck. Die Schulgemeinschaft ist entsetzt, während Rektor Quitter (Jürgen Tarrach) versucht, so schnell wie möglich zur Tagesordnung überzugehen. Rico ist das alles egal: Er hat Robert, der ihn immer drangsalierte und auch vor den Lehrern keinen Respekt zeigte, verachtet. Doch dann stellt sich heraus, dass der Anschlag gar nicht dem Opfer galt, sondern Rico selbst. Wer hatte ein Motiv, ihn umzubringen? Trotz intensiver Befragungen unter den Mitschülern und der Suche nach Verdächtigen ergibt sich keine Spur, die auf einen Täter hinweist. Rico sucht unterdessen Halt bei seinem Deutschlehrer Martin Wegner (August Diehl). Bei ihm fühlt sich der Junge verstanden. Mit Sportlehrer Richard Sammer (Devid Striesow) hingegen, dem neuen Freund seiner Mutter (Dagmar Manzel), kommt er nicht zurecht. Zudem hängt Rico noch immer an seinem Vater, der vor zehn Jahren unter mysteriösen Umständen ertrank. Dass Sammer nun dessen Platz einnehmen soll, kann Rico nicht akzeptieren. Rico und Wegner haben noch eine Gemeinsamkeit: die Liebe zum Modellbau. Gute Modelle sind beinah wie das Leben. Und eine gute Modellpuppe ist immer noch besser als ein schlechter Mensch, findet Rico. Begeistert macht er sich an di e Arbeit, als ihm Wegner vorschlägt, ein Mädchen aus seiner Klasse als lebensgroße Puppe nachzugestalten: Regine (Alice Dwyer), in die er schon lange heimlich verliebt ist. Zwischen Rico und seinem Lehrer entwickelt sich ein immer vertrauteres Verhältnis - bis Rico spürt, dass mit Wegner irgendetwas nicht stimmt. (Pressetext)
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
Kurzkritik
Der Mord an einem Gymnasiasten sorgt für Turbulenzen in einem westdeutschen Provinznest, durch die das nur scheinbar gutbürgerliche Milieu gehörig durcheinander gewirbelt wird. Die anachronistisch wirkende Kritik an der bundesdeutschen Spießigkeit nimmt durch einen reizvollen Genre-Mix und hochkarätige Darsteller für sich ein, bietet aber letztlich doch nur moralistisches Beweisführungstheater in Form einer Provinz-Groteske. - Ab 16.
(fd / cinOmat)

KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk

Produktionsland