ObjektnummerTMIN_1970-1971 Düsseldorf11
Die Goldfische oder Mein Vater der Held
Autor*in
Jean Anouilh
(1910 - 1987)
Übersetzer*in
Franz Geiger
(1921-2011)
Regie
Hans-Joachim Heyse
(1929 - 2013)
Ausstattung
Günter Walbeck
(1939 - 2014)
Musik
Alfons Nowacki
(geboren 1936)
Schauspieler*in
Wolfgang Arps
(Antoine de Saint-Flour, Theaterautor) (DE, 1926 - 2001)
Schauspieler*in
Walter Spiske
(La Surette, sein Jugendfreund)
Schauspieler*in
Ralf Suchomel
(Toto, sein Sohn)
Schauspieler*in
Rena Liebenow
(Charlotte, die Ehefrau)
Schauspieler*in
Susanne Flury
(Edwiga Pataquès, seine Geliebte) (geboren 1945)
Schauspieler*in
Hilde Mikulicz
(Mme. Prudent, seine Schwiegermutter) (geboren 1922)
Schauspieler*in
Christiane Hartmann
(Camomille, seine Tochter)
Schauspieler*in
Frigga Braut
(Die Großmutter) (1895 - 1975)
Schauspieler*in
Annemarie Schmid
(Adele, sein Dienstmädchen)
Schauspieler*in
Christine Weber
(Das Zimmermädchen; Die Schneiderin)
Schauspieler*in
Dom de Beern
(Der bucklige Arzt) (1929 - 1988)
Schauspieler*in
Birgid Füllenbach
(Die erste Dame (1924 - 2010)
Schauspieler*in
Renate Becker
(Die zweite Dame) (geboren 1935)
Theater
Düsseldorfer Schauspielhaus
(gegründet 1951)
Verlag
Verlag Kurt Desch (München)
(Aufführungsrechte) (1945 - 1973)
Datierung27.9.1970 (1970/1971)
BeschreibungInhalt: Das Stück spielt 1960 in der Bretagne. Antoine de St-Flour, nicht mehr ganz erfolgreicher Bühnenautor und Lebemann, steht mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit seiner minderjährigen, schwangeren Tochter Camomille. Seine Frau Charlotte, einst attraktiv und sinnenfroh, sowie die unbefriedigte, dümmliche Schwiegermutter Madame Prudent machen ihm nach Kräften das Leben schwer. Zumal sich Antoine ständig Geliebte hält, wie z.Zt. Edwiga Pataquès, eine seiner Schauspielerinnen.
Während der Szenenwechsel kommt es mehrfach zu absurden Zeitsprüngen in Antoines Jugend, seine Hochzeitsnacht oder in die Nachkriegszeit der nationalen Säuberungen in Frankreich.
Neben all seiner Selbstsicherheit und Respektlosigkeit leistet sich Antoine eine besondere Schwäche: Mitleid. Alle in Erscheinung tretenden Personen - ob Frau, Schwiegermutter und Geliebte oder sein Jugendfreund La Surette - nutzen diese Schwäche gnadenlos aus. Einerseits sonnen sie sich in seinem Erfolg und der gesellschaftlichen Stellung oder lassen sich luxuriös aushalten. Andererseits schleudern sie ihm ihren Hass und Neid entgegen, weil er ihnen mit seiner Freizügigkeit und seinem Zynismus ihre eigene Unzulänglichkeit vor Augen führt.
Auch die unangenehmen Begegnungen mit dem buckligen Arzt und dessen komplexgeförderten, marxistischen Ressentiments zeigen Antoine immer wieder, daß er mit seiner Lebenseinstellung überall auf Ablehnung stoßen wird. So führen alle seine zwischenmenschlichen Beziehungen ihn und den Zuschauer regelmäßig auf sein "Goldfischerlebnis" aus der Kindheit zurück. Einzig in der verspielten Unbekümmertheit seines Sohnes Toto setzt sich das durch Antoine symbolisierte Streben nach Freiheit fort.
Quelle: http://www.matthias-hay.de/sei-alt/goldfish/goldfisch.htm [Stand: Januar 2013]
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungDeutsche Erstaufführung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung