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Johannes Röttger (Bildhauer*in), Bismarck-Standbild, 25.7.1963
Bismarck-Standbild
Bismarck-Standbild
ObjektnummerKA.SB73

Bismarck-Standbild

ObjektbezeichnungSkulptur
Bildhauer*in (geboren 1864)
Bildhauer*in (Düsseldorf 1868-1961 Düsseldorf)
Dargestellt (1815 - 1898)
Datierung25.7.1963
Material/TechnikEdelbronze (Skulptur), mattgeschliffener Bayerischer Granit (Sockel)
MaßeGesamthöhe 7 m (1899), Sockelgrundplatte 10 m x 10 m (1899), Höhe der Skulptur 3 m, Bronzegewicht ca. 1,6 t
BeschriftungenBISMARCK (Vorderseite) - "Des Deutschen Reiches großem Kanzler errichtet von Bürgern Düsseldorfs 1899." (hintere Kartusche)
BeschreibungDas Bismarck-Denkmal ist, von der Sockelgrundplatte gemessen, 7 m hoch, die unterste Platte des in mattgeschliffenem bayerischen Granit ausgeführten Aufbaues misst 10 m im Quadrat. Die Vorderseite des Sockelwürfels besitzt in vergoldeten Lapidarbuchstaben eine Inschrift. Die 3 m hohe Figur des Fürsten, welcher im Interimsrock der Halberstädter Kürassiere dargestellt ist, ist in Edelbronze gegossen. Das Denkmal zeigt den Reichskanzler in der für ein Bismarckdenkmal typischen Pose. Das linke Bein ist leicht nach vorn gesetzt und der Blick ist ernst und zugleich würdevoll nach rechts geneigt. In seiner linken Hand hält er ein auf den Boden gestemmtes Schwert. Die Uniform unterstreicht die Bedeutung des Reichskanzlers, der in beachtlicher Höhe über den Köpfen der Betrachter thront. Die männliche bronzene Figur - Wehrstand - stellt das geeinte wehrhafte Deutschland vor; mit der linken Hand umfaßt sie ein Bündel zusammengeschnürter Eichenstämme, die deutschen Staaten versinnbildlichend, während sie mit der Rechten das entblößte Schwert zur Abwehr bereit hält. Die weibliche Figur aus Bronze - Industrie - repräsentiert die aufblühende Industrie: eine Arbeiterin, welche die linke Hand in die Seite stemmt, während der rechte ausgestreckte Arm sich auf einen Hammer stützt. Zu ihren Füßen liegt ein Anker, der mit dem Hammer die Düsseldorfer Industrie versinnbildlicht. Am unteren Teil des Denkmals sind die Wappen der größeren Bundesstaaten und der Reichslande angebracht; sie sind unlöslich zusammengeschmiedet durch eine ringsum laufende Kette, welche gleichzeitig vorne und hinten eine Kartusche einschließt. Auf der vorderen Seite befindet sich das Wappen des Hauses Bismarck, unter demselben eine tote Schlange, die überwundenen Zwietracht darstellend, während die deutsche Kaiserkrone die Bekrönung der Kartusche bildet. Die hintere Kartusche trägt, überragt von der Mauerkrone der Stadt, die Widmung der Bürger Düsseldorfs. Das Bismarckdenkmal in Düsseldorf ist eines von "mindestens siebenhundert", die im Deutschen Kaiserreich geplant bzw. errichtet wurden. Als 1895 Bismarcks 80. Geburtstag anstand, wurde am 19.3.1895 die "Vereinigung Düsseldorfer Bürger zur Errichtung eines Bismarck-Denkmals in Düsseldorf" mit rund 60 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Sie wandte sich in einem eindringlichen Spendenaufruf an die Bevölkerung, bereits am 18.6.1895 hatte man eine Summe von über 100.000 Mark zusammen. Man entschied sich, das Bismarck-Denkmal in Sichtweite zum einige Jahre zuvor eingeweihten Kaiser-Wilhelm-Denkmal vor der Kunsthalle an der Alleestrasse zu platzieren. Schließlich wurde ein "Allgemeines Preisausschreiben für ein Bismarck-Denkmal zu Düsseldorf" mit der Vorgabe durchgeführt, dass Bismarck als Hauptfigur 3 Meter hoch sein sollte. Er und etwaige Nebenfiguren hatten aus Bronze, der Sockel aus poliertem Granit oder Marmor zu sein. Zum Einsendeschluß der Ausschreibung am 1.2.1896 lagen insgesamt 40 Entwürfe von 36 Künstlern vor. Ein erster Preis wurde nicht vergeben, den zweiten Preis erhielt der Entwurf unter dem Motto "In patria" der Bildhauer August Bauer, Düsseldorf, und Johannes Röttger, Berlin, die schließlich auch den Zuschlag erhielten. Allerdings mussten sie den Sockelentwurf überarbeiten, bevor die endgültige Gestalt des Standbildes feststand. Im Herbst 1898 begann das städtische Tiefbauamt mit den Arbeiten am Fundament, der Erzguß des Denkmals wurde vom Guß Hüttenwerk Lauchhammer vorgenommen. Der Granit für den Sockel stammte aus den Steinbrüchen der Firma Wölfel & Herold in Bayreuth. Die Fertigstellung und den Aufbau des Standbildes führte die Düsseldorfer Firma Opderbecke & Neese ab dem 4.4.1899 aus. Die Einweihungsfeier des Düsseldorfer Bismarckdenkmals fand am 10.5.1899 statt. Die Aufstellungskosten betrugen insgesamt 102.000 Mark. In den folgenden Jahrzehnten nahm der aufkommende Autoverkehr und der Bau der Straßenbahn immer mehr Raum ein. Von der ursprünglich vorhandenen, weitläufigen, freien Fläche blieb letztlich nur noch ein schmaler Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen übrig. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bismarck-Denkmal am 3.8.1942 abgebaut und auf den Lagerplatz des Städtischen Hochbauamtes gebracht, wo es den Krieg unbeschadet überstand. Verloren gegangen sind dabei allerdings die Wappenschilde, die am Sockel des Denkmals angebracht gewesen waren. Nach dem Krieg wurde das Monument wieder am alten Platze aufgebaut. Im Rahmen der Umgestaltung des Jan-Wellem-Platzes erfolgte der Abbau des Denkmals im November 1961. Bereits in seiner Sitzung am 6.7.1961 hatte der Kulturausschuss die Grünfläche vor dem Justizministerium am Martin-Luther-Platz als neuen Standort vorgeschlagen. Dort erfolgte der Wiederaufbau des Bismark-Denkmals nach erfolgter Renovierung (Kosten: 900.000 DM) bis zum 25.7.1963. Bei der Versetzung fiel ein weiterer Teil des ursprünglichen Bismarck-Denkmals weg, die drei Stufen am Fuße des Sockels. Seit dem 5.5.1994 steht das Bismarck-Standbild unter Denkmalschutz.
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
Öffentlicher Standort
Straßenverzeichnis Düsseldorf

Kunst im öffentlichen Raum

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