ObjektnummerKA.SB7
Gießer-Junge
ObjektbezeichnungPlastik
Bildhauer*in
Willi Hoselmann
(1890 - 1978)
Patenschaft
Düsseldorfer Jonges e.V.
(TG 24 Flimm-Flämmchen) (gegründet 1932)
Eigentümer*in
Landeshauptstadt Düsseldorf
Besitzer*in
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Stifter*in
Düsseldorfer Jonges e.V.
(gegründet 1932)
Datierung1926/1932
Material/TechnikBronzefigur auf mit Natursteinen verblendeter Betonmauer
MaßeBronzegewicht der Skulptur: 110 kg
Sockel-Länge: 2,5 m
Sockel-Länge: 2,5 m
Beschriftungen"DER SAGENHAFTE / DÜSSELDORFER GIESSERJUNGE / ALS 1711 MEISTER GABRIEL DE GRUPELLO DAS JAN-WELLEM-REITERBILD SCHUF, RETTETE DER GIESSERJUNGE DEN ABGUSS: ER SAMMELTE HURTIG FEHLENDES METALL - AUCH SCHMUCKSTÜCKE ANWESENDER DAMEN - UND WARF ES IN DIE SCHMELZE. DER GUSS GELANG VORTREFFLICH. GRUPELLO SELBST SOLL DEM JUNGEN DAS ERSTE, LÄNGST VERSCHOLLENE DENKMAL GESETZT HABEN. AUCH DIE DÜSSELDORFER BÜRGER HABEN IHN NICHT VERGESSEN. / PLASTIK: WILLI HOSELMANN 1932 / STIFTUNG DES HEIMATVEREINS "DÜSSELDORFER JONGES" / TAFEL: VEREIN DEUTSCHER GIESSEREIFACHLEUTE 1984"
BeschreibungDie Bronzefigur des Gießerjungen gehört zu den bekanntesten und populärsten Kunstwerken in der Stadt. Die Geschichte vom Gießerjungen, einem Künstlerlehrling des Bildhauers Gabriel Grupello, ist auf der Tafel im Sockel beschrieben, welche 1984 vom Verein Deutscher Gießereifachleute gestiftet wurde.Dieser Legende zufolge war im Jahr 1711 der erste Guss des gewaltigen bronzenen Reiterdenkmals des Düsseldorfer Kurfürsten Jan Wellem, welches dieser bei seinem Hofbildhauer Gabriel Grupello in Auftrag gegeben hatte, misslungen. Als Ursache vermutete man, dass zuwenig Material eingeschmolzen worden war. Auch beim zweiten Guss schien das Material zu knapp bemessen und der pfiffige Gießerjunge lief ohne Aufforderung des Meisters durch die Stadt und sammelte bei den Bürgern große Mengen Schmuckstücke und Silberbestecke, die er allesamt in die Schmelze warf. Der erboste Gabriel Grupello fürchtete um die Qualität des Materials und das Gelingen des Gusses und bestrafte den Gießerjungen. Doch nach dem Öffnen der Gussform stellte sich heraus, dass der Guss perfekt war. Erleichtert und dankbar, so berichtet die Legende weiter, ehrte der Meister den Gießerjungen für seine Weitsicht mit einer lebensgroßen Bronzefigur, die er auf dem Dachfirst seines Hauses an der Zollstraße 12 aufstellen ließ.
Diese Figur, die auf alten Stichen des Hauses, heute Teil des Rathauses, nur schemenhaft zu erkennen ist, soll 1830 wegen Absturzgefahr entfernt worden sein und gilt seitdem als verschollen.
Nachdem man bei Recherchen in der Stadtgeschichte Ende der 1920er Jahre wieder auf die Legende des Gießerjungen gestoßen war, beauftragte der Heimatverein "Düsseldorfer Jonges" im Jahre 1932 den Duisburger Bildhauer Willi Hoselmann (1890-1978) mit der Errichtung eines entsprechenden Denkmals.
Das Denkmal, eine 110 kg schwere Bronzefigur, die nach ihrer Fertigstellung zunächst auf dem Dachfirst des ehemaligen Grupello-Hauses platziert wurde, zeigt einen Jungen, der mit der linken Hand seine Schürze zusammenhält und mit der rechten einen Metallklumpen umfasst. Seine dynamisch wirkende Haltung und der entschlossene Blick illustrieren anschaulich bedeutende Aspekte der Legende, wonach der Junge ohne Aufforderung und ohne zu zögern gehandelt haben soll, um einen zweiten Fehlguss des Jan-Wellem-Standbildes zu verhindern.
1943 stürzte die Bronzefigur nach einem Bombenangriff vom Dach und wurde nach einer kurzzeitigen Einlagerung an wechselnden Orten rund um das Rathaus präsentiert. 1962 erhielt sie ihren jetzigen Standort.
Jeannette Petersen
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
Öffentlicher Standort
Straßenverzeichnis Düsseldorf
Straßenverzeichnis Düsseldorf
Copyright Digitalisat© Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Institution
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
KA Kunst im öffentlichen Raum