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Nikos Kazantzakis

Andere Namen
  • A. Geranos
  • Nikolai Kazan
  • Nikos Kazantzakes
  • Karma Nirbame
  • Nikos Kazantzakis
  • Karmes Nirbames
  • Petros Pseloreites
1893 - 1957
GeschlechtMännlich
BerufSchriftsteller
BiographieNikos Kazantzakis wuchs als Sohn eines Kaufmanns in einfachen Verhältnissen in der Stadt Megalo Kastro - dem heutigen Iraklio im damals türkischen Kreta - auf. Von 1902 bis 1906 studierte er in Athen Rechtswissenschaften. Bereits damals entstanden seine ersten Werke. Mit dem Roman Der Tag bricht an, erschienen 1907, wurde Kazantzakis in ganz Griechenland bekannt. Nach dem Ende des Studiums in Athen ging er 1907 nach Paris, um am Collège de France Staatswissenschaften bei Henri Bergson zu studieren. In dieser Zeit entstanden weitere Romane, Dramen und philosophische Texte. Kazantzakis schloss sein Studium mit einer Dissertation über Friedrich Nietzsche ab und kehrte 1909 nach Griechenland zurück.

Er bereiste unter anderem Griechenland, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Russland, China, Japan, Italien, Ägypten, Palästina und Spanien. In einigen dieser Länder ließ er sich für kurze Zeit nieder (z. B. in Berlin von 1920 bis 1923). Er arbeitete als Journalist, Auslandskorrespondent, Übersetzer und Autor. Von 1916 bis 1917 versuchte er sich mit Hilfe seines Freundes Georgios Sorbas, den er kurz zuvor auf dem Heiligen Berg Athos kennengelernt hatte, als Pächter eines Bergwerks im Dorf Prastova auf der Halbinsel Mani im Süden der Peloponnes. Das Projekt scheiterte, lieferte ihm aber 30 Jahre später die Vorlage für seinen bekanntesten Roman, Alexis Sorbas, in dem er seinem Freund Georgios ein literarisches Denkmal setzte.

Nach dem Scheitern der Bergbaupläne engagierte sich Kazantzakis in der griechischen Politik. Einige Monate lang war er Generaldirektor des Ministeriums für Soziales unter Venizelos (1919/20). Im Jahr 1922 organisierte er die Repatriierung von 150.000 der sogenannten Pontos-Griechen aus dem Kaukasus ins Mutterland. Dabei begleitet ihn wieder Georgios Sorbas. In dieser Phase seines Lebens entstanden wichtige Übersetzungen (Dantes Göttliche Komödie, Goethes Faust), das Werk Askitiki (Asketik) und viele Reiseberichte. Immer wieder bereiste Kazantzakis die Sowjetunion. Er begeisterte sich für die Ideen des Kommunismus und des Sozialismus, schrieb Drehbücher, Essays und Artikel in der Prawda. Wegen seiner politischen Aktivitäten wurde Kazantzakis in Griechenland sogar kurzfristig verhaftet. Nach einiger Zeit wandte er sich jedoch enttäuscht vom Kommunismus ab.

Von 1928 bis 1932 lebte er mehrere Monate im kleinen erzgebirgischen Ort Försterhäuser in der Tschechoslowakei, um in Ruhe arbeiten zu können und sich inspirieren zu lassen.

Im Jahr 1936 ließ er sich auf der Insel Ägina nieder. Kazantzakis beendete eines seiner Hauptwerke, die Odyssee, begann mit der Niederschrift von Alexis Sorbas, Die letzte Versuchung Christi, Freiheit oder Tod und arbeitete an seinem Werk über Buddha. Außerdem war er weiter in der Politik aktiv, unternahm Reisen und arbeitete ein Jahr lang für die UNESCO.

1945 beauftragte ihn die griechische Regierung, Kriegsverbrechen der deutschen Besatzungsmacht auf Kreta zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden 1983 von der Gemeinde Iraklio veröffentlicht.

Kazantzaki' letzten zehn Lebensjahre waren von seiner Arbeit als Schriftsteller geprägt, von der er erst leben konnte, nachdem 1946 Alexis Sorbas erschienen war. In den nächsten Jahren erschienen Die letzte Versuchung Christi und Griechische Passion, als Oper 1958 von dem tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu komponiert. Die katholische und die orthodoxe Kirche verurteilten Kazantzakis aufgrund der Bücher und der darin bestehenden Auslegungen des Lebens Christi und der kritischen Darstellung der großen Kirchen. Der Papst setzte Die letzte Versuchung Christi auf den Index der verbotenen Bücher (1954). Dies machte Kazantzakis endgültig weltbekannt.

In seinen letzten Lebensjahren beendete er die Werke Kapitän Michalis, den autobiografischen Roman Rechenschaft vor El Greco sowie Mein Franz von Assisi. Am 28. Juni 1956 verlieh ihm der Weltfriedensrat in Wien den Internationalen Friedenspreis für das Jahr 1955.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikos_Kazantzakis [Stand: Juni 2006]
SterbeortFreiburg im Breisgau
GeburtsortIráklion
GND-Nummer118560867
VIAF-Nummer14771803