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Felix Mendelssohn Bartholdy
Stahlstich von August Dircks nach dem Porträt von Theodor Hildebra ...
Felix Mendelssohn Bartholdy
Felix Mendelssohn Bartholdy
Stahlstich von August Dircks nach dem Porträt von Theodor Hildebra ...
Felix Mendelssohn Bartholdy Stahlstich von August Dircks nach dem Porträt von Theodor Hildebrandt (Düsseldorf, 1835)
Heinrich-Heine-Institut

Felix Mendelssohn Bartholdy

Andere Namen
  • Felix Mendelssohn Bartholdy
  • Felix Mendelssohn-Bartholdy
1809 - 1847
GeschlechtMännlich
BerufDirigent
BerufKomponist
BerufMusikdirektor
BerufPianist
BiographieFelix Mendelssohn Bartholdy wurd am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren, er starb am 4. November 1847 in Leipzig. - Entstammte der berühmten jüdischen Familie Mendelssohn, der Philosoph Moses Mendelssohn war sein Großvater; Sohn des Bankkaufmanns Abraham Mendelssohn und der Fabrikantentochter Lea Salomon, auch seine Schwester Fanny (später: Fanny Hensel) war Komponistin, Dirigentin und Konzertveranstalterin; 1811 wegen der französicschen Besetzung Hamburgs Übersiedlung nach Berlin; christlich erzogen und 1816 protestantisch getauft; erhielt Privatunterricht und eine frühe musikalische Ausbildung durch die Mutter; seit 1819 Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt bei Carl Friedrich Zelter, dazu Violine und Bratsche bei Carl Wilhelm Henning und Klavier bei Ludwig Berger; erster öffentlicher Auftritt 1818, 1820, im Alter von elf Jahren erste Kompositionen, Lieder, Klavierstücke und Kammermusik, in schneller Folge entstanden fast 60 Werke, ein Jahr später folgten Symphonien für Streichorchester; 1821 lernte er Carl Maria von Weber und später als Reisebegleiter Zelters Goethe kennen, die er beide beeindruckte, mit Goethe entwickelte sich eine Frundschaft bis zu dessen Tod; ab 1822 regelmäßige „Sonntagsmusiken“ mit kleinem Orchester im Haus seiner Eltern, denen u.a. Alexander von Humboldt und Hegel beiwohnten; dafür komponierte Mendelssohn kleinere Stücke, etwa das Klavierquartett c-Moll, das als sein op. 1 gedruckt wurde, und dirigierte das Ensemble; erhielt kurzzeitig Klavierunterricht bei Ignaz Moscheles, der ihm aber nichts mehr beibringen zu können glaubte; 1825 stellte sein Vater ihn in Paris Cherubini vor, der Mendelssohns Fähigkeiten ebenfalls begeistert beurteilte und eine musikalische Laufbahn empfahl, dort Kontakte zu Liszt, Rossini, Kreutzer, Meyerbeer u.a.; nach der Rückkehr Umzug der Familie in ein größeres Haus, im angeschlossenen Gartenhaus konnten nun mehrere hundert Besucher den "Sonntagsmusiken" beiwohnen; weitere, bedeutende Kompositionen entstanden (wie das "Oktett op. 20", die Ouvertüre zum „Sommernachtstraum“, op. 21 oder "Die Hochzeit des Camacho"); 1827 schrieb er sich an der Berliner Universität ein und hörte Vorlesungen bei Hegel, dem Geographen Carl Ritter und dem Juristen Eduard Gans; außerdem beschäftigte er sich intensiv mit Vokalmusik und realisierte die erste Wiederaufführung der "Matthäus-Passion" des zwischenzeitig nahezu unbekannten Johann Sebastian Bach nach dessen Tod, unter den Gästen befanden sich Heine, Schleiermacher und Hegel; für Bach setzte Mendelssohn sich auch in der Folge massiv ein und bewirkte maßgeblich die bis heute andauernde Renaissance des Komponisten; ab 1829 ging Mendelssohn, vom Vater für drei Jahre finanziert, auf verschiedene Konzertreisen, zunächst nach England und Schottland, wo er gefeiert wurde; einen Ruf als Professor für Musik an die Berliner Universität lehnte er ab; nach einem Aufenthalt bei Goethe in Weimar reiste er über München, Venedig und Florenz, überall komponierend und musizierend, nach Rom, wo er mit Berlioz Bekanntschaft machte; über die Schweiz kehrte er zurück nach München, wo er einen Kompositionsauftrag für eine Oper erhielt; über Stuttgart, Frankfurt am Main und Düsseldorf kam er nach Paris, wo er sich mit Liszt und Chopin anfreundete, nach einer Cholera-Infektion reiste er wieder nach London, wo er unter anderem mit seinem seinem Klavierkonzert g-Moll großen Erfolg hatte und den ersten Band seiner "Lieder ohne Worte" publizierte; Rückkehr nach Berlin, wo er sich auf Drängen seiner Familie vergeblich um die Leitung der Sing-Akademie bewarb; stattdessen übernahm er 1833 – nach einem weiteren Aufenthalt in London, wo seine "Italienische Sinfonie" aufgeführt wurde – die Leitung des Niederrheinischen Musikfests in Düsseldorf, sein Wirken hier traf auf so große Begeisterung, dass man ihm im Anschluss die Generalmusikdirektion anbot; hier entstanden u.a. weitere "Lieder ohne Worte"; parallel dazu leitete Mendelssohn die Chorvereinigung des Frankfurter Cäcilien-Vereins; zu Pfingsten 1835 leitete er das 17. Niederrheinische Musikfest in Köln, im September desselben Jahre übernahm er die Leitung des Leipziger Gewandhausorchesters; auch hier stieß seine Arbeit auf große Begeisterung, was sich u.a. in der Verleihung eines Ehrendoktors für Philosophie der dortigen Universität niederschlug; er beendigte 1836 sein erstes Oratorium, den "Paulus", das er beim Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf uraufführte, das Werk wurde in England und verschiedenen Städten gebracht und sicherte Mendelssohns Stellung als einer der führenden Komponisten Europas; in Leipzig pflegte er eine enge Freundschaft zu Robert und Clara Schumann; seinen Gewandhauskonzerten bemühte er sich um die Propagierung historischer Werke, neben Bach verwendete er sich auch für Händel, Haydn und den 1828 verstorbenen Schubert; Friedrich Wilhelm IV. holte Mendelssohn 1841 als Preußischen Generalmusikdirektor und Leiter der Musikabteilung der neuerrichteten Akademie der Künste nach Berlin; seine Reformpläne ließen sich gegen die zähen Strukturen nicht durchsetzen, sodass der König ihn in der Folge von den meisten seiner Verwaltungspflichten freistellte, er kümmerte sich allerdings noch um die Reorganisation und Leitung des Berliner Domchors; seine musikalischen Bemühungen konnte er jedoch parallel auch an anderen Orten weiterführen, so begründete er 1843 in Leipzig das "Conservatorium", die erste Musikhochschule Deutschlands, und ging auf weitere Konzertreisen nach England; 1845 nahm er erneut seine Stelle als Kapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters ein, wo er u.a. Schumanns Klavierkonzert a-Moll uraufführte; daneben lehrte er am Conservatorium; 1846 lernte er Richard Wagner kennen und führte dessen Tannhäuser-Ouvertüre in Leipzig auf; im selben Jahr leitete er auch wieder das Niederrheinische Musikfest, diesmal in Aachen; der hohe Arbeitseinsatz forderte seinen Tribut, er bekam mehr und mehr gesundheitliche Probleme; 1847 reiste er zum zehnten Mal nach England, bei seiner Rückkehr erhielt er die Nachricht vom Tod seiner Schwester Fanny, die ihn zutiefst erschütterte; er zog sich für Monate aus dem öffentlichen Leben zurück, im Oktober 1847 erlitt er einen ersten Schlaganfall, dem mehrere weitere folgten, am 4. November verstarb er; Mendelssohn war ein herausragender Komponist der Romantik, daneben einer der bedeutendsten Pianisten und Organisten seiner Zeit sowie ein wegweisender Dirigent, der neue Methoden einführte.

Musikalische Werke (Auswahl)
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11, 1824
Die Hochzeit des Camacho. Komische Oper op. 10, 1824-25
Ein Sommernachtstraum op. 21 (Konzert-Ouvertüre), 1826
Meeresstille und glückliche Fahrt op. 27 (Konzert-Ouvertüre) 1828-1834
Die Heimkehr aus der Fremde. Liederspiel op. 89, 1829
Die erste Walpurgisnacht op. 60 (Vokalwerk), 1830/31, 2. Fassung 1842/43 Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25, 1831
Sinfonie Nr. 5 d-Moll ("Reformationssinfonie") op. 107, 1832
Die Hebriden op. 26 (Konzert-Ouvertüre) 1832
Lieder ohne Worte. Für Klavier, 8 Hefte 1832-1845 [Heft 7 und 8 postum gedruckt: 1851 und 1868]
Das Märchen von der schönen Melusine op. 32 (Konzert-Ouvertüre) 1833
Sinfonie Nr. 4 A-Dur ("Italienische") op. 90, 1833
Sechs Lieder im Freien zu singen op. 41, 1834
Paulus op. 36 (Oratorium) 1835
Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll op. 40, 1837
Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59, 1837-43
Violinkonzert e-Moll op. 64, 1838-1844
Musik zu Ruy Blas (Victor Hugo), (Schauspielmusik) 1839
Sechs Lieder im Freien zu singen op. 48, 1839
Festgesang zum Gutenbergfest ("Gutenberg-Kantate") 1840
Sinfoniekantate "Lobgesang" ("2. Sinfonie") B-Dur op. 52, 1840
17 Variations sérieuses d-Moll op. 54 für Klavier 1841
Sechs Kinderstücke op. 72 für Klavier 1842 [gedruckt 1847]
Musik zu Antigone (Sophokles) op. 55 (Schauspielmusik) 1841
Sinfonie Nr. 3 a-Moll ("Schottische") op. 56, 1842
Musik zu Ein Sommernachtstraum (William Shakespeare) op. 61 (Schauspielmusik) 1843
Musik zu Athalia (Jean Racine) op. 74 (Schauspielmusik) 1843-1845
Musik zu Oedipus in Kolonos (Sophokles) op. 93 (Schauspielmusik) 1845
Elias op. 70 (Oratorium) 1846
Loreley op. 98 (Oper, unvollendet) 1847 sowie zahlreiche weitere Kammermusiken, Chor-, Orchester- und Klavierwerke.

Werke (gedruckt)
Leipziger Ausgabe der Werke (hrsg. von der Internationalen Felix Mendelssohn-Gesellschaft, Basel), Leipzig: Deutscher Verlag für Musik 1961
Ralf Wehner (Bearb.), Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke (MWV), Studien-Ausgabe, Wiesbaden; Leipzig; Paris: Breitkopf & Härtel 2009

Briefe
Briefe, 2 Bde. (Teil 1: Reisebriefe aus den Jahren 1830 bis 1832, hrsg. von Paul Mendelssohn Bartholdy, Teil 2: Aus den Jahren 1833 bis 1847, hrsg. von Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin und Carl Mendelssohn Bartholdy in Heidelberg. Nebst einem Verz. der sämmtlichen musikalischen Compositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy, zussammengestellt von Julius Rietz), Leipzig: Mendelssohn 1861-1863 [Faksimiliedruck 1997]
Sämtliche Briefe in 12 Bänden (hrsg. von Helmut Loos und Wilhelm Seidel) Kassel: Bärenreiter 2008-2016 sowie zahlreiche weitere Auswahlbände und Übersetzungen.

Quellen: NDB, Deutsche Bibliothek, Wikipedia.

SterbeortLeipzig
GeburtsortHamburg
SterbeortLeipzig
SterbeortLeipzig
GeburtsortHamburg
GeburtsortHamburg
Preise/EhrungenGedenktafel
Preise/EhrungenStraßenbenennung
Preise/EhrungenTonhalle
GND-Nummer118580779
Familienbeziehung
  • Hensel, Fanny
  • Mendelssohn Bartholdy, Felix