Objekte von: Lioba Winterhalder
Lioba Winterhalder gestaltete ihr erstes Bühnenbild für die Augsburger Puppenkiste mit 17 Jahren. Nach dem Studium und einem ersten Engagement in Essen assistierte sie dem Bühnenbildner André Acquart in Paris und arbeitete mit Größen wie Roger Blin oder Jean Genet zusammen. Bis Ende 1969 war sie als selbständige Kostümausstatterin in Paris, Amsterdam, Lyon und Lissabon tätig. Ende 1969 wurde Lioba Winterhalder Ausstattungsleiterin an den Kammerspielen im Düsseldorfer Carschhaus, für die sie zahlreiche Inszenierungen ausstattete. 1971, der letzten Spielzeit von K.H. Stroux, zeichnet sie für Bühne und Kostüme für Handkes "Ritt über den Bodensee" am Düsseldorfer Schauspielhaus verantwortlich.
Nach einer längeren Arbeitsphase an deutschen Theatern führte sie die Arbeit mit dem belgischen Regisseur Franz Marijnen wieder ins Ausland. Sie stattete Inszenierungen für das RO Theater in Rotterdam, die Oper in Amsterdam und das berühmte Festival dei Due Mondi von Spoleto aus. Ihren letzten Erfolg im Ausland feierte sie 2005 in Lodsz, wo sie Kostüme für Puccinis "Tosca" entwarf.
Trotz der Erfolge im Ausland blieb Lioba Winterhalder dem deutschen Theater treu. In den 1970er Jahren war sie unter der Intendanz von Peter Zadek am Schauspielhaus Bochum engagiert und arbeitete für namhafte Regisseuren wie Jirji Menzel, Jürgen Flimm, Peter Zadek und Rosa von Praunheim. Einige Jahre später war sie unter der Intendanz von Günther Beelitz am Düsseldorfer Schauspielhaus. In Zusammenarbeit mit dem Opernregisseur Friedrich Meyer-Oertel entstanden an den Wuppertaler Bühnen fantastische Inszenierungen wie "Rigoletto" und "Il Re Cervo". Auch am Staatstheater Darmstadt gestaltete sie die Kostüme für zahlreiche Inszenierungen - unter anderem für die Kultoper "Alcina" von G. F. Händel. Mit "Tanz ums goldene Selbst" stellte sie 2008 am FFT ihre erste Regiearbeit vor.
An der Internationalen Filmschule in Köln (IFS) war sie seit 1999 als Dozentin im Fachbereich "Kostümbild" tätig.
2008 widmete das Theatermuseum ihr eine eigene Ausstellung und erwarb 2010 den künstlerischen Vorlass Lioba Winterhalders.
Quelle: Theatermuseum Düsseldorf [Stand: September 2012]