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Objekte von: Ernest Martin

Künstler*inneninfo
Ernest Martin bei der Probe zu "The Electric Environment oder Warum Karl-Heinz lange Haare träg ...
Ernest Martingeboren 1932

Ernest Martin studiertevon 1950 bis 1953 am staatlichen City College of New York Psychologie. Bereits während seines Studiums konnte Ernest Martin erste Erfahrungen als Regisseur am Off-Broadway sammeln. 1951 inszenierte er am New Yorker Cherry Lane Theater den von ihm selbst geschriebenen Einakter "Reunion".

In Seattle schloss er von 1954 bis 1955 an der dortigen Drama School ein theaterwissenschaftliches Studium ab. 1956 erhielt er die Gelegenheit zu einem einjährigen Praktikum am East 6th Street Theater unter dem Theaterregisseur und Produzenten Joseph Papp.

Bis 1960 war er als Regisseur in den USA tätig, ging dann nach Europa, wobei er zunächst nach Wuppertal und dann nach Düsseldorf kam. Noch unter dem Dach der Volkshochschule Wuppertal gründete er 1961 das "Theater-Studio", das er bis 1967 leitete; parallel dazu entstand unter seiner Leitung in Düsseldorf die Theatergruppe "Bühne 64", mit der er den Grundstein für ein zunehmend experimenteller werdendes Amateurtheater legte.

Die wichtigsten Produktionen aus dieser psychedelischen Zeit ab 1968 waren "Time out of Mind", "Games People Play" und "The Electric Environment". Wesentliche, vielgespielte Eigenproduktionen, die auch internationale Resonanz fanden, waren in den 1970er Jahren dagegen "Ich sehe mich dich sehen" und "Oedipus Telex".

Bis zum Ende der Gruppe 1987 entstanden insgesamt 17 Produktionen, von denen ein großer Teil Eigenproduktionen der Gruppe genannt werden können. Erst in der letzten Phase ab 1982 wandte sich Ernest Martin als Regisseur wieder textbasierten Aufführungen zu. Unter den Stücken befand sich "Marat/Sade" von Peter Weiss, das er bereits 1964 in der Berliner Uraufführung mehrfach hatte sehen können; ebenso Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung", das der Autor nach langen Jahren der Bühnenabstinenz nur für Ernest Martin wieder freigab.

1984 wurde er Leiter des "Jungen Theaters in der Altstadt". In dieser Funktion förderte und unterstützte er zahlreiche Theaterinitiativen der Freien Szene, so des "Jungen Ensembles" von Reinhold Tritt oder des "Theaters der Klänge" von Jörg Lensing. Ernest Martin gehört auch zu den Gründern des "Seniorentheaters in der Altstadt". 1999 endete seine Intendanz.

Neben seinen Arbeiten als Theaterregisseur und -leiter, war Ernest Martin auch als Schauspieler tätig. So wirkte er in dem Stück "Master Harald und die Boys" mit, das in den 1980er Jahren am Düsseldorfer und Kölner Schauspielhaus aufgeführt wurde, und war in dem Stück "Mandela vor Gericht" zu sehen, welches ebenfalls in den 1980er Jahren am Schauspielhaus Basel präsentiert wurde. Sein über 50-jähriges Theaterleben beendete Ernest Martin mit einem Engagement als Tänzer in der Pina Bausch - Tanzproduktion "Kontakthof für Damen und Herren ab 65", die von 2004 bis 2009 mit zahlreichen Gastspielen im In- und Ausland, vor allem in Italien und Frankreich, aufgeführt wurde.

Quelle: Theatermuseum Düsseldorf [Stand: Oktober 2017]

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