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Erich Kuhn

Andere Namen
  • Erich Kuhn
1890 - 1967
GeschlechtMännlich
BerufGraphiker
BerufSteinbildhauer
Biographie Junges Rheinland
  • Erich Kuhn wird am 31. Juli 1890 in Berlin geboren. Nach der Schulzeit besucht er ab 1908 die Berliner Kunstakademie und arbeitet in der Werkstatt von Lovis Corinth. 1911 legt er auf Wunsch seiner Eltern das Zeichenlehrerexamen ab. 1913 wird Kuhn Meisterschüler bei Karl Köpping in der Abteilung für Kupferstich und Radierung an der Berliner Akademie. Die Graphik ist zunächst sein bevorzugtes Medium. 1914 wird Kuhn zum Kriegsdienst eingezogen und als Feldartillerist an der Westfront eingesetzt. Um die Folgen einer Gasvergiftung auszukurieren hält er sich nach Kriegsende für längere Zeit im Schwarzwald auf, wo er sich der Bildhauerei zuwendet. Angeregt von den bäuerlichen Schnitzereien der Region entstehen erste Holzplastiken. 1924 reist Kuhn nach Italien, wo er sich mit Steinbildhauerei beschäftigt und seine Technik perfektioniert.
    Schon bevor Kuhn 1926 nach Düsseldorf zieht, bestehen Kontakte zur rheinischen Kunstszene. Bereits 1921 schließt sich Kuhn dem Jungen Rheinland an und nimmt erstmals an einer Ausstellung der Gruppe teil. Weitere Ausstellungsbeteiligungen mit dem Jungen Rheinland folgen 1922 und 1927. 1926 ist er als Mitglied der Rheingruppe auf der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" vertreten. Im April 1926 tritt Kuhn eine Stelle als Zeichenlehrer beim Schulamt der Stadt Düsseldorf an. Im Oktober desselben Jahres heiratet er Elisabeth Zoll, mit der er zwei Kinder bekommt (1927 Tochter Beate; 1929 Sohn Joachim). Im Frühjahr 1930 schließt sich Kuhn der Rheinischen Sezession an und nimmt an der Austausch-Ausstellung der Gruppe mit der Berliner Secession teil. 1932 ist er als Mitglied der Rheinischen Sezession auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung im Düsseldorfer Kunstpalst vertreten. Bis 1936 ist er neben seiner freien künstlerischen Arbeit als Lehrer am Realgymnasium an der Rethelstraße und der Oberrealschule am Fürstenwall tätig.
    Kuhns klare Formensprache und insbesondere seine ausdrucksstarken Porträt-Büsten und Skulpturen finden auch in der Zeit des Nationalsozialismus großen Anklang. Für die Reichsausstellung Schaffendes Volk, die 1937 im Düsseldorfer Nordpark stattfindet, entwirft er eine der zwölf „Ständischen" Figuren. 1943 wird bei einem Bombenangriff auf Düsseldorf sein Haus samt Atelier zerstört. Er zieht sich daraufhin wieder in den Schwarzwald zurück.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht Kuhn nach Wiesbaden, wo er 1949 die Leitung der Abteilung für Bildhauerei und Keramik an der Werkkunstschule übernimmt. 1954 wird er Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.
    Erich Kuhn stirbt am 12. Februar 1967 in Frankfurt am Main bei einem Autounfall.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 200-202)
    DJR auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1922, Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, 20. Mai – 17. September 1922 (Kat.-Nr. 1113-1115)
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 200)
    Erich Kuhn, Lotte B. Prechner, Neue Kunst - Frau Ey, Düsseldorf, September 1922
    RG auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 08. Mai bis Anfang Oktober 1926 (Kat.-Nr. 517)
    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat.-Nr. 100)
    RS 1930, Austausch-Ausstellung mit der Berliner Sezession in den Räumen der Berliner Se-zession, Tiergartenstraße, Berlin, März und April 1930 (Kat.-Nr. 74-75)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 370-371)
    Literatur:
    Cohen, Walter, Der Bildhauer Erich Kuhn, in: Deutsche Kunst und Dekoration: Illustrierte Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst und künstlerisches Frauen-Arbeiten, 31. Jahrgang, April 1928, Heft 7, S. 386-388.
    Eberlein, Kurt Karl, Der Bildhauer Erich Kuhn, in: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Architektur, 51. Jg. 1935-1936, November 1935, Heft 2, S. 48-51.
    Wiesbaden. Das Stadtlexikon, hg. vom Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Darmstadt 2017, S. 534.
WirkungsortDüsseldorf
GeburtsortBerlin
GND-Nummer116602163
AKL-Nummer00050237