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Objekte von: Theater Dortmund

Künstler*inneninfo
Theater Dortmundgegründet 1904

Wann es die ersten Theateraufführungen im alten Dortmund gab, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Mittelalterliche Fastnachtsspiele, Mysterienspiele in und vor den großen Stadtkirchen zu den hohen Feiertagen: Das alles ist auch für die alte Reichsstadt belegt. Demgegenüber nehmen sich 101 Jahre eher gering aus. Und doch war der 17. September 1904, als das alte Stadttheater eröffnet wurde, Beginn einer neuen Ära. Mit der Eröffnungspremiere von Richard Wagners "Tannhäuser" im Theater am Hiltropwall war die Zeit der Provisorien endgültig vorbei. Bis dahin hatten Theater- und Konzertaufführungen des bereits 1887 gegründeten Philharmonischen Orchesters im sogenannten "Kühn'schen Saal" und anderen Mehrzwecksälen stattgefunden. Jetzt gab es erstmals ein richtiges Theater mit moderner Maschinerie, Orchestergraben und stattlichen 1200 Plätzen. Und das, obwohl die Stadt damals erst knapp 200.000 Einwohner zählte.

Bereits 40 Jahre zuvor hatten sich engagierte Dortmunder für den Bau eines eigenen Theaters stark gemacht. Männer wie Albert Hoesch, Heinrich Böhmke oder Friedrich Denninghoff waren der Meinung, dass Dortmund nicht nur Wirtschafts- sondern auch Kulturstandort werden müsse und packten gleich an. Sie sammelten freiwillige Beträge für einen Theaterneubau, der jedoch nicht realisiert wurde. Erst als 1899 etwa 500 Dortmunder Bürger ihren Staatseinkommenssteuersatz für einen Theaterbau zur Verfügung stellten, rückte das Ziel näher: Der erste Spatenstich erfolgte am 1. Juli 1902. Gut zwei Jahre später wurde das von dem Architekten Martin Dülfer entworfene Haus mit Richard Wagners "Tannhäuser" eröffnet. Jubel in den damaligen Medien, eine ausverkaufte Festaufführung und dann? Die zweite Aufführung im neuen Theater, immerhin Schillers "Wilhelm Tell" verzeichnet die Chronik als "brechend leer". Am Ende der ersten Saison lag die durchschnittliche Platzausnutzung bei etwa 50 Prozent.

Allerdings steckten die Dortmunder Theaterschaffenden den Kopf nicht in den Sand - sie packten an (auch als die kurze Theaterehe zwischen Essen und Dortmund 1907 in die Brüche ging), setzten Schwerpunkte, im Musiktheater mit Richard Wagner und Richard Strauss. Schließlich strömten die Besucher in Scharen. Manche sprachen gar vom "Westfälischen Bayreuth", was Qualität und vor allem auch die Anzahl der Wagner-Inszenierungen bis in die jüngere Zeit betrifft, sicher keine lokalpatriotische Übertreibung. Und Strauss? Der "Rosenkavalier" stand in Dortmund bereits 1911 auf dem Spielplan, kurz nach der Dresdner Uraufführung. Mit dem Rosenkavalier wurde nicht nur 1966 das heutige Opernhaus unter GMD Wilhelm Schüchter eröffnet, die zeitlos-elegante Komödie für Musik erklang auch zum 75jährigen Bestehen des Hauses und zuletzt in der Spielzeit 2003/2004. Dass Wagner im Jubiläumsjahr 2004 nicht fehlen durfte, war selbstverständlich. So wirft die Oper Dortmund derzeit zum wiederholten Male in ihrer über 100jährigen Geschichte einen neuen Blick auf den alten "Ring des Nibelungen" - stellt diesem aber auch zeitgenössische Kompositionen gegenüber. Denn Dortmunds Theater will nicht nur kulinarische Blicke auf das Gestern werfen. Aktuelle Kunst hat hier immer eine Rolle gespielt, wie die verstärkte Hinwendung zum Zeittheater unter Intendant Richard Gsell zeigt, der ab 1927 ein neues Schauspielerensemble aufbaute. Nach dem 2. Weltkrieg gelang es dem Schauspiel, seine Kontur mehr und mehr zu schärfen. So gab es unter dem Intendanten Paul Walter Jacob (1950-1962) viele deutsche Erstaufführungen. Programmatisch angelegte Wochen des Gegenwartstheaters oder verschiedener europäischer National-Theater nahmen breiten Raum ein. Seit dem Umzug des Schauspiels ins umgebaute Nachkriegsopernhaus am Hiltropwall 1968 hat die Sparte endlich ein eigenes Haus. Nachtvorstellungen, das Studioprogramm, experimentelles und zeitgenössisches Theater sind seither aus Dortmund nicht mehr wegzudenken. Das Kinder- und Jugendtheater wurde gegründet und feierte 2003 als ältestes seiner Art in Westdeutschland sein 50jähriges Jubiläum.

Quelle: http://www.theaterdo.de/thgeschichte.php?menu=612

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