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Friedrich Sengle

Andere Namen
  • Friedrich Sengle
DE, 1909 - 1994
GeschlechtMännlich
BiographieFriedrich Sengle wurde am 14. November 1909 in Thalassery/Kerala (Indien) geboren, er starb am 14. März 1994 in Seefeld/Oberbayern. - Sohn eines Missionars in Indien; 1928/1929 studierte er Deutsch, Englisch und Geschichte in Tübingen, 1929-1931 in Berlin, 1931 in Frankfurt am Main; 1933 legte er sein 1. Lehramtsexamen in Tübingen ab und war danach dort Lehrer; 1936 Promotion zum Dr. phil., ab 1937 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Paul Kluckhohn; Eintritt in die NSDAP, verfasste eine antisemitische Schrift über Ludwig Börne, von der er sich später distanzierte; 1939-1945 Frontsoldat, verfasste parallel eine Studie zum deutschen Geschichtsdrama, mit der er sich 1942 habilitierte; 1945 Privatdozent und 1949 außerplanmäßiger Professor in Tübingen, ab 1951 außerordentlicher Professur in Köln, 1952 ordentlicher Professor in Marburg, 1959 wechselte er nach Heidelberg und 1965 nach München, wo er bis zu seiner Emeritierung 1978 lehrte; sein Arbeitsschwerpunkt war die deutsche Literatur zwischen 1750 und 1850, in den 1970/80er Jahren publizierte er sein dreibändiges, fast 3000 Seiten starkes Hauptwerk "Biedermeierzeit"; gehörte zu den Mitbegründern des "Internationalen Archivs für Sozialgeschichte der deutschen Literatur" und war 1976-1983 Mitherausgeber der gleichnamigen Schriftenreihe; bekannte Schüler waren Eva D. Becker, Günter Häntzschel, Jost Hermand, Georg Jäger und Manfred Windfuhr; 1965 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 1968 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; 1972 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Werke
Goethes Verhältnis zum Drama 1936
Wieland 1949
Das deutsche Geschichtsdrama 1952
Arbeiten zur deutschen Literatur 1750-1850, 1965
Die literarische Formenlehre 1967
Biedermeierzeit. Deutsche Literatur im Spannungsfeld zwischen Restauration und Revolution 1815-1848, 3 Bde. 1971-1980
Literaturgeschichtsschreibung ohne Schulungsauftrag 1980
Neues zu Goethe. Essays und Vorträge 1989
Das Genie und sein Fürst. Die Geschichte der Lebensgemeinschaft Goethes mit dem Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach 1993
postum:
Kontinuität und Wandlung. Einführung in Goethes Leben und Werk (hg. von Marianne Tilch) 1999
Moderne deutsche Lyrik. Von Nietzsche bis Enzensberger (1875-1975) (hg. von Gabriele Schneider) 2001
Aufklärung und Rokoko in der deutschen Literatur (hg. von Sabine Bierwirth) 2005.

Herausgaben
Friedrich Hebbel, Herodes und Mariamne. Eine Tragödie 1949
Georg Christoph Lichtenberg, Aphorismen 1953.

Quellen: Deutsche Biografie (NDB); Deutsche Bibliothek; Wikipedia; Manfred Windfuhr: Der Sengle-Nachlaß im Düsseldorfer Heine-Institut, online unter: https://www.onb.ac.at/sichtungen/berichte/windfuhr-m-1a.html [Zugriff: 11.11.2022].
GND-Nummer118764608
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