Objekte von: Raoul Auernheimer
Nach Abschluss eines Jurastudiums arbeitete Raoul Auernheimer zunächst als Gerichtsassessor an einem Wiener Gericht. Als Großcousin des kurz zuvor verstorbenen Theodor Herzl wurde ihm noch im selben Jahr eine Stelle als Redakteur der Neuen Freien Presse angeboten. Er bekleidete sie bis 1933, war er doch binnen kurzer Zeit zu einem angesehenen Feuilletonisten und Kritiker geworden. Nebenbei debütierte er auch mit Dramen – zumeist Lustspielen – und Erzählungen. Er verkehrt in Wien in Kreisen von Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig, Jakob Wassermann und Arthur Schnitzler.
Ab 1923 wurde Auernheimer zunächst Präsident, dann Vizepräsident des österreichischen PEN-Clubs. Auerheimer wurde im März 1938 verhaftet und im Prominententransport von Wien ins Konzentrationslager nach Dachau deportiert. Bald darauf intervenierte der Generalkonsul der USA, Raymund Geist, aufgrund einer Bittschrift des Schriftstellers Emil Ludwig gegen Auernheimers Verschleppung. Ende 1938 freigelassen, konnte Auernheimer Anfang 1939 mit seiner Familie über Venedig nach New York emigrieren.
Sein Nachlass findet sich teilweise in der Wienbibliothek im Rathaus, an der Universität Riverside in Kalifornien und im Familienbesitz. Die einzige lebende Enkelin hat diesen Teil wiederum dem Wiener Thomas-Sessler-Verlag zur Verwertung überantwortet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Raoul_Auernheimer [Stand: November 2022]