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Arnold Topp

Andere Namen
  • Arnold Topp
1887 - 1945
GeschlechtMännlich
BerufGraphiker
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Arnold Topp wird am 8. März 1887 in Soest geboren. Nach der Schulzeit besucht er zunächst das Soester Lehrerseminar und arbeitet nach seinem Abschluss als Dorfschullehrer. Schon zu dieser Zeit ist er künstlerisch interessiert und mit den Soester Malern Wilhelm Morgner und Eberhard Viegener befreundet. 1910 entscheidet sich Topp schließlich selbst für eine künstlerische Ausbildung und absolviert an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule das Zeichenlehrerseminar bei Lothar von Kunowski. Schon damals knüpft er Kontakte zu den Rheinischen Expressionisten. 1913 tritt er eine Stelle als Zeichenlehrer an einem Gymnasium in Brandenburg an der Havel an. Von dort aus nimmt er Verbindung nach Berlin auf, wo er bald dem Sturm-Kreis um Herwarth Walden angehört, der 1915 die erste Einzelausstellung des Malers ausrichtet. In Berlin freundet Topp sich mit Bruno Taut und Georg Muche an. 1914 heiratet er Else Hollerbaum, mit der er zwei Söhne bekommt. Die Ehe ist von Spannungen geprägt, da Topp zahlreiche Affären mit anderen Frauen hat. 1915 wird Topp zum Kriegsdienst eingezogen und bei den Kämpfen um Verdun schwer verwundet. Nach mehreren Lazarettaufenthalten kehrt er 1918 nach Brandenburg zurück, wo er neben seiner freien künstlerischen Arbeit auch weiterhin als Lehrer tätig ist; ab 1927 im Range eines Studienrats.
    1918 gehört Topp zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitsrats für Kunst, der bis 1921 besteht und eng mit der Berliner Novembergruppe verbunden ist. 1921 schließt sich Topp dem Jungen Rheinland an. Er nimmt im selben Jahr an der Frühjahrsausstellung der Künstlervereinigung in Nürnberg teil und ist auch auf der Jahresausstellung der Gruppe in der Düsseldorfer Kunsthalle vertreten. 1922 beteiligt er sich mit vier Gemälden an der vom Jungen Rheinland initiierten „I. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf" im Kaufhaus Tietz. 1926 beendet Topp seine Zusammenarbeit mit der Galerie „Der Sturm" und schließt sich der Gruppe der Abstrakten an.
    Bis Ende der 1920er Jahre ist Topp auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, darunter in Frankreich, der Sowjetunion, Japan und den USA. Topp ist außerdem als Illustrator tätig. 1933 tritt er als Reaktion auf das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den NS-Lehrerbund ein. Dennoch gilt Topp ab 1937 als entartet. Mindestens fünf Werke des Malers werden in der Ausstellung „Entartete Kunst" gezeigt. Als bekannt wird, dass sich eine von Topps Geliebten das Leben genommen hat, wird er 1940 vom Schulamt nach Meseritz im Osten Brandenburgs versetzt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wird er 1945 im Alter von 58 Jahren noch zum Volkssturm einberufen und anschließend zur Wehrmacht versetzt. Seit einem Kampfeinsatz, bei dem er vermutlich in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerät, gilt Topp als vermisst.
    Beim Einmarsch der Roten Armee in Brandenburg wird Topps Haus geplündert und zahlreiche Werke zerstört. Das erhaltene Oeuvre ist daher vergleichsweise klein. Im April 1961 wird Arnold Topp durch das Amtsgericht Soest für tot erklärt.
    Ausstellungen (DJR):
    Frühjahrsausstellung 1921 der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland" in Nürnberg, Kunsthalle am Marientor, 06. Februar – 13. März 1921 (Kat.-Nr. 146-154)
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 328-330)
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 291-394)
    Literatur:
    Enders, Rainer, Arnold Topp - Ein Lebensbild, Weimar 2007
WirkungsortBrandenburg
WirkungsortBerlin
GeburtsortSoest
AKL-Nummer00177388