Skip to main content

Johann Peter Hasenclever

Andere Namen
  • Johann Peter Hasenclever
  • Johann P. Hasenclever
  • John Peter Hasenclever
1810 - 1853
GeschlechtMännlich
BerufMaler
BiographieJohann Peter Hasenclever wurde am 18. Mai 1810 in Remscheid geboren und starb am 16. Dezember 1853 in Düsseldorf. Er gilt als bedeutender Wegbereiter der deutschen Genremalerei des 19. Jahrhunderts.

Hasenclever besuchte ab 1827 das Gymnasium in Düsseldorf und wechselte kurz darauf an die dortige Kunstakademie. Auf Wunsch seiner Eltern schrieb er sich in der Bauklasse ein. Er entschied sich jedoch bald für die Malerei und wurde Schüler bei Wilhelm von Schadow. Bereits unter Schadow wendete er sich Szenen aus dem Alltagsleben zu. Als er scharfe Kritik von seinem Lehrer zu spüren bekam, unterbrach Hasenclever 1830 sein Studium und ging nach Remscheid zurück, wo er sich der Porträtmalerei widmete.
Im Laufe seiner weiteren Karriere entstanden etliche qualitätsvolle Porträts, darunter Bildnisse Johann Wilhelm Preyers (1846) oder Ferdinand Freiligraths (1851).

1832 nahm er sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Theodor Hildebrandt, der dem Genre nahe stand, wieder auf. Ein Jahr später feierte Hasenclever mit einigen Charakterbildern erste Erfolge bei der Berliner Akademischen Kunst-Ausstellung. Die Frage nach der akademischen Stellung der Genremalerei, die in seiner Studienzeit hochaktuell war, behandelte Hasenclever in seiner "Atelierszene" (1835), die zugleich für seine Hinwendung zum humoristischen Genre steht. Weitere Hauptwerke dieser Gattung, seine Bilder nach Carl Arnold Kortums "Jobsiade", entstanden ab 1838, nachdem Hasenclever mit dem Stilllebenmaler Johann Wilhelm Preyer und dessen Bruder Gustav nach München gezogen war. Die Erwerbung des Gemäldes "Jobs im Examen" durch König Ludwig I. im Jahr 1840 zeugt vom großen Erfolg des jungen Malers.

1840 reiste Hasenclever mit seinem Freund Preyer nach Italien, 1843 kehrte er endgültig nach Düsseldorf zurück. Hasenclevers Gemälde zeichnen sich durch liebevolle Beobachtung, subtile Situationskomik und eine spielerische Erfassung des Zeitgeistes aus. Auch das politische Tagesgeschehen beschäftigte den Maler. An der Revolution 1848/49 nahm Hasenclever lebhaften Anteil. Er war stellvertretender Zugführer der 8. Kompagnie der Düsseldorfer Bürgerwehr. Ein Resultat aus den Erfahrungen dieser Zeit ist das berühmte Bild "Arbeiter vor dem Magistrat", das die Petition Düsseldorfer Arbeiter im Oktober 1848 thematisiert.

Hasenclever war Mitglied des Kunstvereins München, der Berliner Akademie der Künste und der Kunstakademie in Amsterdam. Er gehörte dem Düsseldorfer Kompositionsvereins "Crignic" und 1848-1853 dem Künstlerverein Malkasten an. Mit nur 43 Jahren starb Hasenclever in Düsseldorf an Typhus. In der Zeit vor seinem Tod arbeitete er vorwiegend an Neufassungen seiner erfolgreichsten Kompositionen.

Literatur
ADB; AKL; NDB; DBE
Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819-1918, hrsg. von Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath, Düsseldorf, München 1997-1998, Bd. 2, S. 55
Das große Düsseldorf Lexikon, hrsg. von Clemens von Looz-Corswarem; Benedikt Mauer, Köln 2012, S. 300
Hanna Bestvater-Hasenclever, J. P. Hasenclever. Ein wacher Zeitgenosse des Biedermeier, Recklinghausen 1979
Wolfgang Hütt, Johann Peter Hasenclever (Maler und Werk, Kunstheftreihe aus dem VEB Verlag der Kunst Dresden), Dresden 1983
Kurt Soiné, Johann Peter Hasenclever. Ein Maler im Vormärz, Neustadt/Aisch: Schmidt 1990 (Bergische Forschungen, Bd. 21)
Johann Peter Hasenclever (1810-1853). Ein Malerleben zwischen Biedermeier und Revolution, Ausst. Kat. Bergisches Museum Schloss Burg an der Wupper, Solingen, hrsg. von Stefan Geppert und Dirk Soechting, Mainz 2003


SterbeortDüsseldorf
WirkungsortDüsseldorf
GeburtsortRemscheid
GND-Nummer118546600
AKL-Nummer00082349
Ausstellungen
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu