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Karl Schwesig

Andere Namen
  • Karl Schwesig
DE, 1898 - 1955
GeschlechtMännlich
BerufGraphiker
BerufKünstler
BerufMaler
BerufRadierer
BerufZeichner
Biographie Junges Rheinland
  • Karl Schwesig wird am 19. Juni 1898 als Sohn eines Bergmanns in Gelsenkirchen geboren. In Folge einer Mangelernährung erkrankt er im Alter von zwei Jahren an Rachitis, was zu Wachstumsstörungen und einer dauerhaften Verkrümmung der Wirbelsäule führt. Bereits als Jugendlicher beginnt Schwesig zu zeichnen, nimmt jedoch nach der Schulzeit zunächst eine Stelle als Hilfsgärtner an. 1915 wird er zum Kriegsdienst eingezogen, aufgrund seiner körperlichen Konstitution allerdings nur für Bürotätigkeiten eingesetzt.
    1918 zieht Schwesig nach Düsseldorf, wo er mit Hilfe eines Stipendiums ein Studium an der Kunstakademie beginnt. Er hadert jedoch mit dem konservativen Akademiebetrieb und gehört rasch zum Umkreis der Kunsthändlerin Johanna Ey, wo er Freundschaft mit Gert Wollheim schließt. 1921 wird Schwesig Mitglied des Jungen Rheinland. Er nimmt bis 1928 an acht Ausstellungen der Künstlervereinigung teil, darunter 1922 an der „I. Internationalen Kunstausstellung" im Kaufhaus Tietz. 1924 gibt Schwesig zusammen mit Gert Wollheim und Peter Ludwig die politisch-satirische Zeitschrift Die Peitsche heraus. 1928 gehört er zu den Mitbegründern der Rheinischen Sezession, an deren Ausstellungen er bis 1932 teilnimmt.
    Im Juli 1933 wird Schwesig – seit 1932 Mitglied der KPD – wegen des Verteilens von kommunistischen Flugblättern von der Gestapo verhaftet und in den Düsseldorfer Schlegelkeller gebracht. Dort wird er über mehrere Tage von SA-Männern gefoltert, um die Namen seiner Mitstreiter zu erfahren, bevor er schließlich bis November 1934 wegen Hochverrats inhaftiert wird. Im Zyklus „Schlegelkeller" arbeitet Schwesig diese Erlebnisse auf. 1935 gelingt ihm die Flucht nach Antwerpen, wo er seine künstlerische Arbeit wieder aufnimmt. In Deutschland werden 1937 17 Werke des Malers aus öffentlichen Sammlungen entfernt und vernichtet. Schwesig gilt fortan als „entartet". 1940 wird er nach der Invasion der deutschen Truppen in Antwerpen erneut festgenommen und in ein Internierungslager nach Südfrankreich transportiert. 1943 wird Schwesig von der SS zurück nach Deutschland gebracht, wo er jedoch wiederum inhaftiert wird. Erst kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner wird er 1945 aus der Haft entlassen.
    Nach dem Krieg kehrt Schwesig nach Düsseldorf zurück und beteiligt sich am kulturellen Wiederaufbau der Stadt. 1946 heiratet er Hannelore Müller, mit der er drei Kinder bekommt. Er widmet sich in den folgenden Jahren der künstlerischen Aufarbeitung der traumatischen NS-Zeit, kann damit aber nicht mehr an alter Erfolge anknüpfen.
    Karl Schwesig stirbt am 19. Juni 1955 mit 57 Jahren in Düsseldorf.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 304-311)
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 347-350)
    DJR auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1922, Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, 20. Mai – 17. September 1922 (Kat.-Nr. 1154-1158)
    DJR 1925, Erste Wanderausstellung, XX.XX.XX. – XX.XX.XX. (Kat.-Nr. 77-87)
    DJR 1925, DJR in der Berliner Secession, Kurfürstendamm, Berlin, 25. April – 24. Mai 1925 (Kat.-Nr. 75-88)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 08. Mai bis Ende Oktober 1926 (Kat.-Nr. 412-414)
    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat.-Nr. 174-178)
    DJR 1928, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1928 (Kat.-Nr. 148-153)
    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 291-293)
    RS 1930, Austausch-Ausstellung mit der Berliner Sezession in den Räumen der Berliner Se-zession, Tiergartenstraße, Berlin, März und April 1930 (Kat.-Nr. 145-147)
    RS 1930, Jahresausstellung mit einer Gedächtnis-Ausstellung für Walter Ophey, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1930 (Kat.-Nr. 260-264)
    RS 1931, Jahresschau, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1931 (Kat.-Nr. 170-173)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 473)
    Nachlass:
    Galerie Remmert & Barth, Düsseldorf
    Literatur:
    Karl Schwesig – Leben und Werk, Ausst.-Kat Stadtmuseum Düsseldorf/ Städtische Galerie Schloss Oberhausen/ Alte Synagoge Essen, hg. v. Herbert Remmert und Peter Barth, Düsseldorf 1984.
    Loskill, Jörg (Hrsg.), Revier Atelier: Karl Schwesig, Essen 2008
SterbeortDüsseldorf
GeburtsortGelsenkirchen
WirkungsortDüsseldorf
GeburtsortBismarck, Westfalen, Deutsches Kaiserreich
Preise/EhrungenEhrengrab
Preise/EhrungenStadtmuseum
Preise/EhrungenGedenkstein
GND-Nummer118612239
AKL-Nummer00221283