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Otto Gleichmann

Andere Namen
  • Otto Gleichmann
DE, 1887 - 1963
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Otto Gleichmann wird am 20. August 1887 als Sohn eines Garnisonsverwaltungs-Direktors in Mainz geboren. Er wächst in Mainz, Straßburg, Erfurt und Bielefeld auf und beginnt nach dem Abitur 1906 ein Studium der Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Bis 1910 besucht Gleichmann die Akademien in Düsseldorf, Breslau und Weimar. Ab 1914 unterrichtet er an einem Gymnasium in Erfurt. Noch während des Ersten Weltkriegs heiratet Gleichmann 1915 die Malerin Lotte Giese. Bis 1916 dient er als Soldat an der Front in Russland und Frankreich, nach einer Verwundung folgen bis 1918 mehrere Lazarettaufenthalte. 1917 beginnt Gleichmanns intensive Freundschaft zu dem Schriftsteller Theodor Däubler. 1918 zieht der Maler mit seiner Frau nach Hannover, wo sich beide der Hannoverschen Sezession anschließen. Die Wohnung des Ehepaares wird bis 1933 ein beliebter Künstlertreffpunkt.
    Von Hannover aus knüpft Gleichmann auch Kontakte ins Rheinland. Die Galerie Alfred Flechtheim zeigt 1919 in Düsseldorf eine Einzelausstellung des Künstlers und veröffentlicht 1921 eine Mappe mit dem Titel Chimären. Weiter Ausstellungen Gleichmanns finden 1919 im Graphischen Kabinett von Bergh & Co. in Düsseldorf und dem Kabinett Nierendorf in Köln statt. Im selben Jahr schließt sich Gleichmann dem Jungen Rheinland an. Er ist erstmals im November 1919 auf der ersten Wanderausstellung der Künstlervereinigung in der Barmer Ruhmeshalle vertreten und nimmt bis 1927 an insgesamt sechs Ausstellungen der Gruppe teil. An der „I. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf" im Warenhaus Tietz nimmt Gleichmann 1922 als Mitglied der Novembergruppe teil. Im Laufe der 1920er Jahre knüpft er Kontakt zu Hans Arp, Max Burchartz, Walter Dexel, Alexej Jawlensky, Paul Klee, Wassily Kandinsky, El Lissitzky, Amédée Ozenfant, Kurt Schwitters und Tristan Tzara. Bis Anfang der 1930er Jahre unternimmt Gleichmann zahlreiche Reisen nach Italien, Österreich, Ungarn, Holland und Belgien.
    1936 wird Otto Gleichmann von den Nationalsozialisten aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen und erhält Berufsverbot. Auf der Ausstellung „Entartete Kunst" werden im Jahr darauf mehrere seiner Werke verunglimpft. Insgesamt 27 Kunstwerke Gleichmanns werden 1937 aus deutschen Museen beschlagnahmt. 1943 fallen etliche weitere Arbeiten einem Bombenangriff zum Opfer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelingt es Gleichmann jedoch seine künstlerische Arbeit fortzusetzen und seine Werke zunehmend auch auf internationalen Ausstellungen zu präsentieren.
    Otto Gleichmann stirbt am 2. November 1963 in Hannover.
    Ausstellungen (DJR):
    Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 48)
    Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 48)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 394-402)
    Frühjahrsausstellung 1921 der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland" in Nürnberg, Kunsthalle am Marientor, 06. Februar – 13. März 1921 (Kat.-Nr. 43-58)
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 120-125)
    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat.-Nr. 42-47)
    Nachlass:
    Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
    Literatur:
    Gleichmann-Kingelin, Gunda-Anna, Otto Gleichmann und seine Zeit, Hannover 2001.
    Otto Gleichmann: 1887 – 1963. Zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Sprengel-Museum Hannover/ Kunsthalle Emden/ Moderne Galerie u. Graph. Sammlung Rupertinum Salzburg/ Kulturhaus d. Stadt Graz, hg. v. Sprengel-Museum Hannover [Ausstellung und Katalog Norbert Nobis], Hannover 1987.
SterbeortHannover
GeburtsortMainz
GeburtsortMainz, Deutschland
SterbeortHannover, Deutschland
GND-Nummer118695320