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Objekte von: Chloé Obelensky

Künstler*inneninfo
Chloé Obelenskygeboren 1942

Obolensky studierte in England und Frankreich und nennt als Lehrer Lilya de Nobile und den damals führenden griechischen Bühnenbildner Janis Zaruhis. Sie debütierte 1967 mit einer Aristophanes-Produktion in Athen, inszeniert von Karolos Koun (1908–1987). Es folgten unter anderem Produktionen an der Comédie-Française in Paris, beim Festival dei Due Mondi in Spoleto und Verdis Aida in einer Inszenierung Franco Zeffirellis an der Mailänder Scala.

Mehr als zwanzig Jahre lang arbeitete sie mit Peter Brook und entwarf die Kostüme, fallweise auch das Bühnenbild, für seine Inszenierungen – darunter Tschechows Kirschgarten und dessen Verfilmung 1982, Mahabharata, Hamlet und Sturm sowie Can Thembas The Suit. Sie übernahm das Kostümbild für Brooks Operninterpretationen La Tragédie de Carmen, auch als Filmfassung, und für die Impressions de Paellas, beide in Brooks Théâtre des Bouffes du Nord erstmals vorgestellt, sowie 1998 für dessen Don-Giovanni-Inszenierung beim Festival d’Aix-en-Provence. Parallel dazu arbeitete sie in Großbritannien, den Niederlanden, in Deutschland, Österreich und Italien – beispielsweise Eugen Onegin in einer Inszenierung von Andrei Șerban am Teatro La Fenice in Venedig oder Rossinis Tancredi in Amsterdam.

1993 gastierte die Künstlerin erstmals bei den Salzburger Festspielen (Kostüme für Coriolan der Felsenreitschule). 1996 übernahm sie die Kostümgestaltung für Verdis Otello im Großen Festspielhaus bei den Osterfestspielen 2001 folgte – wiederum in der Felsenreitschule – Janáčeks Jenůfa, inszeniert von Bob Swaim und dirigiert von John Eliot Gardiner.

Ihre Zusammenarbeit mit dem russischen Regisseur Lev Dodin begann 1999 in Amsterdam mit Tschaikowskis Pique Dame. Es folgten Tschechows Möwe am St. Petersburger Maly-Theater und Dostojewskis Die Dämonen in Paris. 2007 wurde die Piqué Dame verfilmt und die Bühnenfassung war noch 2012 an der Opéra National de Paris und 2015 am Bolschoi-Theater in Moskau zu sehen. Im Jahr 2007 unterstützte Obolensky – gemeinsam mit ihren Kollegen Patrick Kinmonth und Jannis Kounellis – den Regisseur Pierre Audi bei der Realisierung seines ambitionierten Monteverdi Evening an De Nederlandse Opera, bestehend aus Lamento d’Arianna, Il ballo della ingrate und Il combattimento di Tancredi e Clorinda.

Langjährige Zusammenarbeit verbindet die Ausstatterin auch mit der britischen Regisseurin Deborah Warner. Gemeinsam erarbeiteten sie – nach dem Salzburger Coriolan – an der English National Opera in London 2007 Brittens Death in Venice, danach auch in Mailand und Amsterdam zu sehen, und 2011 Tschaikowskis Eugen Onegin, 2013 an der Metropolitan Opera In New York von Fiona Shaw neu einstudiert und weltweit live übertragen. Purcells Dido and Aeneas war eine Koproduktion der Pariser Opéra-Comique mit Amsterdam und den Wiener Festwochen, mit Les Arts Florissants und dem Dirigenten William Christie. 2009 wurde diese Inszenierung auch verfilmt. Besondere Aufmerksamkeit und Zustimmung von Publikum und Presse erlangte 2014 Warners Interpretation von Beethovens Fidelio am Teatro alla Scala in Mailand, für den Obolensky auch das Bühnenbild gestaltete.

Im Kino waren zwei Produktionen mit Chloé Obolenskys Partizipation zu sehen: 1975 Raymond Rouleaus Ondine, für den sie Szenenbild und Kostüme gestaltete, und 1999 Martha Fiennes' Onegin – Eine Liebe in St. Petersburg, für den sie gemeinsam mit John Bright die Kostüme entwarf.

Chloé Obolenskys Interesse an der Fotografie führte einerseits zu einer größeren Ausstellung am Benaki-Museum in Athen, andererseits zu einem Bildband über das imperiale Russland, herausgegeben 1979 zuerst in englisch, später auch in deutsch und französisch.

Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Chlo%C3%A9_Obolensky [Stand: September 2019].

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