Objekte von: Romeo Castelluci
Romeo Castellucci studierte zunächst Landwirtschaft, wechselte dann aber an die Accademia di belle arti di Bologna, wo er das Studium in den Fächern Bühnenbild und Malerei abschloss. Seine Theaterarbeiten sind stark von der bildenden Kunst geprägt.
Gemeinsam mit Claudia Castellucci und Chiara Guidi gründete er 1981 die Theatercompagnie Societas Raffaello Sanzio, deren künstlerische Leitung er seither innehat. Benannt hat sich die Compagnie nach Raffaello Sanzio, einem bedeutenden Maler und Baumeister der Hochrenaissance. Die Compagnie ist für radikales, bildmächtiges Gegenwartstheater ("nuovo teatro") bekannt. Castellucci selbst sieht seine Wurzeln in der Antike und beruft sich auf die Poetik von Aristoteles. Castellucci hat eine bild- und klanggewaltige Bühnenästhetik entwickelt, die weitestgehend ohne Dialoge auskommt und suggestiv wirkt.
In Deutschland gastierte die Societas Raffaello Sanzio wiederholt am Hebbel-Theater Berlin und bei der euro-scene Leipzig. 2005 leitete Castellucci die Theaterbiennale in Venedig. Er hat zahlreiche theatertheoretische Schriften veröffentlicht und mehrere Video- und Filmprojekte realisiert. 2008 war er gemeinsam mit Valérie Dréville artiste associé des Festivals von Avignon.
Sul concetto di volto nel figlio di Duo (Über das Konzept des Angesichts bei Gottes Sohn) sorgte 2012 im Berliner Hebbel am Ufer für einen Theaterskandal. Die Aufführung zeigte, wie ein alter Mann von seinem Sohn versorgt wird. Der Alte ist inkontinent, beschmutzt sich und seine Wohnung, der einst Kleine sorgt für den Papa, der wieder zum Kind wird, dies vor einem überdimensionalen Christusbild von Antonello da Messina.
Bei den Salzburger Festspielen 2018 inszenierte er (Regie, Bühne, Kostüme und Licht) das Musikdrama Salome von Richard Strauss aus dem Jahre 1905.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Romeo_Castellucci [Stand: August 2018]