Objekte von: Felix Ensslin
Felix Ensslin wuchs ab 1969 bei einer Pflegefamilie auf. Nach dem Abitur 1987 in Wiesbaden studierte er an der New School for Social Research in New York Philosophie und Theaterregie (Abschluss 1992 B.A. sowie 1996 M.A.). Er schrieb Essays und entwarf Bühnenbilder.
Von 1995 bis 1999 war Felix Ensslin Mitarbeiter und politischer Berater der Abgeordneten und Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Bündnis 90/Die Grünen). In der darauffolgenden Legislaturperiode von 1999 bis 2002 arbeitete er als Büroleiter und politischer Berater des Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Rezzo Schlauch.
Von 2002 bis 2006 wirkte Ensslin als Regisseur und Dramaturg an dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar. Mitte Dezember 2004 setzte er dort sein Erstlingswerk Durch einen Spiegel ein dunkles Bild in Szene. 2006 inszenierte er Die Räuber von Friedrich Schiller. Im Oktober 2009, anlässlich des 250. Geburtstages von Schiller, hatte dort seine Inszenierung des Don Carlos Premiere.
Felix Ensslin arbeitete seit Sommer 2003 zusammen mit Klaus Biesenbach und Ellen Blumenstein an der Konzeption der Berliner Ausstellung Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF-Ausstellung in den Berliner Kunst-Werken. Die Umsetzung des Projekts verzögerte sich durch eine kontroverse öffentliche Debatte. Die Ausstellung mit Werken von 50 Künstlern fand dann von Ende Januar bis Mitte Mai 2005 statt. Von Juni bis August 2005 wurde die Ausstellung in der Neuen Galerie Graz des Universalmuseums Joanneum gezeigt.
Am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe kuratierte Ensslin 2007 zusammen mit Ellen Blumenstein die Ausstellung Zwischen zwei Toden. Zwischen November 2007 und Januar 2008 fand die von Ensslin kuratierte Ausstellung Berlin Noir in der Perry Rubenstein Gallery in New York statt.
Gemeinsam mit Marcus Coelen verantwortete Ensslin als Mitherausgeber die Theoriereihe Subjektile im Berliner Diaphanes-Verlag. Die Reihe erscheint jetzt zusammen mit weiteren Herausgebern unter dem Titel Neue Subjektile im Turia + Kant Verlag. 2009 erschien bei Suhrkamp der Band Notstandsgesetze von Deiner Hand. Briefe 1968/1969 von Gudrun Ensslin und Bernward Vesper, der den Briefwechsel zwischen seiner Mutter und seinem Vater zwischen Januar 1968 und Mitte 1969 dokumentiert und zu dem Felix Ensslin eine Nachbemerkung beisteuerte.
Der Schwerpunkt von Ensslins wissenschaftlicher Arbeit liegt auf der Untersuchung zeitgenössischer ästhetischer und philosophischer Diskurse und der psychoanalytischen Kulturtheorie. Von 2005 bis 2008 war er Mitglied des Graduiertenkollegs ¿Lebensformen und Lebenswissen¿ an der Universität Potsdam und der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Von 2008 bis 2009 war er Mitglied des Sonderforschungsbereichs 626 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ¿Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste¿ in Berlin. Mit Marcus Coelen zusammen unterrichtete er mehrere Semester ein fortlaufendes Seminar zu Fragen im Grenzbereich von Psychoanalyse, Philosophie und Ästhetik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Juli 2009 promovierte Ensslin an der Universität Potsdam mit seiner Arbeit Die Entbehrung des Absoluten. Eine philosophisch-psychoanalytische Untersuchung zum Subjekt der Nichtigkeit in Martin Luthers Magnificat-Auslegung. Seit 2009 ist er Theorieprofessor im neu geschaffenen Lehrstuhl für Ästhetik und Kunstvermittlung an der Kunstakademie Stuttgart.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Ensslin (Stand: Januar 2018)