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Objekte von: Helge Achenbach

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Helge Achenbachgeboren 1952

Helge Achenbach studierte Sozialpädagogik an der Universität in Düsseldorf. Während des Studiums war er AStA-Vorsitzender und Mitglied des Sozialistischen Hochschulbundes. Nach dem Studium und einem einjährigen Praktikum in der Justizvollzugsanstalt Siegburg eröffnete Achenbach 1973 zunächst mit seinem Willicher Kollegen Dietmar Löhrl eine eigene Galerie in einem Zimmer über der Buchhandlung Nauhaus in der Düsseldorfer Bismarckstraße 68. Sie zeigten unter anderem Papierarbeiten der Zero-Künstler. 1975 wurde er Geschäftsführer der Düsseldorfer Filiale der Junior-Galerie, einer von dem Goslarer Bauelementefabrikanten Peter Schenning gebildeten Galerienkette. In den Ausstellungsräumen der Junior-Galerie in dem spätbarocken Palais Orangeriestraße 6 zeigte Achenbach neben Heinz Mack auch Einzelausstellungen der Künstler Robin Page, Karl Fred Dahmen, Friedensreich Hundertwasser, Bernhard Krug, Rainer Tappeser und Sigi Zahn.

Er etablierte sich ab 1978 als ¿Art Consultant¿ (Kunstberater). Seitdem beriet er zahlreiche Wirtschaftsunternehmen beim Aufbau ihrer Sammlungen und baute einige private Kunstsammlungen auf. Während der documenta IX platzierte er zusammen mit den Galeristen Max Hetzler und Anthony d¿Offay vor dem Residenzschloss Arolsen die Monumentalskulptur Puppy von Jeff Koons. Achenbach wurde 1997 für fünf Jahre Präsident des Fußballvereins Fortuna Düsseldorf, gab das Amt bereits im Jahr 2000 wieder ab.

2001 stieg Achenbach mit ¿Monkey¿s Island¿ in die Gastronomie ein. 2007 folgten die Restaurants ¿Monkey¿s West¿, ¿Monkey¿s East¿ und ¿Monkey¿s South¿ am Graf-Adolf-Platz, die Achenbach an seinem 55. Geburtstag eröffnete. Schon 2012 musste ¿Monkey¿s Club¿ (eröffnet 2004) nach angeblichen finanziellen Turbulenzen geschlossen werden. Helge Achenbach war außerdem von 2002 bis 2014 Geschäftsführer und Miteigentümer der privaten (Kunst-)¿Sammlung Rheingold¿. Im Rahmen der Betrugsvorwürfe trat er am 8. Juli 2014 als Geschäftsführer zurück, sein Vermögensanteil an der Sammlung wurde von der Staatsanwaltschaft gesperrt.

1977 gründete Achenbach zusammen mit dem Architekten Horst Kimmerich ein ¿Büro für Art Consulting¿. Erster Auftrag war die künstlerische Ausstattung des von den Düsseldorfer Architekten HPP neu erbauten Klöcknerhauses in Duisburg, der ein Volumen von 600.000 DM hatte. Ein Jahr später zerbrach die Partnerschaft mit Kimmerich, Achenbach gründete die Achenbach Art Consulting als eine kommerzielle Kunstberatung in Düsseldorf. 1992 eröffnete Achenbach am Kaiserswerther Markt in Kaiserswerth eine neue, von dem Architekten Rudolf Küppers entworfene Firmenzentrale mit 2000 m² Bürofläche. Im gleichen Jahr schloss er seine Galeriefiliale in Frankfurt am Main, die er in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der D. Stempel AG in der Hedderichstraße betrieben hatte. 1997 eröffnete er mit einer Retrospektive von Jörg Immendorff neue Ausstellungsräume (Kaistraße, Medienhafen Düsseldorf), die nach kurzer Aktivität wieder geschlossen wurden.

Ziel der Achenbach Kunstberatung GmbH war nach eigenen Angaben der Aufbau und die Weiterentwicklung von Kunstsammlungen im privaten, wirtschaftlichen und öffentlichen Bereich sowie die Entwicklung spezieller Kunstprojekte. Die Sammlungskonzepte sollten dabei auf dem Selbstverständnis der jeweiligen Firmen basieren. Im Zuge dieser Vermittlungsarbeit arbeitete Achenbach mit Künstlern wie Thomas Struth, Gerhard Richter, Andreas Gursky, Thomas Schütte, Dan Flavin, Stephan Balkenhol, Ernst Hesse, Daniel Buren, Sol LeWitt, Bernd und Hilla Becher, Beat Streuli, Tony Cragg, Frank Stella, Joseph Kosuth, Gerhard Merz und James Turrell zusammen. Neben Kunstkonzepten für Geschäftskunden und firmeneigene Sammlungen wurden private Kunstsammlungen betreut, unter anderen die Kunstsammlung von Berthold Albrecht.

Achenbach konzipierte im Jahre 2012 mit der ¿Berenberg Art Advice GmbH¿ einen Kunstfonds, der von der Berenberg Bank vertrieben wurde. Der ¿Berenberg Art Capital Fund Ltd.¿ hatte ein vorgesehenes Volumen von 50 Millionen Euro. Das Know-how der Berenberg Art Advice wurde ergänzt durch eine Joint Venture-Vereinbarung mit der langjährig im Bereich Kunstinvestment tätigen The Fine Art Fund Group Ltd. (London), um den Due Diligence-Prozess vor dem Ankauf der Kunstwerke zu begleiten. Sie sollte als Co-Advisor im Investmentkomitee die Geschäftsleitung des Fonds unterstützen und Versicherung, Transport, Lagerung oder Restaurierung koordinieren.

Anfang Juli 2013 beschlossen die Gesellschafter der ¿Berenberg Art Advice GmbH¿, die Berenberg Bank, Helge Achenbach und Stefan Horsthemke, getrennte Wege zu gehen und die Gesellschaft aufzulösen. Die Vermarktung des bis dahin noch nicht in Geschäftsbetrieb gegangenen Kunstfonds ¿Berenberg Art Capital Fund Ltd.¿ wurde eingestellt.

Die unter anderem zur Achenbach-Gruppe gehörenden Gesellschaften ¿State of the Art¿, Muttergesellschaft der ¿Monkey¿s¿ und die ¿Achenbach Kunstberatung GmbH¿ stellten am 7. August 2014 beim Düsseldorfer Amtsgericht einen Insolvenzantrag.

Betrugsvorwürfe, Zivil- und Strafprozess

Im Jahr 2012 wurde Achenbach von der Witwe Jörg Immendorffs in der Auseinandersetzung um das Verkaufshonorar der Immendorffschen Affenskulpturen angezeigt.

2011 gründete die Berenberg Bank zusammen mit Achenbach die Kunstberatung Berenberg Art Advice, die vermögende Familien und Sammlerdynastien ansprechen wollte. Mitte 2013 wurde die Gesellschaft wegen Unstimmigkeiten der Gesellschafter aufgelöst.

Seit dem 11. Juni 2014 befand sich Achenbach in der Untersuchungshaft der Justizvollzugsanstalt Essen, nachdem Babette Albrecht (Schwiegertochter von Aldi-Nord Gründer Theo Albrecht) ihn im Zusammenhang mit dem Verkauf von Kunstwerken und Oldtimern wegen Betrugs durch ¿verdeckte Preisaufschläge¿ angezeigt hatte. Achenbach habe dem 2012 verstorbenen Ehemann von Babette Albrecht (Berthold Albrecht) Kunstwerke und Oldtimer im Wert von rund 120 Millionen Euro verkauft. Insgesamt soll nach Medienberichten ein Schaden von rund 60 Millionen Euro entstanden sein. Babette Albrecht reichte beim Landgericht Düsseldorf eine zivile Schadensersatzklage in Höhe von fast 20 Millionen Euro ein. Die Klage richtete sich gegen Achenbach und dessen beide Firmen Achenbach Kunstberatung und State of the Art.

Am 21. August 2014 meldete das Handelsblatt, dass der frühere Allkauf-Miteigentümer Bernd Viehof eine Strafanzeige erstattet habe. Demnach solle es um ein oder mehrere Werke von Georg Baselitz gehen, die von Achenbach vermittelt worden seien. Der Umfang des mutmaßlichen Schadens soll zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro liegen.[8] Eine Haftbeschwerde der Anwälte von Achenbach wurde durch das Landgericht Essen am 24. Juli 2014 wegen des dringenden Tatverdachts sowie aufgrund von Flucht- und Verdunkelungsgefahr verworfen. Am 11. November 2014 begann die 6. Zivilkammer am Landgericht Düsseldorf mit der Verhandlung gegen Achenbach.

Der Strafprozess gegen Achenbach mit Anklagen wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Untreue begann am 9. Dezember 2014 vor der Großen Strafkammer des Landgericht Essen. Nach einem Geständnis Achenbachs wurde er am 16. März 2015 unter anderem wegen Betrugs in 18 Fällen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt.

Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Helge_Achenbach [Stand: Juli 2017]

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