Objekte von: Angelica Domröse
Angelica Domröse ist eine deutsche Schauspielerin, die vor allem durch ihre Rolle als alleinstehende junge Mutter „Paula“ in Heiner Carows Kultfilm Die Legende von Paul und Paula von 1973 zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen der DDR wurde.
1958 wurde Domröse von Regisseur Slatan Dudow während eines Castings für den Film Verwirrung der Liebe entdeckt. Sie besuchte bis 1961 die Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und gehörte anschließend bis 1966 dem Berliner Ensemble an, wo sie unter anderem in Bertolt Brechts Dreigroschenoper, Schweyk im Zweiten Weltkrieg und Die Tage der Commune sowie Helmut Baierls Frau Flinz zu sehen war. Nach ihrem Engagement am BE war sie bis 1979 an der Volksbühne Berlin. Hier spielte sie in Stücken von George Bernard Shaw, Henrik Ibsen, William Shakespeare und Peter Hacks.
Parallel arbeitete sie für die DEFA und den Deutschen Fernsehfunk. 1973 hatte sie durch ihre Rolle als alleinstehende junge Mutter „Paula“ in Heiner Carows Kultfilm Die Legende von Paul und Paula an der Seite von Winfried Glatzeder ihren Durchbruch als Filmschauspielerin.
Nach der Unterzeichnung der Protestresolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR im November 1976 wurde sie zunehmend in ihrer Arbeit behindert. 1979 gastierte sie als Helena in einer Inszenierung von Faust II am Thalia-Theater in Hamburg. 1980 übersiedelte sie schließlich mit ihrem Ehemann Hilmar Thate in die Bundesrepublik, wo sie sich ebenfalls mit anspruchsvollen Rollen durchsetzen konnte. Neben Gastspielen in Stuttgart, Hamburg, Bochum und Wien arbeitete sie überwiegend beim Schillertheater in Berlin.
Neben ihrer Arbeit auf der Bühne stand Domröse in Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, wie in Helmut Dietls Kir Royal und Der Alte. Sie drehte mit Frank Beyer, Egon Günther und Michael Haneke. 1988 wurde sie mit der Josef-Kainz-Medaille ausgezeichnet. Anfang der 1990er Jahre stand sie in Die Verfehlung nochmals für Heiner Carow vor der Kamera. Als Kommissarin Vera Bilewski ermittelte sie ab 1994 für den SDR in der Krimireihe Polizeiruf 110, darunter in der umstrittenen Folge Samstags, wenn Krieg ist. Die Zusammenarbeit endete jedoch nach zwei weiteren Folgen, da der Südwestrundfunk (SWR) nach dem Zusammengehen des Süddeutschen Rundfunks mit dem Südwestfunk am 1. Oktober 1998 keinen Polizeiruf mehr für die ARD produziert hat.
Nach 1992 war sie zeitweise auch als Dozentin an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch tätig. Im selben Jahr führte sie Regie am Studiotheater Berlin und am Meininger Theater.
2012 war Domröse an der Seite von Otto Sander in Bernd Böhlichs Bis zum Horizont, dann links! als betagte Seniorin Annegret Simon auf der Kinoleinwand zu sehen.
Wikipedia(Stand 13.1.2023)