(August) Heinrich Simon
- H. Osmin
- (August) Heinrich Simon
1805 - 1860
GeschlechtMännlich
1848 war er Abgeordneter des Frankfurter Vorparlaments, des Fünfzigerausschusses und vom 18. Mai 1848 bis zum 18. Juni 1849 der Nationalversammlung, außerdem Abgeordneter der preußischen Nationalversammlung und 1849 der 2. Kammer des preußischen Landtags. Obwohl er der Linken angehörte, sicherte er 1849 im so genannten Simon-Gagern-Pakt die Verabschiedung der Frankfurter Reichsverfassung. Im Gegenzug für die Zusage, Friedrich Wilhelm IV. das Erbkaisertum anzutragen, ließen Simon und seine Anhänger sich das allgemeine, gleiche Wahlrecht garantieren.
Vom 6. Juni bis zum 18. Juni 1849 war Simon Mitglied der vom Rumpfparlament eingesetzten Exekutive, der provisorischen Reichsregentschaft. Nach der Niederschlagung der Revolution wurde er wegen dieses Amtes, das als Hochverrat gewertet wurde, 1851 in Abwesenheit vom Stadtgericht Breslau zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt.
Simon war im Juli 1849 rechtzeitig in die Schweiz geflohen, wo er sich erfolgreich als Unternehmer betätigte, u.a. als Direktor einer Aktiengesellschaft für Kupferbergbau. Die Universität Zürich verlieh ihm 1851 die Ehrendoktorwürde. Ab 1859 engagierte er sich von der Schweiz aus wieder stärker politisch in Deutschland, ertrank aber 1860 bei Murg im Walensee. Sein Nachlass wird im Schweizer Literaturarchiv bewahrt.
Werke
Rechtssprüche der preußischen Gerichte (Mit-Hg.), 4 Bde., 1828-1836
Entscheidungen des Königlichen Obertribunals (Mit-Hg.), 1837-1845
Das preußische Staatsrecht, 2 Bde, 1844
Die Preußischen Richter und die Gesetze vom 29. März 1844, 1845
Mein Austritt aus dem preußischen Staatsdienst 1846
Das Provinzialgesetzbuch der schlesischen Verfassung und Verwaltung (Mit-Hg.), 10 Teile, 1846-1848
Preußen vor dem 18. März. Ein politischer Roman 1849
Don Quixote der Leditimität oder Deutschlands Befreier 1859
Soll die Militairlast in Preußen erhöht werden? 1860
Literatur
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/August_Heinrich_Simon
Wikisource (ADB): https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Simon,_Heinrich
Helge Dvorak, Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 5: R-S. Heidelberg 2002, S. 440-441.
Johann Jacoby, Heinrich Simon. Ein Gedenkbuch für das deutsche Volk. Berlin: Julius Springer 1865
Autor: Enno Stahl, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
GND-Nummer117398381