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Theater Freiburg

Andere Namen
  • Theater
  • Städtische Bühnen
  • Theater Freiburg
gegründet 1866
Biographie1866 wurde das "Privilegierte Theater" auf Beschluss des Gemeinderates von der Stadt übernommen. Die erste Spielzeit des nun "Städtischen Theaters" wurde mit Lessings Emilia Galotti eröffnet.

Das heutige Theatergebäude wurde ab 1905 nach Plänen des Berliner Architekten Heinrich Seeling auf dem Gelände der ehemaligen Bastion "Dauphin" der Vaubanschen Stadtbefestigung im neobarocken Stil erbaut. Das Gebäude wurde am 8. Oktober 1910 mit der Aufführung von Wallensteins Lager von Friedrich Schiller und der "Festwiese" aus Richard Wagners Meistersinger von Nürnberg eröffnet.

Während des Ersten Weltkriegs war der Theaterbetrieb zunächst reduziert und wurde am 14. September 1915 schließlich ganz eingestellt. Bei einem Bombenangriff am 14. April 1917 wurde das Theater an der Südseite getroffen. Der Spielbetrieb wurde im Januar 1919 wieder aufgenommen.

1936 wurde eine neue Spielstätte, die Kammerspiele, mit einer Aufführung des Stücks Der Brandner Kasper schaut ins Paradies von Joseph Maria Lutz eröffnet. Im Sommer 1939 gestaltete Joseph Schlippe, der Leiter des Städtischen Hochbauamts, den Zuschauerraum nach dem Geschmack der Zeit völlig neu: der Jugendstilstuck wurde weitgehend entfernt, der gesamte Raum sollte in einem schlichten Stil erscheinen.

Am 1. September 1944 wurde das Freiburger wie alle deutschen Theater geschlossen. Wenig später, im Zuge der Bombenangriffe auf Freiburg im November 1944 wurde das Theater massiv beschädigt. Schon im Oktober 1945 wurde der Spielbetrieb jedoch wieder aufgenommen; das erste Stück war Nathan der Weise von Lessing. Gespielt wurde in nicht zerstörten Sälen in der Innenstadt und der Wiehre. Die Kammerspiele bekamen 1946 eine neue Spielstätte in der Wiehre. Das eigentliche Theatergebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg sehr rasch wieder aufgebaut - der Oberbürgermeister warb durch eigene Klavierkonzerte persönlich für den raschen Wiederaufbau und erspielte auch einen Betrag von 120.000 DM zur Finanzierung des Wiederaufbaus. Im Dezember 1949 konnte das Große Haus mit einer Aufführung von Richard Wagners Meistersingern von Nürnberg wieder eröffnet werden. Im unteren Bereich des nur vereinfacht wieder errichteten Gebäudes eröffneten die beiden Kinos Kamera (heute Winterer-Foyer) und Kurbel (heute Kleines Haus) - auch diese kommerzielle Nutzung sollte der Finanzierung des Wiederaufbaus dienen. 1958 wurden die Kammerspiele in der Wiehre aufgegeben, dafür aber im Theatergebäude das Kammertheater mit Max Frischs Biedermann und die Brandstifter eröffnet.

Bei einem ersten Umbau 1962 wurde unter dem Dach eine Probebühne errichtet. Dabei wurde der charakteristische und erhalten gebliebene Jugendstil-Schaugiebel entfernt. 1970 wurde die Kamera innerhalb des Gebäudes verlegt und in dessen Räumen eine weitere Bühne, das Podium, eingebaut. 1973 gestaltete Horst Antes an der immer noch provisorischen riesigen Westfront des Theaterbaus ein Wandbild mit Emailfarben auf Metallplatten. Mit dem Umbau und der Modernisierung zwischen 1996 und 1998 wurde auch die Kurbel geschlossen, in dessen Räumen das Kleine Haus als Schauspielbühne eingerichtet wurde. Dafür wurde an der Westseite des Gebäudes ein Anbau angefügt, der durch die Cinemaxx-Kinos genutzt wird. Das Kunstwerk von Antes musste dafür wieder abgenommen werden und ist seitdem, in Einzelteile zerlegt, eingelagert.

In der Spielzeit 2010/11 wurden etwa 30 Premieren präsentiert, hunderte von Vorstellungen stehen jährlich zur Auswahl.

Im Sommer 2012 wurde mit dem ersten von zwei Abschnitten zur Sanierung der Bühnentechnik begonnen, in deren Zuge u.a. die Handkonterzüge durch modernere Technik ersetzt werden. Seit Oktober 2013 gibt es einen Aufzug von der Theaterpassage bis zum 2. Rang. Ein zweiter Abschnitt beginnt im März 2014 mit dem Umzug des Großen Hauses für vier Monate in eine mobile Theaterhalle auf dem Ganter-Areal in der Oberau. Auch das Kleine Haus wird für die Dauer der Sanierung geschlossen sein. Kammerbühne und Werkraum bleiben geöffnet.

Das Theater Freiburg ist ein Dreispartenhaus mit Opern- und Schauspielensemble, die Tanzsparte orientiert sich an der Arbeitsweise der Freien Szene. Hinzu kommen der Chor und das Philharmonische Orchester, das neben dem Opernbetrieb Konzerte im Großen Haus und im benachbarten Konzerthaus gibt.

Der Werkraum ist ein offenes Atelier für das Junge Theater und ein Theaterlabor für die Fragen und Themen unserer Gegenwart.

In der Kammerbühne stehen politische Fragen im Vordergrund. Die Festung Europa wird dort aus unterschiedlichen Perspektiven verhandelt. Diverse Veranstaltungen und Theaterformate befassen sich mit Fragen wie: Wer entscheidet, wer hier leben darf? Wovon sprechen wir, wenn wir von Europa sprechen? Wer gehört dazu?

Zudem bemüht sich das Theater um die Förderung junger Autoren und Regisseure und bietet Studentenangebote wie die studentische Gruppe Frischfleisch ebenso wie Jugendarbeit durch einen eigenen Jugendclub an.

Quelle und weiterführende Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Theater_Freiburg [Stand: Januar 2014]
Adresse
Theater Freiburg
Bertoldstraße 46
79098 Freiburg
Deutschland
GND-Nummer16006403-X