Skip to main content

Objekte von: Mieke Monjau

Schließen
Ergebnisse verfeinern
Künstler*innen/Hersteller*innen
Provenienzbezogene Personen
dargestellt
Klassifikation(en)
Objektbezeichnung
Datierung
zu
Sammlungen
Attribute
Thesaurusgeographie
Abteilung
Institution
Open Data
Künstler*inneninfo
Mieke Monjau, um 1935, Fotograf unbekannt (Franz Monjau?)
Mieke Monjau1903-1997

Mieke Monjau wurde 1903 als Marie Martens in Düsseldorf geboren. Nach dem Besuch der Handelsschule arbeitete sie als Bürokraft in Gewerbe und Einzelhandel. In Abendkursen ließ sich in der von Hilda Senff geleiteten Rythmischen Schulgemeinde zur Gymnastiklehrerin ausbilden.

Über ihren Lebensgefährten Werner Zacharias kam Mieke Monjau in den 1920er Jahren in Kontakt mit der avantgardistischen Kunstszene Düsseldorfs sowie mit lebensreformerischen, sozialistischen und kommunistischen Gruppierungen. Nach der Trennung von Zacharias heiratete sie 1930 den Maler und Pädagogen Franz Monjau (1903 - 1945), den sie im Jahr zuvor auf einer Karnevalsfeier kennen gelernt hatte. 1933 wurden Franz und Mieke Monjau im Zusammenhang mit der Verfolgung der KPD durch die Nationalsozialisten kurzzeitig inhaftiert. Franz Monjau verlor daraufhin seine Stelle als Studienreferendar; aufgrund seiner jüdischen Mutter galt er zudem als so genannter Mischling 1. Grades, so dass ihm auch die Ausübung des Künstlerberufs verwehrt war. Mit dem Kriegsbeginn 1939 arbeitete Mieke Monjau als Gymnastiklehrerin für Kriegsverwundete in Düsseldorfer

Lazaretten. Nach psychischer Erkrankung lebte sie ab 1941 in Erholungsheimen bei Berlin. Sie nahm in der Folge bei Elsa Gindler Gymnastikunterricht, arbeitete 1943 als Sekretärin des Gymnastiklehrers Hinrich Mehdau und ab 1944 wieder in der gymnastischen Betreuung von Verwundeten. 1944 wurde ihr Mann verhaftet und im Januar 1945 in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert wo er an den Folgen von Haft und Misshandlung starb.

In Berlin stand Mieke Monjau in enger Verbindung zu Julo Levin mit dem die Monjaus seit der Mitte der 1930er Jahre eine enge Freundschaft verband. Vor seiner Deportation übergab Levin Mieke Monjau die bei ihm befindlichen eigenen Werke und seine Sammlung der Zeichnungen jüdischer Kinder. Mieke Monjau versteckte die Bilder bei Freunden und Bekannten und machte sich 1945 daran, die Sammlung Levins wieder zusammenzuführen.

Mieke Monjau ist die wichtigste Überlieferin des Werkes Julo Levins und seiner Sammlung der Kinderzeichnungen.

Nach dem Krieg kehrte Mieke Monjau nach Düsseldorf zurück und organisierte Hilfslieferungen von in den USA lebenden Emigranten für Düsseldorfer Künstler. Sie arbeitete bis ins hohe Alter als Krankengymnastin nach der Lehre Else Gindlers. Ihr besonderes Engagement galt dem künstlerischen Nachlass Franz Monjaus und Julo Levins sowie der Sammlung der Kinderzeichnungen, das 1992 in einem Stiftungsvertrag mit der Stadt Düsseldorf

mündete aus dem 1998 die Stiftung Monjau/Levin hervorging. Am 05. Januar 1997 starb Mieke Monjau in Düsseldorf.

Quellen:

Mieke Monjau, Meine Erinnerungen an Julo Levin und Franz Monjau und die Geschichte der Schülerzeichnungen,

in: Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.), Verjagt, ermordet. Zeichnungen jüdischer Schüler

1936-1941, Düsseldorf 1988

Mieke Monjau, "zu denen halten, die verfolgt sind", Mössingen-Talheim 1993

Mieke Monjau (Hrsg.), Der Maler Franz Monjau, 1903 - 1945, Düsseldorf 1993

Mehr anzeigenWeniger anzeigen
Sortieren:
Filter
951 Ergebnisse
Bei Teilen der auf d:kult online zugänglich gemachten Objekte handelt es sich um historische Dokumente, die verletzende Sprache, herabwürdigende und diskriminierende Begriffe und Botschaften enthalten können. Die Institutionen des Verbundes tragen die Verantwortung für die auf der Sammlungsplattform d:kult online gezeigten Inhalte und sind bemüht um einen sensiblen Umgang mit den online präsentierten Inhalten. Ich stimme zu