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Johann Richard Seel

Andere Namen
  • Richard Seel
  • Johann Richard Seel
DE, 1819 - 1875
GeschlechtMännlich
BerufMaler
Biographiegeboren am 2. Februar 1819 in Elberfeld, gestorben am 12. Januar 1875 ebendort.

Seel besuchte das Gymnasium in Elberfeld, das er 1837 aus der Prima verließ, um an der Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf zu studieren, wo er zahlreiche Malerfreundschaften unterhielt. 1838 schloss er sich einem Literaturkränzchen in Elberfeld an, dem auch Friedrich Engels angehörte. Im August 1840 verließ Seel die Akademie, blieb aber zunächst in Düsseldorf, bis er im September 1841 sein "Einjähriges" in Berlin ableistete. Hier entstand 1842 die berühmte Karikatur "Der deutsche Michel" entstand, die eine der berühmtesten Karikaturen des Vormärz überhaupt ist. Der "deutsche Michel" steht sinnbildlich für das gefesselte Volk, das sich von inneren wie äußeren Mächten alles gefallen lässt, ohne dagegen aufzustehen. Zahlreiche andere Zeichner lieferten in der Folge Variationen zu diesem Thema (vgl. Heidermann 2003, S. 53-55). Seel selbst beschäftigte sich während der kurzen "preußischen Bilderfreiheit" (1842/43) auch mit anderen Zeitproblemen, etwa der Finanzierung des Kölner Dombaus, der Zensur oder religiösen Fragen. 1843 kehrte Seel nach Elberfeld zurück, nach Einführung der Zensur sind keine weiteren politischen Skultpuren von ihm bekannt. Zwischen Spätsommer 1845 und Mitte 1847 hielt Seel sich vermutlich in Paris auf, wo er Bekanntschaft mit dem Maler Paul Delaroche schloss, spätestens hier beendete er seine karikaturistische Arbeit und verlegte sich auf die Porträtmalerei. Spätestens am 10. Juni 1847 kehrte er nach Elberfeld zurück, sympathisierte mit dem Gedankengut der Märzrevolution, für eine aktive Beteiligung finden sich allerdings keine Belege.

Nach der Revolution wurde Seel ein erfolgreicher Porträt- und Landschaftsmaler in Elberfeld und Barmen, engagierte sich auch im Wupperbund, einem literarischen Zirkel, dem Emil Rittershaus, Carl Siebel u.a. angehörten, der von 1849-1854 Bestand hatte. Zeichen für seine gesellschaftliche Anerkennung war die Aufnahme in die Gesellschaft "Erholung" im Jahr 1856.

Wichtige Karikaturen:
Der deutsche Michel 1842
Michels Erhebung 1842
Der Eintritt der Zensur in Deutschland 1842
Deutschland in 100 Jahren, 1842

Werk: Album aus dem Wuppertale (Hg.), Barmen 1854.

Literatur:
Knut Soiné: Johann Richard Seel. Der Zeichner des deutschen Michel, Bremen 1998
Horst Heidermann: Seel. Johann Richard Seel, Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel, Essen 2003. (Bd. 40 der "Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals" hg. vom Bergischen Geschichtsverein - Abteilung Wuppertal)
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Seel
GND-Nummer120354187
Ausstellungen
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