Objekte von: Carl Sternheim
(William Adolf) Carl Sternheim
1.4.1878- 3.11.1942
Beruf: Schriftsteller
Geschlecht: Männlich
Geburtsort: Leipzig
Sterbeort: Brüssel
Carl Sternheim wird am 1. April 1878 als Sohn eines jüdischen Bankiers und einer Protestantin in Leipzig geboren. Er macht 1897 sein Abitur in Berlin und studiert danach ohne Abschluss unter anderem Philosophie, Jura, Literatur- und Kunstgeschichte an verschiedenen deutschen Universitäten. Sternheim heiratet 1900 Eugenie Hauth (geb. Bauer), deren Vermögen den beiden Angetrauten einen aufwendigen Lebensstil in ihrem Haus bei München ermöglicht. Namenhafte Literaten und Künstler wie beispielsweise Frank Wedekind, Heinrich Mann, Annette Kolb oder Max Reinhardt verkehren bei Sternheim. Die Ehe hält sechs Jahre. Die Zeit während seiner zweiten Ehe kann als wohl fruchtbarste Schaffensperiode bezeichnet werden. Sternheim tritt als sozialkritischer expressionistischer Essayist, Dramatiker und Erzähler in Erscheinung und arbeitet seit 1908 mit Franz Blei und Gottfried Benn zusammen . Charakteristisch für seine Werke sind marionettenhafte, ohne jede individuelle Ausrichtung agierende Figuren. Sternheim kritisiert in seinen Werken die Gesellschaft, deren Handeln und Fühlen von Macht- und Geldgier nicht nur beeinflusst, sondern regelrecht diktiert wird. Er spottet über die bürgerlich philiströsen Konventionen. Nicht selten führen seine Werke und kritischen Stellungnahmen zu Skandalen.
Sternheim privates Leben ist ebenso unruhig wie sein literarisches. Er ist insgesamt dreimal verheiratet und stirbt dennoch vereinsamt am 3.November 1942 im Brüsseler Exil an einem Gehirnleiden.
Werke u.a.:
- Der Heiland. 1898.
- Fanale. 1901.
- Judas Ischarioth. 1901
- Ulrich und Brigitte. 1907.
- Die Hose. 1911.
- Das leidende Weib. 1915.
- Der entfesselte Zeitgenosse. 1920.
- Die Väter oder Knock out. 1928.
- Vorkriegseuropa im Gleichnis meines Lebens. 1936.
Quellen:
- von Wilpert, Gero u.a. (Hrsg.): Lexikon der Weltliteratur. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch nach Autoren und anonymen Werken. Bd.2. Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1997.
- Killy, Walther; Vierhaus, Rudolf (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Bd.9. K.G. Saur. München 1999.