Ottomar Anschütz
- Ottomar Anschütz
1846 - 1907
BerufFotograf
Anschütz wurde zwischen 1864 und 1868 durch die Fotografen Ferdinand Beyrich (Berlin), Franz Hanfstaengl (München) und Ludwig Angerer (Wien) ausgebildet. Danach arbeitete er als Dekorationsmaler und Porträtfotograf.
Ab etwa 1882 nahm die Bekanntheit seiner Porträtaufnahmen zu. Darüber hinaus experimentierte Anschütz mit der Momentfotografie. Ergebnis seiner mechanischen Begabung war eine Handkamera mit einem neuartigen Rolltuch-Schlitzverschluss (Rouleau-Verschluss), mit der sehr kurze Belichtungszeiten möglich wurden. Erst 1888 patentierte er seinen vor der Bildplatte liegenden Jalousieverschluss, für den das Berliner Unternehmen Optische Anstalt C. P. Goerz das Recht auf Alleinfabrikation erwarb. Die Goerz-Patent-Anschütz-Kamera wurde ab 1890 mit verschiedenen Verbesserungen bis 1927 produziert.
1883 fotografierte Anschütz beim Kaisermanöver bei Breslau. Zwei der dabei entstandenen Manöveraufnahmen wurden 1884 in der Leipziger Illustrirten Zeitung gedruckt und damit zu den ersten durch Autotypie gedruckten Momentaufnahmen, den Urahnen des Pressefotos.
In den Jahren 1893 und 1894 fotografierte Anschütz mehrere Flüge des Flugpioniers Otto Lilienthal, unter anderem am Fliegeberg in Berlin-Lichterfelde.
1894 gelang Anschütz erstmals die Projektion von bewegten Bildern mit dem Elektrotachyscop auf eine 6 Meter × 8 Meter große Leinwand im Hörsaal des Postfuhramtes in der Berliner Artilleriestraße (heute Tucholskystraße). Während des Umzugs in ein neues Photoatelier und neue Geschäftsräume in der Potsdamer Straße 4 starb Ottomar Anschütz in Berlin-Friedenau an den Folgen einer Blinddarmentzündung.
Anschütz wurde auf dem Friedhof Schöneberg III in Berlin-Friedenau beigesetzt. Die Grabstätte war bis zum Jahr 2009 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Seit November 2018 ist das Grab wieder ein Ehrengrab der Stadt Berlin."
Wikipedia(stand 20.8.2024)
GND-Nummer11864954X
VIAF-Nummer32179484
Nationalität: DE
DE, 1836 - 1920
Nationalität: deutsch
Halle *1791